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Wie viel Sicherheit braucht der Geocacher

Zai-Ba

Geowizard
DerTonLebt schrieb:
[...]wird die Sicherheit[...], eine subjektiv empfundene Angelegenheit, und das nagende Stimmchen im Hinterkopf mit einer zur Lautstärke proportionalen Menge an Material ruhig gestellt.
*PRUST*
Absolut genial ausgedrückt :lachtot:
 

pdaether

Geocacher
-jha- schrieb:
Du baust Dir also den "Notgurt" aus dem Seil? Aus Bandschlingen lasse ich mir das ja noch gefallen, wenn's breite sind, aber aus Seil... das tut doch wirklcih weh!
Und dann das Seil oben durch den Kambium-Schoner, aus einem Seilende des "Gurtes" noch einen Klemmknoten gebastelt und den Rest dann per Footlock?
DAVON hätte ich dann ganz gerne doch mal ein Video auf einer Platform Deiner Wahl gesehen.

Gesagt, getan.
Was ist das Minimum für 10 m Baum?

Habe meine Ausrüstung auf folgende zwei Punkte runter gebrochen:

  • Seil
    Kambiumschoner

Dabei habe ich gemerkt, dass ich lieber auf Gurt und Karabiner verzichten kann, als auf meinen Wurfbeutel. Obwohl gleich der erste Wurf eigentlich saß, hat der Einbau bei der Höhe doch recht lange gedauert. :motz: :zensur:

Da das auch das erste Mal war, dass ich meinen selbst nachgebauten Kambiumschoner verwendet habe, wollte ich kein gutes Seil nehmen und hab mich für mein billiges Dynamikseil entschieden.
Man verzeihe mir daher, dass es nur zum Single Footlock gereicht hat. Aber ungeeignete Schuhe auf 10mm Dynamikseil...
Single Footlock ist auf den ersten paar Metern ohne Beschwerung am Seil immer recht blöd, da man das Seil per Hand nachziehen muss, aber so ab 3 Metern läuft es dann von alleine durch und es ist praktisch wie mit einer Trittschlinge.
Auf dem Video sieht man auch, dass sich der Single Footlock gut zum Bremsen beim Abseilen macht. ;)

Und um noch in letzter Sekunde die Kurve zum eigentlichen Thema des Threads zu bekommen:
Wie viel Ausrüstung jemand verwendet, muss jeder selber entscheiden (insofern die Erfahrung zur Beurteilung vorhanden ist).
Das hier ist nur ein proof of concept und definitiv zu wenig Sicherheit, um die Methode weiter empfehlen zu können (obwohl der "Gurt" gar nicht so unbequem ist). Don't try this at home. ;)

Zum Video auf YouTube

Gruß
pdaether
 

MacDefender

Geocacher
Wow, das ist wirklich mal eine Minimalausstattung :D

Sowas würde ich mir im Moment nicht zutrauen da mir die Gefahr eines Fehlers im Knoten usw. noch viel zu groß wäre. Dafür habe ich einfach noch nicht das vertrauen in meine eigenen (noch am Anfang befindlichen) Fähigkeiten.
Aber irgendwann will ich das auch mal so können. :eek:ps: Wobei wir aktuell auch schon anfangen alle möglichen Techniken mal auszuprobieren. natürlich im Moment noch gesichert durch ASAP am 2. Seil. Aber so kann man sich dann auch als Anfänger trauen den Abstieg nur mit Karabiner im Seil etc. zu testen. Wenn man das dann ein paarmal probiert hat und merkt das sowas im Grunde nichtmal schlecht ist hat man im Notfall gleich was in der Hinterhand um noch sicher rauf/runter zu kommen.

