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Seilbahn abbauen

Zai-Ba

Geowizard
Hmm, ich hab das Gefühl hier geht gerade ein bisschen was durcheinander. Im Eingangsposting war nach einer Methode gefragt eine Seilbahn waagrecht zu spannen. Wenn andere Aspekte diskutiert werden sollen, macht doch bitte einen weiteren thread auf.

Zu waagrechten Seilbahnen ist ja schon einiges zu gesagt worden.

Meine Meinung ist, dass Seilbahnen irre gefährlich sind, weil die austretenden Kräfte nur sehr schwer abzuschätzen sind. Je länger umso heikler, jehöher umso gefährlicher. An eine +10m hohe Seilbahn traue ich mich derzeit nicht ran. In der gesamten Literatur, die ich über Seilbahnen gesehen habe, wird IMMER redundant gearbeitet. Und hierbei geht es tatsächlich um das Material, sprich Karabiner und Seil, die versagen können. Der letzte mir bekannte Unfall (2 Tote) ereignete sich allerdings durch das ungewollte Öffnen eines Twist-Locks.

Ein Kletterseil versagt bei 22kN. In einer Gardaklemme, die das Seil ziemlich ungünstig belastet, wird die Festigkeit weiter reduziert. Beim Slacklinen wird davor gewarnt Klettermaterial (Alu-Karabiner) einzusetzen, weil diese - im Gegensatz zu Stahl - nicht dauerschwingfest sind. Beim Spannen von slacklines hat's auch tatsächlich schon den ein oder anderen Karabiner zerrissen, passiert ist dabei so weit ich weiß aber nichts.

Allerdings gibt es zum Spannen von Longlines professionelle Angebote von Seilzügen mit bis zu 12-facher Untersetzung, die mit einem Halbautomaten (meist GriGri) ausgestattet sind. Hier hängt das GriGri allerdings nicht im Hauptsrang, sondern ersetzt die letzte statische Rolle, sodass es nur ein Bruchteil der Last blockieren muss.


keep caching, Zai-Ba
 

buddeldaddy

Geomaster
Zum Seilbahnbau, bisher bin ich so vorgegangen

Seile

3 Seile: Tragseil statisch (an dem ich mit Rolle rumfahre) + 1 Sicherungsseil dynamisch (über dem Tragseil auch mit Rolle oder Karabiner drin, locker mit der Hand gespannt) + 1 Bremsseil, wenn man nach unten ablassen will (Schräge), hilft auch beim "Wiederaufstieg" und entlastet die Kondition des Seilbahnrutschers (hochziehen des Deliquenten).

Falls das Tragseil nachgibt hängt man im dynamischen drin und alles ist gut.

Zur Befestigung

Variante 1: Auf der einen Seite (Ankerpunkt) HMS mit Schleif und Sicherung , auf der anderen (Spannseite) Gardaklemme. Man kann das Seil jederzeit entlasten (HMS) zum ausbauen oder ablassen (mehrfach getestet, hat jedesmal bestens funktioniert)

Variante 2: Auf der einen Seite (Ankerpunkt) Mastwurf oder Hasenohr (kann man nach Belastung wieder lösen), auf der anderen (Spannseite) Grigri, oder ID (erst einmal ausprobiert, hat aber auch bestens funktioniert, erforder halt nur 2 Halbautomaten)

Spannen via Steigklemme und Umlenkrolle, habe ich aber bisher nur bei meinem Sohn gemacht, damit der Spaß hatte, die letzte Bahn, war handgespannt, damit wir in der Höhe noch die Position "justieren" konnten, was auch bestens geklappt hat.

Bilder habe ich aber leider nicht
 

adorfer

Geoguru
buddeldaddy schrieb:
Bilder habe ich aber leider nicht
Wir können doch Stage 1 des "Kleinen Materialschlächtleins" von "Schrägseilbahn mit Schummelmöglichkeit" auf eine echte Seilbahn umbauen.
Wenn wir das tagsüber machen, dann kann der Moviefan die Fotodokumentation übernehmen.
(Ja, so viele "wenn's")
 

