• Willkommen im Geoclub - dem größten deutschsprachigen Geocaching-Forum. Registriere dich kostenlos, um alle Inhalte zu sehen und neue Beiträge zu erstellen.

Muss der Baum das aushalten?

Nerre

Geowizard
Seil auf Seil ist nicht immer verboten. Das Verbot betrifft vor allem hitzeanfällige Matrialien wie PP und Nylon. Gute Kletterseile sind aber aus Polyamid (PA) oder zumindest außen damit beschichtet. Richtig fies scheuern Seile eigentlich nur, wenn z.B. zwei in einer Astgabel liegen und richtig Last und Bewegung auf dem Oberen ist. Die Schlinge wird bei diesem Einbau aber nicht mit Last eingeklemmt und dann gescheuert, sondern bleibt relativ frei. Sonst könnte man ja auch nicht zwei Seile miteinander verlängern. ;)

Zur Reibung und Hitzeempfindlichkeit siehe Stichwort "seil auf seil" in Datei:
http://www.cevizhshgl.ch/armin/anmeldungen/speztest_lernen_seilundknoten.pdf
 

NC666

Geocacher
Nerre schrieb:
Wer ohne Kambiumschoner rumläuft ist also noch lange kein Schurke, vielleicht kennt er nur einfach andere Methoden. ;)

Siehe Bilder:

klassischer Einbau:
8b7c3171-3469-485a-b2c8-1a3eed2fd370.jpg
Das mache ich auch gerne so. Sogar mein Seil sieht genauso aus :^^:

da_miche schrieb:
dumme Frage: sollte da nicht besser ein Karabiner zwischen Schlaufe und Aufstiegseil?
Lieber keinen Karabiner nehmen. Ein großes Schraubglied funktioniert ganz gut.
 

Nerre

Geowizard
NC666 schrieb:
da_miche schrieb:
dumme Frage: sollte da nicht besser ein Karabiner zwischen Schlaufe und Aufstiegseil?
Lieber keinen Karabiner nehmen. Ein großes Schraubglied funktioniert ganz gut.

Würde ich sein lassen. Primär wegen der Querbelastung, da ist ein Schraubglied zwar besser als ein Karabiner, aber auch nicht imun. Wenn das versagt hängst du an nichts mehr. Ein Seil reibt sich langsam durch, ein Karabiner/Schraubglied ist schlagartig defekt.

Der sekundäre Grund ist daß du die Reibung in der Schlinge stark minimierst, so daß ich mir vorstellen kann daß dann wieder mehr Reibung und Belastung am Ast ankommt, was die Schlinge ja genau verhindern soll. Aber das ist nur eine Theorie.
 

NC666

Geocacher
Nerre schrieb:
NC666 schrieb:
da_miche schrieb:
dumme Frage: sollte da nicht besser ein Karabiner zwischen Schlaufe und Aufstiegseil?
Lieber keinen Karabiner nehmen. Ein großes Schraubglied funktioniert ganz gut.

Würde ich sein lassen. Primär wegen der Querbelastung, da ist ein Schraubglied zwar besser als ein Karabiner, aber auch nicht imun. Wenn das versagt hängst du an nichts mehr. Ein Seil reibt sich langsam durch, ein Karabiner/Schraubglied ist schlagartig defekt.

Der sekundäre Grund ist daß du die Reibung in der Schlinge stark minimierst, so daß ich mir vorstellen kann daß dann wieder mehr Reibung und Belastung am Ast ankommt, was die Schlinge ja genau verhindern soll. Aber das ist nur eine Theorie.

Naja, so groß sollte das Schraubglied auch nicht sein. Ein 8er erscheint mir recht passend und wenn der Ast nicht zu dünn ist, dann hält sich auch die Querbelastung in engen Grenzen.

Ich würde das zusätzliche Metall auch nur dann einbringen, wenn das Material länger als ein/zwei Aufstiege eingebaut bleibt.
 

Orimha

Geocacher
Vielleicht sollte man sich auch vor Augen führen, dass die größten Reibungskräfte in der Spitze der Schlaufe stattfinden und somit an dieser Stelle ein sehr großer "Reibungsmoment" herrscht. Die Schlaufe an sich ist aber nicht starr. Wenn sich das Seil, an dem man hängt, wenige Zentimeter hoch und runter bewegt, wird sich die Schlaufe selber bewegen, aber keine Reibung am Berührungspunkt stattfinden.

Keine Ahnung ob jemand versteht was ich meine.... :???:

Gruß
Michael
 

coronar

Geowizard
Verständlich. Zur Sicherheit mache ich das unbelastete Ende dann noch am Baum fest. Wenn dann mal was nit der Schlaufe ist, hält immer noch der Strang. Allerdings klappt das Knebeln halt nicht immer und manchmal ist ein zweiter, redundanter Ast im Aufbau auch ganz angenehm. Wobei mir noch nie was weggebrochen ist.
 

Stramon

Geowizard
steingesicht schrieb:
was spricht dagegen in die Schlaufe einen kurzen Seilschoner einzubauen?
Nichts, aber es ist halt unnötige Arbeit. Beim hochziehen der Schlaufe herrscht ja keinerlei Druck auf die Reibungsstelle, bzw das Seil schlackert einfach in der gesamten Schlaufe herum. Erst beim letzten halben Meter kommt da etwas Druck auf. Wenn du da etwas langsamer machst, siehst du hinterher, am Seilstück in der Schlaufe keinerlei Spuren von Reibung.