Aber mal was anderes am Rande: Alleine die Tatsache das wir hier über die nötige Sicherheit beim T5 Cachen diskutieren zeigt doch, dass wir uns da auch alle Gedanken drüber machen. Insofern behaupte ich einfach mal das jeder von uns da auch ziemlich viel Wert auf die Sicherheit legt und entsprechend seiner Fähigkeiten auch noch genügend Sicherheitsreserven mit oben hat. Und klar ist auch das jemand der ein Notabstieg nur mit Karabiner beherscht nicht extra noch ein 8er mit hochschleppt wenn er den Karabiner eh schon dabei hat. Insofern wird man nie eine Liste mit einer 'Minimalausstattung' zusammenstellen können. Wenn eher nur allgemein mit 'Man benötigt eine 2. Methode um sich im Notfall am Seil auf/ab bewegen zu können'. :???:

Das grösste Problem bei sowas ist sicher immer die korrekte Selbsteinschätzung. Denn nur wer seine eigenen Grenzen kennt kann auch korrekt entscheiden wo er doppelt absichern muss. Und da sollte man gerade als Anfänger (und da zähle ich mich auch nach 20 T5ern zu) lieber 1x mehr die Knoten kontrolieren oder sichern. Immerhin kann hier jeder Fehler tatsächlich tödlich enden.

Für alle die gerne mal T5er machen wollen und jetztz vielleicht denken 'Oh, ich brauch ja nur ein Seil': Das Video ist für mich ein Ziel das ich mal erreichen möchte aber ganz klar keine Anleitung zum Nachmachen. Niemand sollte sich irgendeine Technik/Anleitung nur von einer Webseite besorgen ohne das ganze beim Ausprobieren entsprechend (mit einer schon beherschten 2. Sicherung) abzusichern. Für die ersten Schritte sollte man immer einen erfahrenen Kletterer mitnehmen oder sich das ganze im Kurs zeigen lassen.
 

rheingauer

Geocacher
Respekt, Patrick! Den hast Du von mir aber spätestens seit deiner Solo-Geschichte am Final vom "Am seidenen Faden" ;)

Wohltuende Diskussion gegen den "Mein Gurt klimpert aber am meisten"-Hype :)

PS. Out now: GC20EK9 - auch gut zum ausprobieren. Was da fällt, ist weg. Ich habe auch was dem Flussgott geopfert :(
 

pdaether

Geocacher
@MacDefender:
Insgesamt eine schöber Beitrag.

MacDefender schrieb:
Wobei wir aktuell auch schon anfangen alle möglichen Techniken mal auszuprobieren. natürlich im Moment noch gesichert durch ASAP am 2. Seil. Aber so kann man sich dann auch als Anfänger trauen den Abstieg nur mit Karabiner im Seil etc. zu testen. Wenn man das dann ein paarmal probiert hat und merkt das sowas im Grunde nichtmal schlecht ist hat man im Notfall gleich was in der Hinterhand um noch sicher rauf/runter zu kommen.
Bei diesem Thema ein ganz wichtiger Punkt in meinen Augen.
Gerade Abseilen per HMS ist da ein gutes Beispiel. Wenn man mal wirklich sein Abseilgerät fallen lässt und nicht anders runter kann, reicht es in meinen Augen nicht, dass man ja mal schon vorher einen HMS geknotet hat, jedoch nicht weiß, wie sich das beim Abseilen verhält.
Solche Basics sollte man (regelmäßig) unter vernünftigen Bedingungen ausprobieren.
Das verstärkt das Vertrauen in die Ausrüstung und in sich selbst.

MacDefender schrieb:
Das grösste Problem bei sowas ist sicher immer die korrekte Selbsteinschätzung.
Erstens das und zweitens Blackouts und davor ist niemand 100% gefeit.
Neben brechenden Anschlagpunkten würde ich diese Punkte als das Hauptproblem nennen.

MacDefender schrieb:
Und da sollte man gerade als Anfänger (und da zähle ich mich auch nach 20 T5ern zu)
Den Satz kann ich nicht mehr hören. ;) Ich möchte in diesem Forum einmal bei einem Tauch-Cache lesen, dass da jemand schreibt, dass er noch ein Tauchanfänger ist, weil er erst zwei Tauch-Caches gemacht hat. Klingt doch auch irgendwie komisch? :???:

Habe erst neulich bei einem mir bekannten T5er zwei Logs von Leuten gelesen, die den Logs nach zu urteilen entweder stark Selbstmord gefährdet waren oder einfach überhaupt nicht nachgedacht haben.
Bei einem habe ich mir mal die Mühe gemacht, in das Profil rein zuschauen und da prangerte schon groß die T5-Statistik mit weit über 70 Punkten.
Das Beispiel zeigt, dass 70 Mal mit dem ID am Baum hoch und runter noch keine Sicherheit bringen muss.
Klettern die meisten T5ler wirklich nur, wenn 'ne Dose oben (oder unten) liegt?

