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Geocacher finden Frauenleiche

baer2006

Geoguru
Ich kann über den unterschwelligen Vorwurf an die Geocacher, in der Situation ihr Hobby genannt zu haben, nur den Kopf schütteln.

Wenn ich irgendwo im Nirgendwo abseits der Wege eine Leiche entdecke, werde ich den Teufel tun, und hinterher der Polizei irgendwelche "Ausreden" auftischen, wie ich da hingekommen bin. Zum einen ist Geocaching nicht per se verboten. Und zum anderen passiert es schnell, dass man sich in so einer (Stress-)Situation bei den Ausreden verhaspelt, und dann den Polizisten (die angesichts der Leiche womöglich auch nicht ganz entspannt sind) erklären darf, warum man sie angelogen hat. Dazu hätte ich nun definitiv überhaupt keine Lust.

Und wenn wahrheitsgemäße Aussagen in so einer Situation anderen Hobbykollegen nicht in den Kram passen, dann ist mir das, mit Verlaub gesagt, sch***egal.
 

radioscout

Geoking
Warum sollte das eine Lüge sein? Fast jeder geht nicht nur isoliert cachen sondern macht einen Spaziergang, fotografiert, macht eine SCSI-Runde mit dem Hund, vermisst Wege für OSM und sucht auch einen Cache.
Glaubst Du, daß man von Dir erwartet, daß Du alle gleichzeitig zutreffenden gründe für Deine Anwesenheit nennst?
 
Meine Fresse!

Die Finder könnten auch zugeben "beim Mountain-Biking" auf die Leiche gestoßen zu sein. Na und?
Das macht deren Intention ebenso glaubwürdig, wie Pilze sammeln, Geocaching, usw.

"Problematisch" wird es doch erst, wenn der potentielle Täter eine Lügengeschichte auftischt, um sich ein Alibi zu verschaffen, bzw. "nur" als Finder zu gelten.
 

baer2006

Geoguru
radioscout schrieb:
Warum sollte das eine Lüge sein? Fast jeder geht nicht nur isoliert cachen sondern macht einen Spaziergang, fotografiert, macht eine SCSI-Runde mit dem Hund, vermisst Wege für OSM und sucht auch einen Cache.
Ich gehe cachen - Punkt! Und schon sind wir wieder an der Stelle, wo ich - und nur ich - entscheide, dass ich bei einer Befragung durch die Polizei bei einem Leichenfund genau das sage, was ich für die Wahrheit halte. Wenn das irgendjemandem nicht passt - siehe letzter Satz meines vorherigen Postings.
 

cahhi

Geowizard
Zudem kann - in einem Mordfall - der Hinweis auf das Cachen extrem weiterhelfen. Wenn die Leiche tatschächlich auf einer Cacherroute lag, dann hat die Polizei eine ganze Liste Zeugen und wer weiß, vielleicht ist ja jemandem tatsächlich was aufgefallen - oder anderen Zeugen sind Cacher aufgefallen, die ansonsten als mordverdächtig gehandelt würden und die Fahndung in eine ganz falsche Richtung lenken.

Irgendwo muss die Geheimniskrämerei auch aufhören. Es geht hier nur um Plastikdosen.
 

Smoerf

Geocacher
radioscout schrieb:
Fast jeder geht nicht nur isoliert cachen sondern macht einen Spaziergang, fotografiert, macht eine SCSI-Runde mit dem Hund, vermisst Wege für OSM und sucht auch einen Cache.
So betrachtet hast Du natürlich recht, dennoch muss ich zugeben, dass die Antwort "Geocaching" mir in solch einer Situation vermutlich dennoch am ehesten einfallen würde - zumindest dann wenn die Suche nach der Dose der Hauptgrund ist warum ich mich an genau dieser Stelle befinde.
Ebenso wäre meine erste Antwort "Würmer sammeln" wenn ich mich genau deswegen an diesem Ort befinde.

Vielleicht seh ich das etwas zu einfach aber mir persönlich würde in solchen Ausnahmesituationen vermutlich wirklich einfach als erste Antwort der Hauptgrund meiner Anwesenheit einfallen - auch wenn es vielleicht eine ganze Reihe an Gründen gäbe, die man mit einer genaueren Betrachtung auch anführen könnte.

