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Können Einsatzkräfte mittlerweile Coords verwerten?

OP
Marschkompasszahl

Marschkompasszahl

Geowizard
Marschkompasszahl schrieb:
GPS für alle gibt es seit nun mehr 20 Jahren
Fehler von mir - richtig ist natürlich 15 Jahre (Geocaching +1Tag)!


Tja, offenbar ist es heutzutage - auch in Nähe von Siedlungen - immer noch notwendig, auf Rauch- und Lichtzeichen zu setzen oder sich idealer Weise an einem markanten Punkt aufzuhalten. :/
 

SoASach

Geocacher
skybeamer schrieb:
Marschkompasszahl schrieb:
Ein einfaches GPSr könnte bereits helfen, Leben (schneller) zu retten.
Wohl wahr. Rettungskräfte werden für 100 Tausende Euro mit Ausrüstung ausgestattet, da sollten doch 100-300€ zusätzlich für ein (einfaches) GPS-Gerät locker drin sein.

Sag das nicht. Hängt auch davon ab um welche HiOrg es sich handelt. Gibt viele privat getragene HiOrgs...
 
OP
Marschkompasszahl

Marschkompasszahl

Geowizard
Natürlich kostet ein Einsatzfahrzeug eine große Stange Geld. Allein das nackte Auto, bzw. leere LKW kostet schon eine stattliche Summe, dazu noch Spezialaufbau und pipapo... da ist dann für ein klassisches "Feuerwehrauto" (Drehleiter mit Korb, Löschgruppenfahrzeug, usw.) mal locker eine 1/4 - 3/4 Million zu berappen. Auch für größere Städte ist das ein großes Investitionsvolumen, vor allem wenn man mehrere Wehren ausstatten muss - für kleine Dörfer aber meist nicht zu stemmen. Da gibt es als Neuanschaffung vielleicht mal alle 30-50 Jahre einen ausgebauten Kastenwagen, aber mehr Geld ist meist nicht drin. Ansonsten dürfen die sich dann freuen, wenn sie ein ausrangiertes Fzg. von der Berufswehr übernehmen können, dass dann auch schon 20-30 Jahre alt ist.
Was bei Berufsfeuerwehren mittlerweile Standard ist, muss bei den Freiwilligen teilweise "privat" beschafft und finanziert werden (bishin zum Spritzenhaus); der "Arbeitgeber" zahlt gerade noch den Sprit für die Fahrzeuge und das Wasser zum Löschen - der Rest ist dann "Privatvergnügen".
Traurig!
Und da ist die Anschaffung eines GPSr - auch wenn es "nur" ein paar hundert Euros kostet - ebenso dreimal zu überdenken und gerät in den Hintergrund.
 

JackSkysegel

Geoguru
Aber für jeden besteht die kostenlose Möglichkeit Koordinaten zB. bei GoogleEarth einzugeben und dort wenigstens schon mal den Ort und die nächstgelegene Straße zu sehen.
Ich meine wir leben in Jahr 2015, da sollte sowas schon möglich sein.
 

jennergruhle

Geoguru
Und eine kostenlose App + Kartenmaterial auf dem heute ohnehin vorhandenen Smartphone ist noch einfacher zu bekommen. Und man kann gleich eine Koordinate ansteuern, die man per SMS, E-Mail, WhatsApp usw. bekommen hat.
 
Vor zwei Jahren bin ich bei einer Laufrunde an einer Müllentsorgung
im Staatswald vorbeigekommen (4 Müllsäcke).
Mit meiner Laufuhr habe ich die Koordinaten gespeichert und diese
mit Begleitworten an die Staatsforsten weitergeleitet.
Der Ablageort konnte dann seitens der Staatsforsten nur mit einem
Telefonat mit mir geklärt werden.
Die Koordinaten waren genau. ;-)
 

JackSkysegel

Geoguru
So etwas Ähnliches hatte ich auch schon. Vor ein paar Jahren habe ich mal das Portmonaie einer jungen Frau gefunden. Das Geld war weg aber es waren noch alle Papiere wie Ausweiß, Führerschein, Versicherungskarte und ein paar Fotos von den Kindern drinn.
Also habe ich die Geldbörse zur Polizei gebracht und den Beamten die Koordinaten des Fundortes gegeben. Die haben mich nur mit großen Augen angesehen und ich habe ihnen dann den Punkt auf der Karte gezeigt. Das ganze hat ziemlich viel Zeit gekostet. Das einzige was mich dabei aufrecht gehalten hat war das ich jemandem helfen konnte.
 

N.N.