-jha- schrieb:
Hast Du eine Anleitung für diesen geknoteten Gurt?
Das sah irgendwie so aus als ob der beim ersten Versuch gleich "gepasst" hätte.

Man fängt den Knoten ja mit dem Legen der drei großen Schlaufen an. Da kann man ganz gut abschätzen, wir groß die werden müssen, damit man rein passt.

Der Knoten nennt sich Bowline on a Coil. Habe jetzt nichts digitales da, aber im Internet findet man dazu sicherlich was bei Google.
Zu dem Knoten jedoch noch ein Hinweis:
Der Knoten ist für Notfälle zum Abseilen gedacht und wird eigentlich mit allen drei Schlingen um die Hüfte getragen.
Ich habe den vor längerem mal so mit zwei kleinen Schlaufen und eine großen als richtigen Gurt ausprobiert und für diesen Zweck als ganz gut empfunden, jedoch KEINE entsprechende Referenz finden können, eher gegenteilige Aussagen, wobei die sich auch auf den alpinen Bereich bezogen und im Vorstieg hätte ich das so auch nicht eigesetzt. ;)
 

workfor

Geomaster
pdaether schrieb:
Gesagt, getan.
Was ist das Minimum für 10 m Baum?
Habe meine Ausrüstung auf folgende zwei Punkte runter gebrochen:
  • Seil
    Kambiumschoner
Gruß
pdaether

Ganz ehrlich: Ich kann deiner Methode nicht viel abgewinnen.
Ich finde das:

- sehr fehlerträchtig (Gurt geknotet, keine Erfahrungen, keine sinnvollen Anleitungen - nicht mal ein Link, sondern der lapidare google-Einwurf)
- Kambiumschoner? Nix gesehen, aber hast du hoffentlich benutzt - hast du ja geschrieben.
- Abschnürung der Extremitäten: Die Folgen kennst du wahrscheinlich.
- Helm? (nix für Weicheier, gell? - vor allem, wenn man die Affenfaust einsetzt :???: )
- blaue Flecken inklusive (nur die Harten kommen in den Garten :schockiert: )

Wenn ich auf Selbstkasteieung und Gefahrenmissachtung stehen würde, würde ich auch solche Techniken benutzen und sie dann mit dem Attribut: minimalistisch schmücken. :headbash: :datz:

Ich bin ja nicht der Typ von viel Gepäck aber auch nicht leichstsinnig.
Wenn schon wenig, dann wie z.B. bei Zai-ba, der ja zugegebenermaßen auch immer relativ minimalistisch zu Werke geht, was überhaupt nicht mein Fall ist beim Klettern.
Dann halte ich es lieber mit Rokop oder jha, die ne ganz normale Austattung benutzen (ohne sich tot zu schleppen) und wenigstens nicht auf den Helm verzichten.

Aber das ist meine persönliche Meinung und ich hoffe, dass du dich davon jetzt nicht 'angemacht' fühlst. :steinwurf:
Ich würde so etwas aber nicht in einem solchen Forum posten.

cu Tom ;)
 

adorfer

Geoguru
tosa schrieb:
Ganz ehrlich: Ich kann deiner Methode nicht viel abgewinnen.
Natürlich ist es fehlerträchtig, gefährlich, langsam, unbequem etc... aber als proof of concept geht das allemahl durch.
Niemand würde das freiwillig in der Praxis benutzen, wenn es sich vermeiden lässt. Aber Tatsache, dass es funktionieren würde, zeigt für mich, wie sehr ich bislang Seil und Knoten unterschätzt habe.
 

pdaether

Geocacher
tosa schrieb:
Ganz ehrlich: Ich kann deiner Methode nicht viel abgewinnen.
Wie geschrieben, war das ja auch nur ein proof of concept und sollte nicht die Ära einer neuen Klettermethode einläuten. Wie es in der Beschreibung neben dem Video steht "Don't climb this way!".