Gruß
smoerf
 

Beleman

Geowizard
Es hängt ja auch davon ab, wo man sich zu dem Zeitpunkt exakt aufhält. Bin ich ohnehin direkt am Wanderweg beim Fund, dann bin ich eben beim Wandern oder Spazieren (und ich glaube auch, dass man in der Situation nicht unbedingt nachdenkt, wie man das eigene Tun verschleiert), aber wenn ich 60 Meter neben dem Weg mitten im Nirgendwo bin, dann kann ich "Wandern" schlecht als glaubhafte Begründung anbieten (und die körperlichen Bedürfnisse auch nicht). Pilze sammeln zur momentanen Jahreszeit ist auch ziemlich unglaubwürdig usw.
 

GeoBeaker

Geocacher
Und was ist so schlimm daran einfach nur die Wahrheit zu sagen?
Oder hat sich seit dem 06.03.2013 irgendwas geändert?
Finds schon seltsam wenn man sich in einer solchen Situation Ausreden einfallen lassen muß.
Wenn ich cachen war war ich cachen und sonst nix.
 

TweetyHH

Geomaster
Ich muss sagen, dass ich entsetzt bin, dass hier einige meinen, dass Lügen in einem solchen Fall vorzuziehen ist.

Das Argument, dass es ja dem Hobby schaden würde, wenn Geocaching mit Leichen zusammen erwähnt wird ... meint ihr Jagen würde suspekt werden weil ein Jäger eine Leiche gefunden hat? Merkt ihr wie Lachhaft die Argumentation ist? Ich würde dann auch alle User auffordern hier im Geoclub ihr Bild so zu ändern, dass sie eben nicht beim Baumklettern zu sehen sind. So wird nämlich der Eindruck erweckt: Geocacher = Baunklettern = Waldsterben. Das Schadet unserem Hobby deutlich mehr!

Aber zurück zum Thema. Sobald die Polizei dabei ist und ein ernstes Interesse hat zu wissen, wieso ich z.B. eine Leiche gefunden, ein Paket Drogen aufgespürt, ein paar Geldbörsen abgegeben oder ich mich an einem komischen Ort zu einer komischen Zeit aufhalte beantworte ich das ganze ehrlich. Gab nämlich noch nie Ärger (ok, Leichen habe ich noch nicht gefunden, aber bei einem befreundeten Cacher wurden Drogen gefunden, ...). Ich möchte nämlich erstens deren Arbeit nicht schwerer machen als nötig. Und zum Zweiten ist gerade im Bereich von brisanten Funden für die Polizei die Information sehr hilfreich, ob dort in Zukunft Cacher unterwegs sein werden (nächster Cacher wird nämlich nicht gleich als Drogendealer vernommen) oder in der Vergangenheit Cacher unterwegs waren (Zeugen, Eingrenzung eines Zeitraums).
 

radioscout

Geoking
TweetyHH schrieb:
Ich muss sagen, dass ich entsetzt bin, dass hier einige meinen, dass Lügen in einem solchen Fall vorzuziehen ist.
Was hat es mit lügen zu tun, wenn man von mehreren Tätigkeiten nur ausgewählte, die man für relevant hält nennt?
Würdest Du denen Deinen ganzen Tagesablauf vom Aufstehen an auflisten oder auch nur das, was Du für relevant hältst?
 

baer2006

Geoguru
radioscout schrieb:
Was hat es mit lügen zu tun, wenn man von mehreren Tätigkeiten nur ausgewählte, die man für relevant hält nennt?
Wenn ich irgendwo in der Pampa abseits der Wege rumschleiche, ist Cachen i.a. der einzige Grund, warum ich das mache.
 

radioscout

Geoking
Wenn das so ist, wirst Du es wohl auch erwähnen müssen.

Für viele ist es aber nur eines von vielen. Ich mache z.B. mehr Fotos als ich Dosen finde. Spricht etwas dagegen, in diesem Fall fotografieren als primären Grund für die Anwesenheit zu nennen?
 

