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Machen Mysteries in Zeiten von KI noch Sinn/Spaß?

Pierce34

Geonewbie
Mit dieser Frage habe ich mich in den letzten Tagen beschäftigt, als mir mal wieder die fixe Idee kam "Ey, du könntest mal wieder einen Cache rausbringen". Gesagt, getan. Ein Mystery mit irgendeiner Verschlüsselung wäre mal wieder was. Alle meine bisher veröffentlichten Mysterys sind ja inzwischen im Archiv gelandet. Also mal mit ChatGPT ein paar Ideen durchprobiert. Das Ergebnis: Ernüchterung.

Mittlerweile gibt es für jede gängige Verschlüsselung irgendein Tool, um diese in Sekunden zu entschlüsseln. Wo man früher stundenlang mit Papier und Stift geknobelt hat, reicht heute oft "Copy & Paste" und schon steht das Resultat in klar verständlichen Buchstaben/Zahlen direkt auf dem Bildschirm und kann mit "Copy & Paste" direkt in die Caching-App des Vertrauens geknallt werden.

Für Rätsellöser sicher ein Segen, für Rätselausdenker der Spielverderber schlechthin. Jetzt kommen an dieser Stelle bestimmt tausend Ideen, wie man ein Rätsel gestalten kann, ohne dass es von einem Programm in Nanosekunden entschlüsselt werden kann. Total ok, jeder ist unterschiedlich kreativ, wenn es um Rätselgestaltung/-lösung geht. Aber ist es den Aufwand wert, sich stundenlang Gedanken zu machen, wie man ein Rätsel gestalten kann, wenn die Lösung nur ein paar Mausklicks entfernt ist? Ich weiß es nicht.

Die Idee mit dem Mystery mit Verschlüsselung ist jedenfalls vorerst wieder vom Tisch. Dann vielleicht doch lieber ein Puzzle? Ach ne, da war ja auch was... :roll:
 

hcy

Geoguru
Mir machen Mysteries gar keinen Spaß und wenn ich die mit "KI" lösen könnte wäre das nur begrüßenswert. Allerdings hab ich oft erlebt, dass die "KI" meistens nur dummes Zeug halluziniert hat und keine gültige Lösung zustande gebracht hat, etwas menschliche Recherche in meinem Fall aber dann schon.
 

radioscout

Geoking
Für Rätsellöser sicher ein Segen, für Rätselausdenker der Spielverderber schlechthin. Jetzt kommen an dieser Stelle bestimmt tausend Ideen, wie man ein Rätsel gestalten kann, ohne dass es von einem Programm in Nanosekunden entschlüsselt werden kann. Total ok, jeder ist unterschiedlich kreativ, wenn es um Rätselgestaltung/-lösung geht. Aber ist es den Aufwand wert, sich stundenlang Gedanken zu machen, wie man ein Rätsel gestalten kann, wenn die Lösung nur ein paar Mausklicks entfernt ist? Ich weiß es nicht.
Es gibt Rätselhefte. Auf den letzten Seiten findet man die Lösungen. Es gibt viele Leute, die diese Hefte kaufen, weil sie gerne Rätsel lösen. Die würden die auf die Idee kommen, direkt nach der Lösung zu schauen, obwohl sie es könnten.
Es gibt Rätselwebsites. Die besuchen Leute, die gerne Rätsel lösen.

Beim Ratehaken ist das Rätsel nur ein lästiges Hindernis auf dem Weg zur Dose.

Wenn Du Rätsel magst, solltest Du sie dort veröffentlichen, wo man sie gerne löst: auf Rätselwebsites. Dort wird man sich gerne mit Deinen Rätseln beschäftigen.

Wenn Du sie nur als lästige Hindernis auf dem Weg zur Dose verwendest, werden sie entsprechend behandelt.
 

pikachu

Geowizard
Die Programm, die z.Zt. als "KI" bezeichnet werden, sind in Wirklichkeit "LLMs" (large language models). Sie berechnen aufgrund ihrer riesigen Datenbasis bestimmte Wahrscheinlichkeiten für bestimmte Wörter und Buchstabenabfolgen. Und darüber hinaus noch für Sachverhalte. Sie sind darauf programmiert, Antworten auf Fragen zu erstellen.

Sie sind jedoch NICHT in der Lage, eigenständig zu "denken" oder kreativ zu sein. D.h. die geben die "wahrscheinlichste" Antwort auf die Frage, ganz gleich, ob das sinnvoll ist oder nicht. Es kann ganz einfach auch nur völlig falsch sein. Als Beispiel dienen Rechtsanwälte in den USA, die sich auf die Korrektheit von Aussagen der "KI" verlassen haben und sich dann in Verhandlungen auf Urteile beriefen, die es nie gab ...

Ich habe vor kurzem mal einen Test gemacht. Die "KI" war nicht in der Lage, die Lösung zu benennen. Aber sie "laberte" wortreich drum herum. Ich fragte sie dann: "Du weißt die Lösung gar nicht, stimmt's?", was sie dann bejahen mußte.