tosa schrieb:
- sehr fehlerträchtig (Gurt geknotet, keine Erfahrungen, keine sinnvollen Anleitungen - nicht mal ein Link, sondern der lapidare google-Einwurf)
Um das Knoten des Gurtes ging es ja. ;) Und Du kannst mir glauben, dass ich mich nicht einfach so da rein setze und los klettere, ohne mir vorher mal ohne drin zu sitzen das Verhalten bei Querbelastung etc. anzusehen und ohne vorher direkt über dem Boden mal verschiedene Bewegungen durchgespielt zu haben.
Lapidarer Googel-Einwurf deshalb, da ich jetzt nichts aus einem Buch einscannen werde und das ganze ja auch nicht als Knotenlernvideo gedacht war (siehe oben).

tosa schrieb:
- Kambiumschoner? Nix gesehen, aber hast du hoffentlich benutzt - hast du ja geschrieben.
Den sieht man bei der Auflösung des Videos wirklich nicht gut, aber es war ein Nachbau davon.

tosa schrieb:
- Abschnürung der Extremitäten: Die Folgen kennst du wahrscheinlich.
Doch, daher auch vorher mehr damit rum experimentiert (siehe oben).
tosa schrieb:
- Helm? (nix für Weicheier, gell? - vor allem, wenn man die Affenfaust einsetzt :???: )
Das wäre ja ein weitere Punkt in der Equipment-Liste gewesen. ;)
Danach bin ich zu einem anderen Baum - richtig klettern - mit Helm und das auch bereits beim pilotieren des Baumes.
Ich bin sicherlich kein Heiliger, der an Bäumen immer einen Helm auf hat (im Gegensatz zum Sportklettern oder in Höhlen). Alleine sonst jedoch auch da grundsätzlich.

tosa schrieb:
- blaue Flecken inklusive (nur die Harten kommen in den Garten :schockiert: )
Habe momentan keine blauen Flecken. Die letzten habe ich mir an einem Felsen geholt - mit Helm und Gurt.

tosa schrieb:
Wenn ich auf Selbstkasteieung und Gefahrenmissachtung stehen würde, würde ich auch solche Techniken benutzen und sie dann mit dem Attribut: minimalistisch schmücken. :headbash: :datz:
Wie gesagt, einmaliger proof of concept.
Normalerweise gehöre ich auch zu denen, die kiloweise Gepäck mit in den Baum schleppen. Ich kletter sogar im Gegensatz zu vielen mit einem Komplettgurt (wie uncool :schockiert: ).

tosa schrieb:
Aber das ist meine persönliche Meinung und ich hoffe, dass du dich davon jetzt nicht 'angemacht' fühlst. :steinwurf:
Nein garantiert nicht, besonders da von Anfang an klar war, dass mit solchen Reaktionen zu rechnen ist.

Wenn -jha- nicht gefragt hätte, wäre ich auch nicht auf die Idee, das zu veröffentlichen.
Aber ich bin auch nicht der Typ, der meint die Verantwortung für alle Internetuser tragen zu müssen.
Das Video startet mit einem Hinweis, in der Beschreibung zum Video wird explizit darauf hingewiesen, nicht so zu klettern. Den Rest an Medienkompetenz und Eigenverantwortung setze ich mal voraus.
Gerade auf YouTube sieht man so viele Free Solo und sonst was für Videos, da kommt es auf das Video auch nicht mehr drauf an.
Wenn wirklich jemand Blind auf irgendwas los klettern will, findet er da genug.

Gruß
pdaether
 

workfor

Geomaster
Na ja, da hast du auch wieder recht. Anleitungen gibt es zuhauf für alle möglichen Sachen bei yout...
Gut, dass du das noch mal klar gestellt hast, sonst denkt womöglich irgendeiner, der nur quer liest, das ist ne erprobte Methode. Oft wird ja aus irgendwelchen Freds einfach was rauskopiert und woanders ohne Sinn und Verstand (ohne Kontext) wieder reinkopiert und falsch verargumentiert. :kopfwand:

Komplettgurt macht vor allem Sinn, wenn man auch SZT anwenden will.
Das einzige was mich stören würde, wäre der fehlende Sliding D (also die bewegliche Aufhängung an einem normalen Baumgurt.
Obwohl die preiswerten Gurte ja so etwas auch alle nicht haben. :/
Ansonsten sind Komplettgurte doch nicht schlecht, vor allem wenn man Material schleppen will (wegen des oberen Gurtteils).

cu Tom ;)
 

bikemission

Geocacher
pdaether schrieb:
Gesagt, getan.
Was ist das Minimum für 10 m Baum?

