• Willkommen im Geoclub - dem größten deutschsprachigen Geocaching-Forum. Registriere dich kostenlos, um alle Inhalte zu sehen und neue Beiträge zu erstellen.

Wildschweine in Franken

@all

bisher hatte ich gedacht dieser Thread ist ein Geck, oder ein Scherz, aber zweifellos habe ich mich da wohl eher getäuscht.
Man muß nicht unbedingt Jäger oder Mitarbeiter einer höheren Forstbehörde sein, um zu wissen, dass es in den seltensten Fällen zu Konfrontationen zwischen Wildschweinen ( Wildtieren ) und Menschen kommt. Frage: Wo lag Deutschland in der Auswertung der europäischen Pisa-Studie? Und genau so dokumentiert sich hier das Ergebnis in Form von Unwissenheit. Das soziale Verhalten von Wildtieren im europäischen Raum ist eineindeutig auf Weglaufen, -schleichen oder ähnliches Verhalten der Tiere dem Menschen gegenüber assoziiert.
Mit den Nasen der Wildtiere gerochen stinken wir alle im wahrsten Sinne des Wortes mit unseren natürlichen Duftkomponenten und den künstlich aufgetragenen sog. Duftwässerchen, so dass sie, wenn sie uns nur riechen( die Jagdleute nennen das in ihrem blumigen Jägerlatein "wittern oder Witterung aufnehmen"), vor uns reiss aus nehmen.
Der Fall, dass sich tatsächlich ein Wildtier einem Menschen offenkundig nähert oder auf ihn zuläuft, ist als abartiges Verhalten zu diagnostiziern. In diesem Fall kann von einem krankhaften Gesundheitszustand des Wildtieres ausgegangen werden, es könnte sich vielleicht um einen Tollwutbefall, oder um ein krankgeschossenes aber nicht tödlich getroffenes Stück handeln ), aber das sind schon ganz große Ausnahmen. In diesen Fällen ist es ratsam sofort einen Jäger, Tierarzt oder die Polizei anzurufen, damit von diesen Leuten die das nötige Fachwissen besitzen, entschieden wird was erfolgen muß um Gefahren für die Umwelt abzuwehren.
Ich hoffe ich konnte hier ein klein wenig dazu beitragen das alles etwas ins richtige Licht zu rücken. Wir Geocacher brauchen absolut keine Angst vor Wildtieren zu haben wenn wir deren in Wald und Flur ansichtig werden. Im Gegenteil wir sollten uns an deren Anblick erfreuen, wenn Ihr Eure Kinder mit zum cachen nehmt dann zeigt ihnen nicht nur den Umgang mit einem GPS-Gerät, sondern macht sie auch mit den Schönheiten unserer natürlichen Umwelt vertraut und dazu gehören nun mal auch unsere Wildtiere. Lasst unseren Nachwuchs nicht dumm sterben!!!
lg jo
 

adorfer

Geoguru
nightjar schrieb:
Wie man ein Wildschwein mit dem Messer erbeutet wird etwa bei 06:45 demonstriert. :D Wird aber nicht zur Nachahmung empfohlen.
Um mit Peter Hein zu sprechen: 'Ich kenne das Leben, ich bin im Kino gewesen.'

Zu meinem Vorredner vermag ich jedoch anzumerken: Bevor ich Geocacher wurde habe ich Wild für scheuer gehalten. Je nach Bewegungsart kommt man schon ziemlich nah dran. So nasebeißend meine Autan-Wolke für gewöhnlich ist, die stinkt sogar gegen den Wind: so empflindlich scheint die Witterung von Menschen zumindest bei Schwarzkitteln nicht zu sein, dass die -so man sich lautlos verhält- bis auf wenige Meter herankommen.

Auch hätte z.B. nicht vermutet, völlig beiläufig an Eulen auf 20 Meter heranzukommen und Marder in Bäumen zu entdecken, die erst "in Deckung" gehen, wenn man eine Grenze von ca. 5m unterschreitet.

Sobald man aber zu zweit laut erzählend unterwegs ist oder gar im größeren Rudel marschiert (dann hilft nichtmal "Stille"), ist der Wald plötzlich wie leergefegt. Allenfallshört man dann den Lärm wenn ein im Schlafbaum aufgeschreckter größerer Vogel durch's Blätterdach flüchtet.

