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Können Einsatzkräfte mittlerweile Coords verwerten?

badnerland

Geomaster
Fulsch schrieb:
Klar, in den smarten Phones wäre die Technik. Ist aber in vielen Fällen deaktiviert... Zudem müssten die Koordinaten dann wohl direkt an die Notrufzentrale übernittelt werden, damit es zuverlässig klappt.

Technisch wäre das sogar recht simpel machbar: Wenn der Notruf gewählt wird, schickt das Gerät selbsttätig noch eine SMS mit den eigenen Koordinaten an die gleiche oder eine sonstwie definierte Nummer. Müßte halt "nur" gesetzlich genormt sein und entsprechend umgesetzt werden.
 
A

azimut400gon

Guest
Alternativ könnte der Provider das auch ohne SMS erledigen. Entweder per Zellortung oder jedweder Art der Übertragung der GPS-Position.
 

BenOw

Geomaster
Zellortung ist bereits jetzt recht schnell sowie vergleichsweise problemlos möglich und wird auch zunehmend häufiger verwendet, v.a. durch die Polizei zur Ortung von Vermissten.

Die Idee, automatische Apps mit Direkt-Anruf bzw. SMS (oder auch Fax bzw. Email) zu nutzen, ist nicht neu. Sowas gibt es schon. Allerdings empfängt wohl keine Leitstelle freiwillig gerne solche automatisierten Notrufe.

Gefühlte 80% (je nachdem, welchen Disponenten man fragt ggf. sogar mehr) der Notrufe sind sog. Hosentaschenanrufe, da viele Handies den Notruf 112 auch bei Tastensperre zulassen. Früher war es noch schlimmer, da auch Notrufe ohne SIM-Karte möglich waren, was dann z.B. zu Funktionstests auf Flohmärkten missbraucht wurde.

Eine automatische Notruf-App müsste da erstmal entsprechend Überzeugungsarbeit leisten...
 

adorfer

Geoguru
Es gibt leider keine (Android-)App, die es fertigbringt, einfach nur die aktuellen Koordinaten in mehreren Formaten (diverse Lat/Lon-Geschmacksrichtungen wie Grad-Minuten-Sekunden, Grad-Dezimalgrad und Grad-Minuten-Dezimalminuten, plus UTM) live anzuzeigen und auf Kopfdruck per SMS oder E-Mail zu verpacken. Optional noch mit Googlemap-Link und Foomap-Link (an/abschaltbar). Top wäre dann noch ein integrierter Dialer und die Möglichkeit, die Koordinaten per Sprachausgabe so laut vorlesen zu lassen, dass die von der anderen Seite per Micro wieder gehört wird.

Additional Feature wäre noch, "Wegepunkte mit Timestamp" nehmen, um also MoB-Funktion zu haben, sich also von der zukünftigen Einsatzstelle ggf. zu einem Punkt mit besserem Handyempfang begeben zu können.
Eigentlich ganz einfache Anwendung. Mag nicht jemand?
 

adorfer

Geoguru
p.s. Natürlich nicht nur für Einsatzkräft, sondern auch einfach wenn man mal "aus dem Bekanntenkreis/Kollegenkreis" jemanden für Starthilfe, Abschleppen oder andere Hilfeleistungen heranführen möchte, ohne stundenlang über irgendwelche Spezialapps zu diskutieren, die das Gegenüber dann erst installieren müsste.
 

adorfer

Geoguru
ch3ka schrieb:
Dafuer taugt Hangouts, das ist ja eh auf jedem Geraet installiert.
Add -> Location, fertig.
"Fertig"?
Mich dünkt, Du hast mein Posting nicht vollständig gelesen.

Odernochmal im Volltext: Wir diskutieren hier das Problem, dass allem Anschein nach je nach Leitstelle entweder Dezimalgrad, in Geocacherfreundlich in DezimalMinuten, oder in UTM verstanden wird. Oder lieber ein Google-Link, oder lieber keiner, etc pp.
Daher wünsche ich mir eine App, die möglichst viele Möglichkeiten anbietet.
(Und auf das MoB gehst Du mit Deinem "fertig" auch nicht ein. Wie soll das denn gehen?)
 