Habe meine Ausrüstung auf folgende zwei Punkte runter gebrochen:

  • Seil
    Kambiumschoner

pdaether

Das ist mal ein Wort für Purismus :lachtot: :lachtot:

Ich kann da noch minimalistischer, habe meine Kletterausrüstung bei ebay vertickt und mir ein paar vernünftig durchtrainierte Arme und Beine zugelegt. Die Hornhaut meiner Handinnenflächen sind meine Kambiumschoner :D und ohne Gehirn klettert es sich deutlich angstfreier :hilfe: .

Es geht solange bis einer mal aus dem Baum fällt.

Gruß aus Braunschweig

bikemission
 

pdaether

Geocacher
bikemission schrieb:
Das ist mal ein Wort für Purismus :lachtot: :lachtot:

Ich kann da noch minimalistischer, habe meine Kletterausrüstung bei ebay vertickt und mir ein paar vernünftig durchtrainierte Arme und Beine zugelegt. Die Hornhaut meiner Handinnenflächen sind meine Kambiumschoner :D und ohne Gehirn klettert es sich deutlich angstfreier :hilfe: .

Es geht solange bis einer mal aus dem Baum fällt.

Wie gesagt, solche Reaktionen waren hier zu erwarten.
Ich habe das Video mal aus Interesse an den Reaktionen in zwei Baumkletterforen entsprechend verlinkt. Komplett andere Welt. Eher "Da klettert einer stink normal am umlaufenden Seil und hat halt 'nen Gurt aus Seil. So what?" oder amüsiert bzw. es kamen Vorschläge, wie man es noch einfacher machen kann.

Auf den Rest hier muss ich ja nicht eingehen, aber wenn einer der Kopfschütteler mal eine Liste mit Sicherheitsbedenken aufstellen möchte, können wir die gerne diskutieren.

Gruß
pdaether
 

SabrinaM

Geowizard
Naja, hast Du es dort unter dem Gesichtspunkt "Sicherheit" verlinkt?

Ich finde das Video faszinierend. Zu wissen, was geht, wenn man sonst nix hat. Aber unter der Überschrift dieses Threads muss das einfach kritisch diskutiert werden ;) Meine puristischste Aktion war eine Abseilstrecke von 3 Metern in ein Betonbehältnis, wo ich hinterher auch wieder raus musste. Mitten im Wald. Ich wollte nicht viel Kram mitschleppen. Also 10 Meter Seil, ATC, Prusikschlingen, und eine Bandschlinge als Gurt (und -das wichtigste- eine 2. Person). Das hat wunderbar funktioniert, aber es war unbequem, und ich habe mich auch nicht wohl (oder wirklich sicher) gefühlt. Es ist gut zu wissen, das es geht, aber ich muss es nicht jeden Tag so haben. Und genauso stufe ich dieses Video ein. Gut zu wissen, das es geht, aber ich muss es jetzt nicht unbedingt ausprobieren. Vielleicht doch mal im Garten an der Kirsche, damit ich im Notfall weiss wie das geht, aber zum Cachen dann doch lieber nicht. :???:
 
OP
R

Rokop

Geomaster
Ich hatte schon daran gedacht, den Teil:

"Mit wie wenig komme ich den Baum hoch?"

von diesem Thema abtrennen zu lassen. So interessant es ist, mit Sicherheit hat es nicht zu tun. Es animiert eher eine nicht zu unterschätzende Zahl an Menschen dazu ihre Sicherheit zu vernachlässigen.
Aber so entwickeln sich halt mal Diskussionen. Die einen sagen gar nichts dazu, die anderen erzählen wie puristisch sie das können. Manche der Möglichkeiten würde ich schon aus Bequemlichkeit und Komfort nicht nachmachen. Von meinen persönlichen Sicherheitsaspekt ganz zu schweigen.
Ich kann eigentlich schon nicht nachvollziehen, dass so wenig in der Szene einen Helm verwenden. Habe gerade erst am Wochenende eine Menge Totholz den Baum runterkommen sehen. Wenn mich da so eines der Stücke ohne Helm am Kopf erwischt hätte, würde ich jetzt vermutlich nicht schreiben können. Und auch meine Kletterkollegen klettern meistens nur mit Hirn anstatt Helm, da kann ja nichts passieren... Was soll an einem Baum auch schon passieren?

