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Notabstieg aus einer Seilbahn

Nerre

Geowizard
Ohne alles gelesen zu haben weil mir die Zeit fehlt:

Bei einer Seilbahn gehe ich immer mit zwei Seilen ran. Eines, das gespannt die Seilbahn bildet, und eines an dem ich gesichert am ersten Seil entlangfahre. Ich hänge einen Karabiner in das Spannseil, an dem ich hänge. Den Karabiner ergänze ich um eine Steigklemme oder einen Prusik, damit er nicht ständig zum tiefsten Punkt des gespannten Seiles rutschen will. Wenn man von Anfang an das Sicherungsseil durch diesen Karabiner führt, kann man sich dann sogar nach dem Loggen direkt ablassen.

Wie man am Seil entlang vorwärts kommt, man nun variieren. Der Klassiker bei mir ist, daß ich mir selbst mit dem ID mehr Seil gebe.
Um die beschriebene Gefahrensituation zu vermeiden, kann man aber auch so einbauen, daß das Sicherungsseil oben - statt es fest anzuschlagen - in ein weiteres Abseilgerät eingebaut wird. So kann man zur Not den Kletterer ablassen, sollte sich aber sputen ihn dann zu bergen wenn unten Wasser ist. :p
Was ich nicht empfehlen würde: Das Sicherungsseil beim Kletter fix einzubinden, sondern es auch ihm ermöglichen selbst Seil zu geben. Sonst hat er Probleme zurück zu kommen falls die zweite Personen oben - warum auch immer verschwindet oder ihr was passiert.

Wichtig: Wenn man diese Technik wählt, darf der Karabiner NICHT sowohl an Gurt als auch Spannseil festgemacht werden, sonst hängt der Kletterer dort fest wenn er ohnmächtig wird. Der Karabiner darf dann nur als Umlenkung für das Sicherungsseil genutzt werden.
Das bedeutet: Hoher Kraftaufwand, da man den Karabiner entlasten muß um den Prusik/Steigklemme vorwärts zu schieben, zudem verliert man zusätzlich Höhe. Alles nicht so optimal.

Den Karabiner mit der Steigklemme/Prusik gewinnt man problemlos beim Seilabbau zurück, da er nicht verlorengehen kann. (Mit Prusik ist es einfach, da eine Steigklemme starrer und größer ist).
 
OP
satanklaus

satanklaus

Geomaster
Ich habe deine Beschreibung jetzt 3 mal gelesen und denke, ich weiß, was du meinst.
Die Variante, das Sicherungsseil direkt durch die Verbindung zum Tragseil laufen zu lassen, hatte ich auch mal erwogen. Ich habe sie allerdings wieder verworfen, da mir sowohl der Einstieg wie auch die Fortbewegung nicht praktibabel erschienen.

Einstieg:
Ich übersteige das Geländer und seile ein paar Meter ab, bis ich zu Unterkante des Brücken-"Tisches" komme unter dem mein Tragseil läuft.
Unterhalb haben meine Füße keinen Halt mehr. Um mir jetzt also nicht die Zähne einzuschlagen, mache ich einen kräftigen Hopser während ich Seil ausgebe und hänge dann frei unterhalb der "Tischplatte"/Brückendecke. Mein Kopf ist dabei auf Höhe des Tragseils. Wie soll ich aus der Position mein straffes Sicherungsseil in irgendeine Umlenkung am Tragseil bekommen? Dazu müsste ich es ja entlasten.

Fortbewegung:
Gesetzt den Fall, ich schaffe das oben beschriebene Kunststück doch (z.B. mittels Trittleiter am Geländer oder zweitem Seil): wenn das Seil dann durch die Umlenkung läuft und ich lasse mich mit meinem Halbautomaten weiter ab, dann geht es doch nur abwärts und nicht horizontal weiter. Dazu müsste ich schon fest mit dem Tragseil verbunden sein.

@Nerre: Du klingst so, als hättest du das so wie von dir beschrieben schon öfter gemacht. Wie hast du dabei die obigen Probleme gelöst?
 