345

Geocacher
Hallo

Für Freunde reicht halt Hang Outs wenn du Android nutzt.Zum erklären des Standorts bei Starthilfe oder treffen im Wald ist das lang gut.Aber wie ich schon schrieb bringt das alles garnix wenn die Leistelle weiss wo man hin muss,aber die Feuerwehr das nicht verarbeiten kann.Wir haben kein Navi im Auto,ist auch so nicht vorgesehen,im Bedarf und Entwicklungsplan.Also was nützt hier die Diskussion um Koords wenn die nicht verarbeitet werden könne im Auto,Leitstelle ja,Feuerwehr auto,nein.

Mfg 345
 

adorfer

Geoguru
345 schrieb:
.Aber wie ich schon schrieb bringt das alles garnix wenn die Leistelle weiss wo man hin muss,aber die Feuerwehr das nicht verarbeiten kann.Wir haben kein Navi im Auto,ist auch so nicht vorgesehen,im Bedarf und Entwicklungsplan.
Zumindest kenne ich es so, dass auf vielen Fahrzeugen im ländlichen noch Topo-Karten mit UTM-Gitter vorhanden ist.
 

SNEQX2

Geocacher
Außerdem ist es ja vielleicht der LEITstelle auch möglich, die Einsatzfahrzeuge zu LEITEN. Als Laie stelle ich mir das zumindest so vor, daß die Leitstelle, unter Kenntnis des genauen Unglücksorts, die Einsatzkräfte auf dem besten Weg zum Ort des Geschehens dirigieren kann.

Wenn ein Telefonjoker einem via Handy die letzten Schritte zu einem Cache erklären kann, sollten Rettungskräfte untereinander auch den auf einer Karte abgelesenen kürzesten Weg zu einem Ziel beschreiben können.
 

Sternenfeuer

Geocacher
Genau dafür ist sie da ... als ich damals RTW gefahren bin gabs noch keine Navis in den Autos, da hat man schon mal nach dem Weg fragen müssen, gerade dann wenn man nicht in der eigenen Gegend unterwegs war ... und mit Blaulicht und Sirene mal eben so zu halten und die Oma am Straßenrand zu Fragen kommt irgendwie nicht so gut :)


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Die Riedrinder

Geocacher
@SNEQX2:

Dass die Leitstelle Einsatzfahrzeuge wohin leitet, mag vielleicht bei uns in Hessen gehen, wo es in jedem Landkreis und jeder kreisfreien Stadt eine Leitstelle gibt. Aber beispielsweise in Rheinland-Pfalz gibt es dieses Konzept "1 Leitstelle pro Landkreis" schon nicht mehr; da gibt es fünf (man möge mich korrigieren, wenn ich als "Iwwerrhoiner" falsch liege) Großleitstellen - da ist wohl nix mehr mit Ortskenntnis im kleinen Maßstab. Und da man in RLP von den Großleitstellen aus alarmiert und dann die örtlichen Feuerwehren ihre eigenen Feuerwehr-Einsatzzentralen besetzen, kommt zwar irgendwann mal die nötige Ortskenntnis seitens der Retter - allerdings eben erst ein wenig später...

Soll keine Kritik an den Verhältnissen in RLP sein; da ich dort "nur" die Rettungssanitäterausbildung gemacht habe und noch nie dort gefahren bin (aber Kontakte zu ein paar anderen Blaulichtjunkies wie mir habe), will ich das nicht beurteilen, wie das läuft...
 

SNEQX2

Geocacher
Ich schrob ja extra, daß das nur meine Laienhafte Vorstellung ist. Damit wollte ich mich darauf beziehen, daß es doch im ersten Schritt unerheblich ist ob die Besatzungen der Rettungsfahrzeuge direkt was mit Koordinaten anzufangen wissen, wenn zumindest irgendwo in der Alarmierungskette das jemand kann und die Informationen dann anhand einer Karte ablesen und so weitergeben kann. Das mag zwar in einer Großleitstelle etwas schwieriger sein, aber so lange man dort Karten hat...?!