Gruß Roman
 

adorfer

Geoguru
Rokop schrieb:
dass so wenig in der Szene einen Helm verwenden.
Bald gibt es bestimmt auch szenekundige Beamte (hier: Förster)....

Anyway: Das sind die gleichen Spezialisten, die Seile über von unten nicht zu beurteilende T-Träger schiessen und dann mutig ohne Seilschoner am Einfachseil hochgehen. Immer nach dem Motto "ist ja bei den anderen auch gut gegangen". Aber ohne zu wissen, ob die Vorlogger auch wirklich an der gleichen Stelle eingebaut haben.
 

Alpini

Geomaster
Zum Thema Minimalismus:
http://www.youtube.com/watch?v=6cROHWrnf1I

Und sieht nichtmal unsicher aus. Aber Ok ein Fehler und katastrophale Folgen.
Also ich glaube ich feile dann doch eher wieder an der Fitness.... ist eh noetig.
 

pdaether

Geocacher
Rokop schrieb:
Ich hatte schon daran gedacht, den Teil:
"Mit wie wenig komme ich den Baum hoch?"
von diesem Thema abtrennen zu lassen.

Kann ich nur zustimmen. Liest hier ein Moderator mit?
Abgesehen vom Helm würde ich diesen ganz speziellen Fall zwar als sicher bezeichnen, aber das kann gerne in einem anderen Thread diskutiert werden. ;)

SabrinaM schrieb:
Naja, hast Du es dort unter dem Gesichtspunkt "Sicherheit" verlinkt?
Ich habe geschrieben, dass es in einer Diskussion um die minimal nötige Ausrüstung ging, um 10 Meter einen Baum hoch zu kommen.
In einem Reply habe ich dann erwähnt, dass es darum ging, das ganze "in a safe manner" ablaufen zu lassen, damit die Antworten nicht zu abwegig werden. ;)
Insofern, ja.

SabrinaM schrieb:
Es ist gut zu wissen, das es geht, aber ich muss es nicht jeden Tag so haben. Und genauso stufe ich dieses Video ein.
So wollte ich das eigentlich auch verstanden wissen.
Zu wissen, dass ich im Notfall mit viel weniger auskomme, gibt mir beim normalen Klettern zusätzliche Sicherheit. Diese Sicherheit bringt Ruhe mit sich und das minimiert das Auftreten von Blackouts und ähnliches.
 

pdaether

Geocacher
@Rokop
Damit es mit dem eigentlichen Kernthema etwas weitergeht, habe ich mir deinen Eingangsbeitrag nochmals vorgenommen.
Bis zu dem Auftreten einer Minimalliste ( :roll: ), habe ich den Thread ja eher überflogen, da ich die Fragestellung als etwas zu breit gefächert fand.
T5 ist nicht gleich T5, bei einigen Caches kann man halt nicht einfach mal ein zweites Seil mit 'nem ASAP anbringen. ;)
Von da her betrachte ich das jetzt einfach mal im Kontext des klassischen Baum-Caches.

Allgemein kann man sicherlich nur sagen, dass die 100%ige Sicherheit beim Klettern nicht gibt. Wer klettert, muss sich klar sein, dass zu Unfällen kommen kann.
Risikominimierung ist in verschiedenen Stufen drin, Ausschluss nicht.

Rokop schrieb:
Warum ist das, was für Industriekletterer vorgeschrieben ist, für uns Geocacher schlecht?
Ich glaube kaum, dass jemand sagt, dass das für Geocacher schlecht ist?
Wer nach diesen Standards klettern will, kann das doch gerne machen.