Gruß Stramon
 

Nerre

Geowizard
Wie gesagt, ein Kambiumschoner ist kein Allheilmittel. Ein Seilschoner dagegen ist am baum nicht nöti (außer bei Harz). Bei Baum gegen Seil braucht man wenn dann eher einen Baumschoner, keinen Seilschoner, da das Seil sich normalerweise gegen die Rinde durchsetzt.
Bei würgendem Einbau ist die Reibung aber so wenig, daß man eigentlich gar keinen Schoner braucht. Die Technik soll ja wie gesagt, eine einfache Alternative für einen Schoner sein. Keine hundertprozentige, aber deutlich näher am Schoner als beim Einbau ganz ohne.
 

Orimha

Geocacher
Er wollte den Schoner in die Schlaufe einbauen und nicht in das Stück um den Ast. Ging um die Reibung Seil gegen Seil.

Gruß
Michael
 

Nerre

Geowizard
Orimha schrieb:
Er wollte den Schoner in die Schlaufe einbauen und nicht in das Stück um den Ast. Ging um die Reibung Seil gegen Seil.

Ah ok, danke.

Dadurch daß die Last durch das Anliegen (und dadurch statische Reibung) am Ast auf selbigem liegt, ist es in der Schlaufe nicht wirklich Reibung mit Last. Und für das Seil auf dem Baum ist es ein wenig wie beim Kletterschluß: Solange er anliegt bewegt er sich nicht oder nur mikroskopisch seitlich. Erst wenn er offen wäre, würde er sich richtig bewegen und auch Abrieb erzeugen. Das geht beim Würgeschlingeneinbau nicht wirklich, außer du versuchst so stark zu schaukeln, daß sich die Schlaufe und das Seil um den Ast drehen würden.

Das was den Baum bei normalem Einbau so beschädigt, ist daß die Reibung unter Last geschieht wenn man am Seil aufsteigt. Dann wirkt der Seilmantel wie eine feine Feile.

Das mit dem Klett ist übrigends nicht so weit hergeholt. Der Hafteffekt an Rinde oder Beton (je rauer umso stärker, logisch), ist stärker als man erwarten würde und hängt von der Seillänge ab, die aufliegt. Wir sind schonmal an einer Betonwand hochgeklettert. Oben lief das Seil waagrecht über circa 60cm Beton bevor es auf der anderen Seite wieder runterging. Als ich auf der einen Seite hochstieg, straffte sich das Seil auf der anderen Seite am Ankerpunkt nicht, weil die Haftkraft auf 60cm Seil so stark war, daß der Zug meines Gewichts und des ständigen ruckhaften Aufsteigens nicht darüber hinaus wirkte.
Man kann das auch mal testen indem man eine schon etwas flusige Bandschlinge an einen rauen Baum wie Eiche oder Pappel wirft, in der Großzahl der Versuche würde die Schlinge hängen bleiben, einfach nur durch die Berührung, ohne daß ein Stück der Schlinge an großen Vorsprüngen oder Astresten hinge.
 

mtom

Geocacher
Nerre schrieb:
Das mit dem Klett ist übrigends nicht so weit hergeholt. Der Hafteffekt an Rinde oder Beton (je rauer umso stärker, logisch), ist stärker als man erwarten würde und hängt von der Seillänge ab, die aufliegt. ...
Moin!

Die Seillänge (Fläche) ist ohne Einfluss. Die wirkende Kraft und die Reibungseigenschaften (Seil/Beton, Seil/Karabiner) bestimmen die Reibungskräfte. Dabei unterscheidet man Gleitreibung (laufendes Seil) und Haftreibung (verhindert gerade dass ich den Schreibtisch zur Seite schieben kann).

Klett hingegen (Widerhaken) und hat mit Reibung nichts zu tun.

Grüße aus Hamburg

Thomas
 

Nerre

Geowizard
Das mit dem Klett war auch nur ein Beispiel weil mir nichts besseres einfiel, mitlerweile gibt es ja auch andere Klettarten als Widerhaken, z.b. per Adhäsion wie die wiederablösbaren Fensterfolien.
Ok, gemeint war Haftreibung. Und da ist nach eigener Erfahrung die Länge/Fläche nicht egal. Wie gesagt, ich bin schonmal an einem nur mit Haftreibung haltenden Seil aufgestiegen. Das heißt nicht daß die andere Seite nicht festgebunden oder schlapp war - bin ja nicht selbstmörderisch veranlagt - aber vollständig gespannt war sie auch nicht.

Ich kann mir physikalisch gesehen auch nicht vorstellen daß die Länge die das Seil über das Matrial läuft egal sein soll.
 

t31

Geowizard
Bin geschockt was hier so gezeigt wird. Wenn schon so, dann einen Schmetterlingsknoten und keine Acht!
 

mtom

Geocacher
Nerre schrieb:
Ich kann mir physikalisch gesehen auch nicht vorstellen daß die Länge die das Seil über das Matrial läuft egal sein soll.
:roll: Ergibt sich aber zwingend aus der Physik die man an geeigneten Stellen auch nachlesen kann.

Dort findet man die Formel:

Code:
Fr = u * Fn

worin Fr die Reibungskraft, Fn die Normalkraft (im 90° Winkel auf die Reibungsfläche wirkend) und u (eigentlich der griechische Buchtstabe my, den meine Tastattur gerade nicht hat) der Reibungskoeffizient. Ein Einfluss der Fläche zeigt sich hier nicht.

Grüße aus Hamburg

Thomas
 

de_Bade

Geowizard
t31 schrieb:
Bin geschockt was hier so gezeigt wird. Wenn schon so, dann einen Schmetterlingsknoten und keine Acht!
ja du hast recht, ich würde auch einen schmetterlingsknoten nehmen. allein schon, weil sich das seil dann deutlich leichter wieder abziehen lässt.
aber ne 8 tut's auch. bedenklich isses jedenfalls nciht ;-)
 
Oben