Letztens habe ich bei einer Taxifahrt mitbekommen, wie die Jungs in Hellelfenbein das machen. Die bekommen (zumindest hier in der Gegend) automatisch räumlich passende Fahrten auf ihr Taxametersystem geschickt, die sie dann mit einem Tastendruck bestätigen können und das Ziel ist dann im Navi direkt aktiviert. Sah zumindest so aus.
 

BenOw

Geomaster
Im bayerischen Rettungsdienst bekommt das Fahrzeug die Angaben zur Notfallmeldung inkl. Ziel heutzutage direkt von der Leitstelle aufs Navi geschickt. Ist das unzureichend, kann das Fahrzeug auch durch die Leitstelle per Funk geführt werden ("Hausnummer 11 ist lt. Karte gegenüber der kleinen Kapelle"). Die Leitstelle sieht dank GPS-Rückmeldung auch auf der Karte, wo das Fahrzeug steht und kann sogar direkte Anleitung geben ("nächste rechts abbiegen").

Das funktioniert (noch) nicht mit den Diensten zur techn.Hilfeleistung bzw. Brandbekämpfung (z.B. der Feuerwehr) sowie mit Katastrophenschutz etc. Für einen verletzten Geocacher im Wald ist der Rettungsdienst aber sowieso dabei.

Die Polizei ist hier schon teilweise mit dem neuen Behörden-Digitalfunk unterwegs, da ist genaue Standortbestimmung sowieso inklusive, müsste also ähnlich gehen wie im Rettungsdienst. Sobald das auch bei den anderen Organisationen mit Sicherheitsaufgaben eingeführt ist, geht das dann auch da. Dauert aber noch...

UTM-Karten sind auf Rettungsfahrzeugen eher selten zu finden, noch seltener Leute, die das ad-hoc können. Da wird i.d.R. eben mit Navi bzw. mit normalen Landkarten/Straßenplänen navigiert, für Sonderobjekte (z.B. große Waldgebiete, Eisenbahnlinien etc.) auch mal mit speziellen Sonderplänen. Die fast flächendeckend vertretenen Einheiten der organisierten Ersten Hilfe ("Helfer vor Ort", "First Responder") haben zudem meist auch gute Ortskenntnis.

In speziellen Einheiten, z.B. Bergrettung oder auch auf den Luftrettungsmitteln gehört Kartenkunde und Navigation natürlich zum "must have". Bei ausgedehnten Waldgebieten wird daher durchaus auch ein Hubschrauber zur Lokalisation mitgeschickt, ob nun der RTH oder der Polizeiheli (letzterer inkl. Wärmebildkamera). Das ist dann übrigens auch für die Rettung vom T5-Cache oder aus der entlegenen Waldlichtung sinnvoll, die alpennahen Hubschrauber haben Winden, mit denen auch aus unwegsamem Gelände gerettet werden kann.

Kommt alles tatsächlich vor, aber vergleichsweise selten, dass jemand alleine im Wald liegt. In der Regel gibt es die Möglichkeit, dass irgendwohin ein Einweiser kommt und die Rettungskräfte erwartet.

Aber auch den "Einzelfall" haben wir noch immer gefunden, wenn er sich finden lassen wollte.
 

Teleskopix

Geowizard
Die Freiwillige Feuerwehr in Bayern ist in der Hinsicht auch lokal oftmals sehr aktiv. Da wurde oft schon vor ein paar Jahren ein Garmin Vista HCx angeschafft um neue FFw-ler zu rekrutieren.