Also: Ein pfiffiges neuartiges Rätsel kann nicht von einer "KI" gelöst werden. Weil ihr dazu die Datenbasis fehlt.

Eine Verschlüsselung, die schon 1 Mio mal verwendet wurde, dagegen schon: Weil die Lösung durchschnittlich ist. Und genau das können die LLM: Durchschnittliche Antworten geben.

Das ist dann auch schon alles.
:)
 
OP
Pierce34

Pierce34

Geonewbie
Mir nicht. Vor allem, wenn man als Belohnung einen lieblos an völlig beliebiger Lokation hingerotzten Mikro finden darf.
Das ist ja leider kein "Mystery-only" Feature. Andererseits kann man es ja kaum noch jemandem übel nehmen, wenn man bedenkt, wie lange die Halbwertzeit von aufwendig gestalteten Caches heutzutage ist.

Mysteries werden künftig wohl nur noch Bonuscaches von irgendwelchen Labs oder Filmdosen-Powertrails sein. Schade eigentlich.
 

HHL

Geowizard
Das ist ja leider kein "Mystery-only" Feature.
Gut erkannt. Deshalb blende ich den ganzen Dreck einfach aus. Von wenigen Ausnahmen, die auf speziellen Bookmark-Listen landen, abgesehen. In meinen PQs haben Mysteries und Multis keine Chance. :cool:
Ich habe auch keine Lust mir ein angenehmes oder interessantes Adventure Lab durch einen hinter einem verpißten Telefonkasten abgelegten Verlegenheits-Mikro versauen zu lassen. Die lasse ich besonders gerne aus.
 

schatzi-s

Geowizard
Mit dieser Frage habe ich mich in den letzten Tagen beschäftigt, als mir mal wieder die fixe Idee kam "Ey, du könntest mal wieder einen Cache rausbringen". Gesagt, getan. Ein Mystery mit irgendeiner Verschlüsselung wäre mal wieder was.
Ich bin nicht so kritisch Mysteries gegenueber wie so mancher hier, aber sorry: "ein Mystery mit irgendeiner Verschluesselung" waere in meinen Augen nicht "mal wieder was", sondern mal wieder gar nichts.

Du kannst mich gerne vom Gegenteil ueberzeugen, aber dann braeuchte ich gute Antworten auf: Wo liegt der Spass darin, rauszufinden, welche Verschluesselung genutzt wurde und sie dann "stundenlang mit Papier und Stift" zu entschluesseln?

Sicherlich, es gibt Leute, die das gerne machen. Es gibt auch Leute, die gerne puzzeln. Ich gehoerte jedoch nicht dazu und freue mich ueber alle Dinge, die mir langweilige und stumpfe Wiederholungen abnehmen. Das kann ein Multisolver, aber auch ein Puzzelsolver sein und so nett wie die ersten Sudokus auch sein moegen, irgendwann werden sie wie der X-Reverse-Cache einfach nur noch laestig.

Für Rätsellöser sicher ein Segen, für Rätselausdenker der Spielverderber schlechthin.
Nein, fuer RaetselAUSDENKER (so wie ich den Begriff verstehe) sind die Solver (einschliesslich KI) kein Spielverderber, denn fuer ein ausgedachtes Raetsel gibt es sie nicht. Wenn jemand jedoch die X-te Version einer alten Idee (egal ob Verschluesselung, Puzzle, Abfragen von Wissen) veroeffentlicht, darf er sich nicht wundern, wenn es dafuer Loesungshilfen gibt.

Dass es auch anders geht, zeigen diverse Mysteries, von denen einige hier im Spoilerbereich vertreten sind und die man an den langen Threads erkennt, weil sich hier Menschen Gedanken gemacht haben, wie man sie loest.
Total ok, jeder ist unterschiedlich kreativ, wenn es um Rätselgestaltung/-lösung geht. Aber ist es den Aufwand wert, sich stundenlang Gedanken zu machen, wie man ein Rätsel gestalten kann, wenn die Lösung nur ein paar Mausklicks entfernt ist? Ich weiß es nicht.
Ein gutes Raetsel macht dem Owner mehr Muehe beim Erstellen, als dem Cacher beim Loesen. Der Einwand, dass jeder unterschiedlich kreativ beim Raetselerstellen ist, ist natuerlich richtig. Aber wer nach stundenlangen Gedanken (was noch gar nicht so lang ist) keine Idee hat, sollte sich vielleicht ueberlegen, seine Energie nicht in ein Raetsel, sondern in die Auswahl der Location, das Schreiben des Listings oder das Basteln einer schoenen Dose zu stecken.