Night-Fly

Geomaster
-jha- schrieb:
buddeldaddy schrieb:
Bilder habe ich aber leider nicht
Wir können doch Stage 1 des "Kleinen Materialschlächtleins" von "Schrägseilbahn mit Schummelmöglichkeit" auf eine echte Seilbahn umbauen.
Wenn wir das tagsüber machen, dann kann der Moviefan die Fotodokumentation übernehmen.
(Ja, so viele "wenn's")

na da bin ich mal gespannt, obs fachlich richtig wird... und achtung. hier lauern überall gefahren... ;)
 

Night-Fly

Geomaster
Christian und die Wutze schrieb:
Immer noch beleidigt?
ich?
nööö, kein stück. da kennste mich kein stück.
aber ich bin mal gespannt wie man ne seilbahn baut wo es keine risiken gibt...
wo das klettern doch so gefährlich ist und hinter jedem ast öööhm seil ne gefahr lauert...
 

Night-Fly

Geomaster
nönö... machs mal richtig, beweis mal fachkenntnisse oder bist nur papiertieger? theoretie kann jeder von sich geben und blubbern... hoffe es stranguliert sich niemand und die ersthelfer von "alarm für karabiner 112" stehen auch schon in den startlöchern...
 

Pilzkieker

Geocacher
Zai-Ba schrieb:
Allerdings gibt es zum Spannen von Longlines professionelle Angebote von Seilzügen mit bis zu 12-facher Untersetzung, die mit einem Halbautomaten (meist GriGri) ausgestattet sind. Hier hängt das GriGri allerdings nicht im Hauptsrang, sondern ersetzt die letzte statische Rolle, sodass es nur ein Bruchteil der Last blockieren muss.
Der Vorteil von Grigri, I’D oder RIG bei unserem Seilbahnbau ist aber doch gerade die Funktion als Kraftbegrenzer (rutscht durch bei > 4 ... 7 kN)! Also müßten wir doch aus Sicherheitsgründen solche Halbautomaten in den Hauptstrang einbauen, oder?

Hat jemand mal ausprobiert, ob sich ein bis zur Durchrutschgrenze gespanntes Grigri anschließend problemlos durch Betätigen des Hebels wieder lösen läßt?
 

Zai-Ba

Geowizard
Pilzkieker schrieb:
Der Vorteil von Grigri, I’D oder RIG bei unserem Seilbahnbau ist aber doch gerade die Funktion als Kraftbegrenzer (rutscht durch bei > 4 ... 7 kN)!
Ja, jetzt wo du's erwähnst erinnere ich mich. Sowas hatte ich beim Cinch auch gelesen. Es soll ab einer gewissen Last durchlaufen. Hat das schon mal einer beobachtet?

Ich hab gelernt, dass Halbautomaten statische Sicherungsgeräte sind und bei Zug halt dicht machen und wenn mehr Zug kommt, wird halt mehr zu gemacht. Kann natürlich sein, dass beim Sportklettern so angenommen wird, weil die Belastungen im Sicherungsgerät 4-5 kN quasi nie übersteigen.

keep caching, Zai-Ba
 

Pilzkieker

Geocacher
Es soll ab einer gewissen Last durchlaufen.
In "Spannende Seile" aus bergundsteigen 3/05, 2+3/06 heißt es:
"Versuche im Labor haben gezeigt, dass der Grigri sogar als Kraftbegrenzer in einem gespannten System funktioniert. Bei neuen Seilen lag die Durchzugskraft bei langsamen Lastaufbau ca. 4 kN, bei gebrauchten Seilen bei ca. 7 kN."
Der Einsatz des Grigri als Rücklaufsperre und Kraftbegrenzer beim Abspannen einer Seilbrücke wird ausdrücklich empfohlen. Der Artikel ist als pdf downloadbar: <www.kunigham.de/page_04_3.html>
 

adorfer

Geoguru
Zai-Ba schrieb:
Sowas hatte ich beim Cinch auch gelesen. Es soll ab einer gewissen Last durchlaufen. Hat das schon mal einer beobachtet?
Beobachtet nicht. Ich hoffe nur, dass das nicht so ausgeht wie beim Überlast-"Durchlauf" eines Seils in einer Steiklemme: Mantelriss und dessen Rückschiebung.

Aber selbst wenn: Beim Cinch bringt einem das wenig, denn selbst wenn der irgendwann rutscht: Gelöst bekommt man die Seilbahn trotzdem nicht, sofern man nicht den Anschlag an der anderen Seite lösen kann. Aber wenn dann dort kein abgebundener HMS, sondern z.B. ein simpler Achterknoten im Karabiner hängt, dann muss man sich was überlegen.
Zumindest haben wir hier bei mehreren Cinchs beobachtet: Ab ca. 200kg Last wird das Ablassen sehr kraftintensiv, bei ca. 300kg ist vermutlich "ohne Werkzeug" Schluss.
 