Ansonsten kann man allen "Rettern" nur empfehlen, schaut das ihr http://www.qlandkarte.org/ auf einen "wichtigen Rechner" bekommt. Das Programm läuft unter Windows+Mac+Linux .Das kostet nix, da Open Source, und ich habe sofern der Rechner "online sein darf" alles was an kostenlosen Online-Karten für D-Land verfügbar ist, nutzbar gemacht.
Sollte eine Online-Karte nicht funzen, bitte PM an mich.

LG Teleskopix
 

BenOw

Geomaster
Nicht schlecht! Ich denke aber, dass die Leitstellen lieber die offiziellen Karten vom Landesvermessungsamt nutzen.

Auch für sonstige Zwecke (z.B. in Katastrophenschutzeinsatzstäben) würde ich lieber auf Offline-Kartenmaterial bauen. Gerade dann, wenn man's wirklich braucht, ist evtl. die Online-Verbindung weg...
 

Teleskopix

Geowizard
Die meisten Karten, sind die amtlichen Topo. Nur darf ich die aus rechtlichen Gründen nur online. Und das Format der TopoCDs ist urheberrechtlich geschützt.
Von den Vermessungsämtern kann man die Daten auch in einem Format für QLGT bekommen, nur muß man halt betteln gehen.
 

Teleskopix

Geowizard
Zum besseren Verständnis.
Die Vermesungsämter konnten sich nicht einigen die Cds selbst herauszugeben und haben eine Firma (EADS) damit beauftragt.
Die haben die Daten in ein eigenes Format gebracht, das ist natürlich geschützt.
So und das Format der Daten auf den CDs darf ich aus rechtlichen Gründen nicht in QLGT nutzen.
Wenn ich die selben Daten nochmal beim Vermessungsamt kaufe oder sogar umsonst bekomme, aber im freien Geotiff-Format, was die Ämter sowieso intern verwenden. Dann funzt das auch mit QLGT.
Zusammengefasst: CD - nein, Daten vom Vermessungsamt selbst ja.
Die CDs sind kein Werk der Vermessungsämter, sondern einer beauftragten Firma, die sich ihre Pfründe gesichert hat.
 

huckeputz

Geowizard
huckeputz schrieb:
Toll wäre es, wenn es eine App gäbe, die mit den bestenfalls einheitlichen Systemen in den Leitstellen kommunizieren und den Standort übermitteln könnte.

Kann ja sooo schwer nicht sein, denke ich.

Nachtrag:

Aufgrund dieses Artikels

http://www.westline.de/westfalen/muenster/nachrichten/ln/Notruf-App-kann-das-Leben-retten;art1191,2117836

bin ich auf diese

http://mein-notruf.de/

und diese

http://www.echo112.com/

App gestoßen. Die erste habe ich direkt wieder verworfen, da ein Abo vorausgesetzt wird. Nummer 2 funktioniert meiner "Recherche" nach indirekt, das heißt dass über die App der Standort (via Internet bzw. SMS) an die "echo112-Seite" geschickt wird und man dann den Rettungsdienst manuell auffordern muss, diese Seite zu öffnen um den Standort angezeigt zu bekommen. Dieser wird anhand der (ggf. übermittelten) Telefonnummer zugeordnet.

Immerhin ein Anfang...
 

Fadenkreuz

Geoguru
Ich habe echo112 mal ausprobiert. Funktioniert gut und ist einfach zu bedienen, aber ich sehe ein gewisses datenschutzrechtliches Problem. Auf der Website kann man jede beliebige Telefonnummer eingeben und sieht dann den Standort, den der Anschlussinhaber zum Zeitpunkt eines durchgeführten Tests hatte. Ich habe jetzt auf die Schnelle nicht herausgefunden, nach welcher Zeit diese Daten wieder gelöscht werden. Zugriff auf die Standortdaten eines fremden Telefons finde ich jedenfalls nicht in Ordnung. Vorläufig würde ich zur Nutzung der Testfunktion mal nicht die echte Nummer eingeben, sondern eine fiktive. Die Standortbestimmung war in wenigen Sekunden mit ca. 10 Metern Abweichung erledigt.
 
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