Lange Rede, kurzer Sinn: Wenn man kein Wild sehen will, dann trifft man mit ihm auch nicht zusammen, man kann allenfalls hinterherschauen wie es flieht.
 

ElliPirelli

Geoguru
gartenmacherjo schrieb:
In diesen Fällen ist es ratsam sofort einen Jäger, Tierarzt oder die Polizei anzurufen, damit von diesen Leuten die das nötige Fachwissen besitzen, entschieden wird was erfolgen muß um Gefahren für die Umwelt abzuwehren.
Also die Polizei würd ich ganz bestimmt nicht rufen, die haben meist nicht das nötige Fachwissen was Tiere betrifft.

Bei uns wurde mal eine Hündin angefahren und am Ohr verletzt. Der gerufene Polizist wollte sie erschießen, :schockiert: weil sie so stark blutete! Dabei war nur das Ohr verletzt. Der Rest leichte Prellungen! Aber kaum sieht man Blut, kriegt man Panik!
Meine Mutter hatte arge Probleme den übereifrigen Polizisten davon zu überzeugen, daß der Hund doch bitte vorm Erschießen erst mal vom Tierarzt untersucht wird.

Man kann das den Polizisten nun auch nicht verübeln, was sollen sie denn noch alles wissen.
Aber ich denke, im Fall von offensichtlich erkranktem Wild ist die Polizei nun mal keine Anlaufstelle. Damit haben die nichts zu tun! Der örtliche Förster ist da eher der Richtige...


Just my 2 cents.

ElliPirelli
 

Fisler

Geocacher
Wenn man Jäger ist, sollte man das Schwein auch töten und nicht nur anschießen. Klar, dass das Vieh dann auf Konfrontationskurs geht. Und mit 71 Jahren ist man ja auch nicht mehr der Robusteste. Wundert mich nur, warum der seinen Hund nicht bei sich führte.
 

adorfer

Geoguru
Fisler schrieb:
Wenn man Jäger ist, [..]
Der Fall ist bedauerlich, jedoch nicht tragisch im Wortsinne, denn "Nachsuche nach angeschossener Sau im Maisfeld" ist so ziemlich die gefährlichste Situation in die sich ein Jäger in unseren Breiten begeben kann und der Blutzoll der Waidmänner hoch.

Wenn man sich entscheidet, auf Augenhöhe mit der bereits wilden Wutz zu gehen (anders sieht man im Maisschlag schließlich nichts), dann sollte klar sein, dass es dabei "ergebnisoffen" zugeht. Traurig für die Hinterbliebenen, das Opfer hat aber gewusst dass es sich dabei auf ein Spiel auf Leben und Tod einlässt.

Abgesehen davon: Es sterben jedes Jahr Tausende Mitbürger im Straßenverkehr. Als Cacher die Fahrt zum Parkplatz nicht zu überleben dürfte deutlich wahrscheinlicher sein, als von einem Wildschwein totgebissen zu werden.
 

Nescafe

Geocacher
Bei uns im Ort hatte mal einer (vermutlich ehemaliger Jäger?) Wildschweine in einem Gehege.
Da durfte ich mal aus "sicherer Entfernung" mitverfolgen wie se versucht haben ein paar entflohene Schweine wieder einzufangen...
Also in die Enge würde ich so ein Tier nicht treiben wollen (nichtmal aus versehen).
Wobei ich schon glaube daß die uns schneller wittern und sich verpissen, als wir sie überhaupt bemerken.
mfG
Nescafe
 

wutzebear

Geoguru
Es würde mich sehr wundern, wenn Du irgendwann mal einen außerhalb eines Geheges siehst, dazu sind sie viel zu scheu. Wo ich geboren wurde sind inzwischen auch wieder Luchse zugewandert. Gesehen hat man noch keinen Einzigen, lediglich ihre Spuren und Kothaufen.
 

adorfer

Geoguru
wutzebear schrieb:
Es würde mich sehr wundern, wenn Du irgendwann mal einen außerhalb eines Geheges siehst, dazu sind sie viel zu scheu. Wo ich geboren wurde sind inzwischen auch wieder Luchse zugewandert.
Wo ich geboren wurde wünscht man sich wieder Wölfe gegen die Wildschweine.