Nerre

Geowizard
satanklaus schrieb:
Einstieg:
Ich übersteige das Geländer und seile ein paar Meter ab, bis ich zu Unterkante des Brücken-"Tisches" komme unter dem mein Tragseil läuft.
Unterhalb haben meine Füße keinen Halt mehr. Um mir jetzt also nicht die Zähne einzuschlagen, mache ich einen kräftigen Hopser während ich Seil ausgebe und hänge dann frei unterhalb der "Tischplatte"/Brückendecke. Mein Kopf ist dabei auf Höhe des Tragseils. Wie soll ich aus der Position mein straffes Sicherungsseil in irgendeine Umlenkung am Tragseil bekommen? Dazu müsste ich es ja entlasten.

Das mache ich mit Kraft. Klimzug ins Tragseil, mit den Füßen einhängen, und dann den Karabiner den ich vorher schon vorne am Gurt eingehängt habe einfach einschnappen und zuschrauben. Mit einer Hand und zwei Füßen sollte man sich natürlich schon an einem waagrechten Seil so halten können, daß der Schritt ziemlich press dran ist.
Alternativ: Stahlkarabiner schon vor der Kante ins Tragseil einhängen. Wenn man sich abseilt, drückt er sich an der Kante vorbei und hängt danach dann schon korrekt im Seil. Aber nur für Kanten zu empfehlen, die keinen Schoner nötig machen. Bei zu schroffen lieber sein lassen, auch wenn Stahl viel aushält.

satanklaus schrieb:
Fortbewegung:
Gesetzt den Fall, ich schaffe das oben beschriebene Kunststück doch (z.B. mittels Trittleiter am Geländer oder zweitem Seil): wenn das Seil dann durch die Umlenkung läuft und ich lasse mich mit meinem Halbautomaten weiter ab, dann geht es doch nur abwärts und nicht horizontal weiter. Dazu müsste ich schon fest mit dem Tragseil verbunden sein.

@Nerre: Du klingst so, als hättest du das so wie von dir beschrieben schon öfter gemacht. Wie hast du dabei die obigen Probleme gelöst?
Über den Teil habe ich nochmal nachgedacht, glaube das war doch anders eingebaut. Sonst würde man entweder zu tief unter dem umlenkenden Karabiner hängen (wenn er mit einem Prusik/Steigklemme am Trageseil vor Zurückrutschen gesichert wäre), oder aber er würde durch die Last zurück zur Kante gezogen werden, womit man dann natürlich erst recht tief unter ihm hängen würde. Früher habe ich mich oft mit Beinen und einer Hand festgehalten und mit der freien Hand erst Seil gegeben und dann die Steiklemme die den Karabiner hält verschoben, aber das war zuviel Gefummel und Kraftaufwand. Glaube da war später doch irgendwie immer ein Karabiner oder Prusik mehr im Spiel, ich weiß nur gerade nicht mehr wie. Der Hilfslose hätte also zumindest noch einen Prusik durchschneiden müssen, damit man ihn hätte ablassen können.

Im Normalfall: Karabiner in Frontschlaufe des Gurtes, ID ebenalls. ID ist im Sicherungsseil, das auch damit abgelassen wird. Der Karabiner in der Frontschlaufe wird ins Trageseil eingehängt, und durch ihn halte ich meine Nähe zum Trageseil. Bis zum Tiefpunkt ist es kein Problem, da wandert der Karabiner von selbst, danach helfe ich mit der Steigklemme nach.
Nach dem Log gehe ich (über Wasser) den gleichen Weg zurück. Über Land hänge ich einen weiteren Karabiner an die Steigklemme, durch den ich das Sicherungsseil führe. Danach hänge ich den Karabiner aus, der mich nah am Trageseil hielt. Dann kann ich durch den andern Karabiner als Umlenkung (die nicht verrutschen kann wegen der Steigklemme) abseilen.

Habe das mehrfach versucht zu variieren, aber in der letzten Zeit war es fast immer die zuletzt beschrieben Methode.

Sorry für die Verwirrung, ist kein ganz so einfacher Einbau.
 
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