Nicht vergessen sollte man aber auch, dass hier der Versicherungsschutz auch eine große Rolle spielt und man berufliches Klettern nicht unbedingt komplett mit dem privaten Klettern vergleichen kann.
Es gibt z.B. sicherlich viele Industriekletterer, denn die zweite Line mit nem ASAP so in Fleisch und Blut übergegangen ist, dass sie das immer verwenden.
Denke aber auch, dass es genug gibt, die privat darauf verzichten.

Bei den einen ist es ein (teilweise knüppelharter, bei jedem Wetter durchzuführender) Job, bei den anderen Spaß und der Spaß wird gemindert, wenn ich für 30 Minuten klettern 3 Stunden redundante System einbaue.
Beim privaten Klettern ist es in meinen Augen eher die Kunst den Grad zwischen maximaler Sicherheit und maximalen Spaß für sich persönlich so gut es geht zu finden.
Wenn es beim privaten Kelttern wie bei einem Job nur um die Sicherheit und nicht um den Spaßfaktor gehen würde, dann dürfte wohl keine mehr im Vorstieg den K2 hoch.

Für Bäume im speziellen sollte man sich jedoch eher die Standards der Baumkletterer ansehen.
Komplettgurte sind hier z.B. nicht Pflicht. Bei einigen Klemmknoten würde ein reiner Industriekletterer sicherlich mit den Ohren schlackern. ;)

Persönlich setze ich für den reinen Aufstieg am Baum nie ein zweites Seil ein.
Für das Klettern im Kronenbereich (nicht mehr direkt vertikal unter dem Ankerpunkt), immer zusätzlich mein Lanyard und ggf. ein zweites System - dann jedoch nicht ein zweites Seil, sondern idR. das lose Ende vom Seil (hängt ja eh nur rum, wenn man mal oben ist.)

Rokop schrieb:
Ist der Fixpunkt wirklich so sicher wie er aussieht?
Gerade das halte ich beim Baumklettern für eine der kritischsten Fragen.
Hier sollte man sich zumindest mit ein paar Grundlagen vertraut machen, um eine gewisse Sicherheit halten zu können.

Eine Faustregel besagt, dass der Ankerpunkt nie die Dicke des Unterarms unterschreiten sollte.
Positiv an der Regel ist, dass diese sich einfach merken lässt und sogar mehr oder weniger das Gewicht der Person mit berücksichtigt.
Negativ ist daran, dass natürlich jede Baumart andere Eigenschaften aufweist und das ganze nur in Stammnähe gilt (wo der Hauptankerpunkt in der Regel auch immer sitzen sollte).

Baumbeurteilung ist weitere wichtiger Aspekt. Gerade jetzt in der kommenden kalten Jahreszeit ist es nicht mehr so einfach, tote Äste zu identifizieren.
Hier würde sich im Forum eventuell mal eine Liste mit Merkmalen und Tipps gut machen und sicherlich nicht schaden.
Sowas in der Art:

- Sind Knospen vorhanden? Sind die Knospen am Ast kleiner als an den anderen Ästen oder an angrenzenden Bäumen der gleiche Gattung? Dann ist der Ast eventuell frisch abgestorben.
- Hängen mitten im Winter noch brauen Blätter an einem Ast oder am ganzen Baum?
Damm ist der eventuell frisch in der Saison abgestorben, bevor der Baum das Abwerfen der Blätter vollendet hat.

usw.

Sind alles Themen, mit denen sich sicherlich nicht so viele hier auseinander setzen, die das Klettern jedoch ohne großen Aufwand vor Ort sicherer gestalten können, ohne dass man mehr Material benötigt.

Rokop schrieb:
Aber ist es auch wirklich sicher? Ist das mehrere Jahre alte Seil wirklich noch so ok? Kann mein Grigri nicht doch mal versagen? Eine Bandschlinge reissen?
Das Risiko kannst Du durch einen gegelmäßigen PSA-Check ebenfalls minimieren.
Für Privatleute bietet das z.B. Globetrotter an, dürfte auch unschlagbar günstig sein.
 

J3004

Geocacher
Also von den Baumkletteren klettert afaik keiner mit nem ASAP. Umlaufendes System + 1-2 Kurzsicherungen.

Bei weit ausladenden Kronen evtl. ein 2tes System, aber wie von pdaether beschrieben meist aus dem Kletterseil gebaut.
 
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