Auch wenn sie sich tagsüber gut verstecken, aber als "scheu" würde ich die Wildschweine nicht bezeichnen. Nur die in den Wildgehegen sind natürlich so angefüttert, dass man auch mal Kindern beim Sonntagsspaziergang welche zeigen kann.
 

wutzebear

Geoguru
Ich sprach ja auch nicht von Wildschweinen, sondern von Luchsen.

Klar, dass es deutlich zuviele Wildschweine gibt, kann Dir jeder Förster oder Jäger bestätigen.
 

Topolini

Geocacher
Wir hatten mal ein nächtliches Treffen im Wald, bei dem sich
nach kurzem Erstarren beide Parteien in unterschiedliche
Richtungen verzogen haben.
Ich hatte aber in Schweden auch schon eine Verfolgungsjagt mit einer
ausgerasteten Wildsau, wobei ich nicht der Verfolger war!
Da half nur rauf auf den nächsten Holzstoß.
Die Tierchen sind zu manchen Zeiten nicht ungefährlich.
 

adorfer

Geoguru
Topolini schrieb:
Wir hatten mal ein nächtliches Treffen im Wald, bei dem sich
nach kurzem Erstarren beide Parteien in unterschiedliche
Richtungen verzogen haben.

Das Warzenschwein in diesem Video könnte auch locker als angeschossener Keiler durchgehen...

Was stört es, dass die Löwin es gerade um ein Haar verspeist hätte und sie plötzlich abgelenkt wird: Gleich nochmal feste druff... und wenn's nicht reicht, dann noch ein- bis zweimal mit mehr Anlauf, bis die Königin der Savanne in die Flucht geschlagen ist...
 

fender66hh

Geonewbie
Vor langer langer Zeit durfte (musste) ich einer Truppe beiwohnen, die sich in ihrem Outdoor-Verhalten dem der Geocacher ganz ähnlich verhalten hat. Nicht auf Wegen gehen, sondern mitten durch das schwierigste Gehölz. Um Wasserlöcher ging man nicht rum, sondern mitten durch. Wir traten meisst in Gruppen auf und hatten genauso Schiss vor Muggels wie heute auch.

Wir waren damals nur wesentlich schlechter ausgerüstet (wenn ich meine jetzige Outdoorausrüstung betrachte). Kein GPS, dafür aber graue Synthetik-Socken (mit denen man, wenn sie lange genug getragen wurden auch Wildschweine hätte verjagen oder sogar töten können), Unterhosen mit Eingriff von beiden Seiten und absolut ohne Passform (das Wort "Wolf" wurde damals in westlichen Gefilden nie mit einer Tierart in Verbindung gebracht). Taschenmesser, für die mich mein 8 jähriger Sohn heute auslachen würde. Aber wir hatten Kekse, die bei Globetrotter heute als "Firestarter" erfolgreich verkauft werden!

Wie auch immer, in Niedersachsen gab (gibt?) es für uns einen grossen Outdoor-Erlebnispark, wo wir in Rudeln aufgetreten sind. Und wenn dann pünktlich zur Nato-Pause (als Rotarmist wäre das der beste Zeitpunkt für einen Angriff auf den imperialistischen Klassenfeind gewesen!) der Imbisswagen ankam und mit seiner Glocke bimmelte, kam aus dem Wald ein ganzes Rudel Schwarzviecher. Bestimmt 8 kleine süsse Streiflinge, die grossen halbstarken Brüder dazu und die Mama von der ganzen Familie.

Angst und Furcht vor uns schwer bewaffneten, hellwachen und getarnten Friedensbewahrern??? Nicht die Bohne! Nicht mal unser Zugführer (hat nichts mit dem heutigen Logistik- und Überwachung-Unternehmen zu tun) konnte etwas gegen die schwarze Bande ausrichten. Sie haben unsere Rucksäcke geklaut, uns die Pommespappteller gezockt und ein amüsantes "Fang-mich-doch-Du-Eierloch-Spiel" gestartet.

Bisswunden gab es wenig, Verwundete zum Glück auch nicht (ich war ja der mit dem roten Kreuz am Arm)... Und so ging das Spielchen jeden Tag, Imbisswagen, bimmelt, Wildschweine kommen und wollen unsere Pommes.

Ich hab es überlebt. Einen Orden gab es nicht dafür...
 

goldensurfer

Geoguru
Hmm, damit hätte man doch das Feld-EPA etwas nahrungstechnisch aufwerten können, oder? :D

Ansonsten: Klasse bericht von der Front ;)
 
Oben