adorfer

Geoguru
baer2006 schrieb:
radioscout schrieb:
Was hat es mit lügen zu tun, wenn man von mehreren Tätigkeiten nur ausgewählte, die man für relevant hält nennt?
Wenn ich irgendwo in der Pampa abseits der Wege rumschleiche, ist Cachen i.a. der einzige Grund, warum ich das mache.
"Sie entdeckten am späten Nachmittag in auf einem Acker eine Frauenleiche."
Eine Leiche auf einem Acker zu finden bedarf meines Erachtens wenig Erklärungen, warum und wieso.
Und wenn es wirklich ein "auf einem Acker fernab jeglicher Wege" gewesen sein sollte wie Du schribst, dann sollte man sich überlegen, ob man DAS dann wirklich gegenüber Dritten erwähnt, denn das allgemeine Waldbetretungsrecht deckt nicht das Betreten von Ackerland (also "bestellten Kulturflächen") ab.
Prinzipiell wäre dann sogar ein SBA angebracht wäre, wenn man zum Suchen einer Dose dort die Wege verlassen muss (oder die Wegführung viele Cacher genau dazu animiert). Denn im Gegensatz zu unerlaubtem Betreten von Lostplaces gibt es bei "Stiefeln über den Acker" sofort einen unmittelbar wirtschaftlich Geschädigten. Nämlich den Landwirt, bei dem selbst eine "kleine Cacherautobahn" ein Vermögensschaden bereitet. Und das hat dann durchaus eine größere Dimension als "Schraube in Nutzholz". Selbst wenn der der Gemüse/Getreide-Acker gerade nicht bestellt ist: Die Bodenverdichtung durch Fußgänger reicht aus, um den Ertrag zu mindern. Der Flächendruck "unter der Schuhsole" eines Menschen ist deutlich höher als der Druck den ein mit breitreifen ausgerüsteter Ackerschlepper ausübt (auch wenn das jetzt komisch klingen mag in Anbetracht der riesigen Traktorreifen. Aber genau deswegen sind die so groß!)

Weiss jemand, um welche Dose es dort gehandelt hat?
 

JackSkysegel

Geoking
Der Polizei gegebüber würde ich wahrheitsgemäß antworten. Auch das ich beim Cachen war. Der Presse gegenüber würde ich vom Geocaching allerdings nichts sagen.
 
OP
MadCatERZ

MadCatERZ

Geoguru
Ich glaube, dass man in so einem Fall andere Sorgen hat, als sich eine andere plausible Erklärung für die Anwesenheit zurechtzulegen.
 

friederix

Geoguru
MadCatERZ schrieb:
Ich glaube, dass man in so einem Fall andere Sorgen hat, als sich eine andere plausible Erklärung für die Anwesenheit zurechtzulegen.
+1
Dem habe ich nichts hinzuzufügen.
Wenn ich unversehens auf eine Leiche stoßen würde, hätte ich andere Dinge psychisch zu verarbeiten ...
Ich bin nun mal nicht Chuck Norris.

Gruß friederix
 

Cachebär

Geomaster
Einerseits geht es einen Muggel oder Jäger oder "Straßenvorstand" überhaupt nichts an, was ich wo auf öffentlichem Grund mache - genausowenig wie es die Fleischereifachverkäuferin an der Aldi-Kasse etwas angeht, was ich in meinem Rucksack habe.

Andererseits gäbe es für mich überhaupt keinen Grund, Personen mit hoheitlichen Aufgaben wie z.B. Polizisten, anzulügen. Schon garnicht, wenn sie im Einsatz sind, schon überhaupt garnicht wenn sie begründet nachfragen und schon absolut überhaupt garnicht, wenn es um einen Fall mit Personenschaden geht.
Dabei bleibt mir bei Bedarf zudem die Möglichkeit, eine Aussage zu verweigern oder auf das Wesentliche zu beschränken.

Das die gemachten Angaben dann in der Presse landen, und diese die Informationen dann ausschlachten und aufbauschen und das Wort "Geocacher" dann auch noch in die Schlagzeile einbauen, obwohl es keinerlei Bezug zur Tat gibt, ist dabei leider ein typisches Ärgernis.
 

cahhi

Geowizard
Cachebär schrieb:
Dabei bleibt mir bei Bedarf zudem die Möglichkeit, eine Aussage zu verweigern oder auf das Wesentliche zu beschränken.

Nur, wenn Du Dich oder einen nahen Angehörigen entweder selbst belasten würdest (Geocaching an sich ist nicht verboten) oder bereits beschuldigt wirst.

Ansonsten hat man kein Aussageverweigerungsrecht.

Und wenn man das mit der Lügengeschichte bis vor Gericht durchzieht, kann es durchaus empfindliche Strafen geben - auch wenn es für den Fall selbst absolut irrelevant ist.
 
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