Die Idee mit dem Mystery mit Verschlüsselung ist jedenfalls vorerst wieder vom Tisch. Dann vielleicht doch lieber ein Puzzle? Ach ne, da war ja auch was... :roll:
Ich traue beidem nicht hinterher. Du willst einen Mystery rausbringen? Nur zu! DENKE Dir eins aus!
 

hcy

Geoguru
Andererseits kann man es ja kaum noch jemandem übel nehmen, wenn man bedenkt, wie lange die Halbwertzeit von aufwendig gestalteten Caches heutzutage ist.
Ein Cache muss für mich auch nicht aufwendig gestaltet sein. Er muss mich an einen warum auch immer interessanten(*) Ort führen, das ist eigentlich schon alles.

(*) das muss keine spektakuläre Sehenswürdigkeit sein, interessant können oft auch die vermeintlich gewöhnlichen Orte sein.
 

hcy

Geoguru
Ein gutes Raetsel macht dem Owner mehr Muehe beim Erstellen, als dem Cacher beim Loesen.
Deshalb gibt es auch so wenig gute Rätsel, die meisten die ich machen "durfte" waren offenbar schnell hingeschrieben aber die Lösung dauerte ewig.
Das ist auch der Unterschied zu z.B. Multis oder T5er - da hat der Owner mindestens genau so viel Aufwand beim Verstecken wie der Sucher beim Finden.
 
Zuletzt bearbeitet:

SDBH-R

Geocacher
Mysteries sind zugegebenermaßer eine Geschmacksfrage. Ich mag Mysteries jedenfalls hin und wieder schon ganz gerne und habe mal spasseshalber eines meiner Rätsel (Ein Mathe-Cache) der "KI" hingeworfen. Verstanden hat sie es nicht. Um auf die Eingangsfrage zurückzukommen: Man kann also schon noch Rätsel entwerfen, wo man auch mit "KI"-Untersützung nicht zum Ziel kommt.
 

mity!

Geocacher
Ich muss es zugeben: Ich mag Mysteries. :) Sicher ist nicht jedes Rätsel toll und macht MIR unendlich viel Spaß. Aber was mir keinen Spaß macht, muss ich ja auch nicht machen. Und ich habe schon viele Mysteries gelöst, die MICH begeistert haben. Weil ich überrascht wurde. Weil ich was dazu gelernt habe. Weil ich über die Raffinesse (oder den Arbeitsaufwand) des Owners gestaunt habe.

Aber zur Frage: Ich habe es das eine oder andere Mal aus Neugier (oder Ratlosigkeit) versucht, aber von absoluten Trivialaufgaben abgesehen, hat mir bislang noch keine "KI" auch nur ansatzweise eine hilfreiche Antwort oder gar Lösung liefern können.
 

Zappo

Geoguru
Ich bin nicht so kritisch Mysteries gegenueber wie so mancher hier, aber sorry: "ein Mystery mit irgendeiner Verschluesselung" waere in meinen Augen nicht "mal wieder was", sondern mal wieder gar nichts.

Du kannst mich gerne vom Gegenteil ueberzeugen, aber dann braeuchte ich gute Antworten auf: Wo liegt der Spass darin, rauszufinden, welche Verschluesselung genutzt wurde und sie dann "stundenlang mit Papier und Stift" zu entschluesseln?
Volle Zustimmung.

"Mystery" mit Verschlüsselung/Code/irgendwasamComputer gleichzusetzen, halte ich für ne maximal falsche Vereinfachung bzw. Verengung.
Und für die Ursache für das massenhafte Erscheinen der in Hinsicht der "Beliebtheit" völlig überschätzter Fragezeichen auf der Karte.

Genau DAHER haben doch Mysteries auch ihren schlechten Ruf und daher kommt doch die weit verbreitete Beliebtheit für "alternative Lösungswege", die ja im Prinzip ne Abstimmung mit den Füssen darstellt.

Weil die meisten Mysteryowner eher wenig kreativ sind* .

Lasst Euch doch mal was einfallen, was ansatzweise DIE Möglichkeiten ausnutzt, welche das schöne Hobby so bietet :)

Gruss Zappo

*viel höflicher kann ichs im Moment nicht ausdrücken :) :) :)
 

alex8012

Geocacher
Man kann es mit den Rätseln halten wie man will. Es gibt solche und solche. Schön gemachte Rätsel, wo die Verschlüsselung im Text eingebettet ist oder mit elektronischen Medien (z.B. extra Webseite) eingebettet ist, mag ich Wenngleich ich die nicht löse, weil ich dafür kein Talent habe.
Nicht so toll finde ich Rätsel mit niedriger D-Wertung, die keiner lösen kann (ja, davon kennen ich einige).
Am schlimmsten finde ich die vielen WIG die auf der Waldmeister-Cardrigde basieren. Die Owner scheinen einfach nur einen WIG ihr Eigen nennen zu wollen.

Letztlich muss jeder, der Ersteller als auch der Rätselnde, selber entscheiden, was ihm dieser Cache für einen Aufwand wert ist.
 
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