Pilzkieker

Geocacher
Ich hoffe nur, dass das nicht so ausgeht wie beim Überlast-"Durchlauf" eines Seils in einer Steiklemme: Mantelriss und dessen Rückschiebung.
eben nicht! Halbautomaten haben ja keine gezahnten Klemmbacken, sie lassen das Seil bei Überlast unbeschädigt durchrutschen, sowohl bei statischen als auch bei dynamischen Belastungen. Das Durchrutschen (Slipping) beginnt bei Grigri (oder ID) etwa bei 4 bis 7 kN, ist u. a. abhängig vom Alterungszustand des Seiles. Ich sehe darin einen wirksamen Schutz gegen Überbelastung des Seils. Petzl selbst hat zu diesem "Slippage" Zahlenwerte in den pdf-Dokumenten veröffentlicht.
 

Anhänge

  • Petzl Grigri Slippage.jpg
    Petzl Grigri Slippage.jpg
    119,7 KB · Aufrufe: 1.349

Zai-Ba

Geowizard
Hm, ich finde die Vorstellung immer noch gewöhnungsbedürftig. Aber ich vertraue der bergundsteigen-Redaktion soweit, dass ich das mit dem Grigri mal in mein Repertoire aufnehmen werde. Danke für den Impuls

keep caching, Zai-Ba
 

de_Bade

Geowizard
naja, wenn man genau drüber nachdenkt macht es sinn. ein halbautomat quetscht das seil ab. aber ab irgendeiner kraft x ist der zug am seil stärker als der automat quetschen kann und dann fängt es an durch zu rutschen...
 

Jigsaw

Geocacher
Was bislang noch niemand in diesem Fred erwähnt hat, ist das normale Karabiner die in die Seilbahn eingebaut werden danach nicht mehr zum klettern benutzt werden dürfen!!

Die Karas sind nicht für Dauerbelastungen in dieser Größenordnung ausgelegt!!

Besser sind hochbelastbare Schäkel
zB hier http://www.edelstahl-niro.de/gerade-hochfesten13889-c-10_12_156.html
 

adorfer

Geoguru
Jigsaw schrieb:
Die Karas sind nicht für Dauerbelastungen in dieser Größenordnung ausgelegt!!
Wofür sind die dann ausgelegt, wenn doch inzwischen festgestellt wurde, dass sie für Schockbelastungen nicht für die angegeben Werte halten, das aber nur für die Zulassung nicht gemessen/ermittelt wird. (Finde gerade das PDF davon im Netz nimmer wieder...)
 

Jigsaw

Geocacher
Ich kenn die von Dir angesprochene Pdf Datei leider nicht.
Daher ist das jetzt schwierig zu antworten :???:

Ich mach's trotzdem :D
Das Problem liegt bei waagerecht gespannten Seilen, die danach vertikal belastet werden darin, das es dadurch zu extrem hohen Kräften kommt.
Und diese Kräfte schwanken halt extrem- je nachdem in welchem Winkel das Seil durchhängt.

Wenn Du Glück hast, hast Du nur Probleme das sich der Kara lang zieht und er sich bescheiden öffnen/ schließen läßt.
Wenn Du Pech hast fliegt Dir das Ding um die Ohren
 

adorfer

Geoguru
Jigsaw schrieb:
Das Problem liegt bei waagerecht gespannten Seilen, die danach vertikal belastet werden darin, das es dadurch zu extrem hohen Kräften kommt.
Und diese Kräfte schwanken halt extrem- je nachdem in welchem Winkel das Seil durchhängt.
Was heisst denn bei Dir "extrem hoch"? Das Grigri rutscht bei unter 10kN durch, dem ID geht's laut Spec genauso. Womit spannst Du denn Deine Seilbahnen? Gardaklemme?

BTW: DMM-Zodiac halten 32kN und sind gar nicht mal teuer. Ansonsten sollte man natürlich zumindest Edelstahl nehmen, das hat weniger Probleme mit Materialermüdung, das wird allenfalls schwergängig und krumm.
 
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