Geocacher
JackSkysegel schrieb:
Aber für jeden besteht die kostenlose Möglichkeit Koordinaten zB. bei GoogleEarth einzugeben und dort wenigstens schon mal den Ort und die nächstgelegene Straße zu sehen.
Ich meine wir leben in Jahr 2015, da sollte sowas schon möglich sein.

Technisch natürlich schon, nur ist natürlich nicht sichergestellt, dass in der Leitstelle ein PC steht, der am Internet hängt und Google Earth aufgerufen werden darf/kann. Das handhabt ja jeder Arbeitgeber unterschiedlich.
Okay, der Leitstellendisponent könnte natürlich auch sein Privathandy zücken, die Koordinaten da in ne Äpp reintippen etc. pp.
Klar, machbar ist eigentlich alles...
 

pl1lkm

Geowizard
Hallo,

skybeamer schrieb:
Marschkompasszahl schrieb:
Ein einfaches GPSr könnte bereits helfen, Leben (schneller) zu retten.
Wohl wahr. Rettungskräfte werden für 100 Tausende Euro mit Ausrüstung ausgestattet, da sollten doch 100-300€ zusätzlich für ein (einfaches) GPS-Gerät locker drin sein.


und wer bedient das ?? Hier braucht es auch eine gute Schulung und Hintergrundwissen. Wenn der Verband immer noch so träge ist wie zu meiner aktiven Rettungsdienstzeit wird das sicherlich noch 10 Jahre brauchen.

Gruß Robert
 

BenOw

Geomaster
Irgendwie dreht sich die Diskussion im Kreis.

Aktueller Fakt: die derzeit im Rollout befindlichen Digitalfunkgeräte können u.a. wegen der TETRA-Notruffunktionalität GPS und die Leitstellensoftware muss das auswerten können, weil die Leitstellen als TETRA-Notrufabfragestellen festgelegt sind (TETRA ist der in Deutschland eingeführte Digitalfunkstandard). Also: die Software kanns, zumindest sobald der betreffende Rettungsdienstbereich auf Digitalfunk migriert hat (das ist derzeit am Laufen, bundesweit vermutlich spätestens 2018 abgeschlossen, wobei es gerade nach ziemlichen Anlaufschwierigkeiten relativ schnell geht).

Ob der Mitarbeiter in der Leitstelle das dann auch bedienen kann, ist die zweite Frage. Ganz doof sind die nicht, ich gehe mal davon aus, dass >75% der Mitarbeiter mit Koordinaten umgehen können. Zumindest irgendwann sollten sie davon mal gehört haben. Es weicht natürlich vom Standard-Notruf ab, deshalb ist immer eine Unsicherheit da, ob das auch richtig aufgenommen wird. Allerdings ist der Umgang mit EDV und EDV-basiertem Kartenmaterial sowie damit verbunden auch GPS-Technologie mittlerweile täglich geübter Standard.

Die dritte Frage ist, ob der Mitarbeiter auf dem Fahrzeug damit umgehen kann. Da wird's heikel, denn hier ist die Fehlergefahr sehr groß und da kann man wohl eher nicht davon ausgehen, dass das Wissen flächendeckend verbreitet ist. Zumindest aber die Hubschrauberbesatzungen sollten das können, spezielle Sucheinheiten (Rettungshundestaffeln) können damit auch umgehen. Für alle anderen müsste dann eben von der Leitstelle möglichst exakt der entschlüsselte Einsatzort vorgekaut werden. In Bayern kann zumindest jede neuere öffentlich-rechtliche Feuerwehr- und Rettungsdienstleitstelle (ausgenommen München...noch) die Rettungsdienstfahrzeuge mit GPS-gestützten Einsatzhinweisen versorgen, also den Einsatzort direkt aufs Navi beamen. Funktioniert auch meistens.

Zum letzteren Klientel gehört leider die Polizeidienststelle vor Ort. Je nach technischem Interesse der dortigen gerade diensttuenden Beamten dürfte man weitgehend tatsächlich eher auf große Augen stoßen als auf tiefergehendes Verständnis.

Beim Notruf über 110 oder 112 würde ich jedoch schätzen, dass man hier mittlerweile mit GPS-Koordinaten recht gut umgehen kann und das den eingesetzten Kräften vor Ort auch gut vermitteln kann.

Was übrigens immer möglich ist und sogar relativ häufig genutzt wird, ist die Ortung des Mobiltelefons (ja, auch wenn die Anrufernummer unterdrückt wird). Auch das bestärkt mich in meiner Meinung, dass in den Leitstellen das grundsätzliche Know-How zum Umgang mit anderen Angaben als "Ort/Straße/Hausnummer" vorhanden ist.
 
A

Anonymous

Guest
BenOw schrieb:
Was übrigens immer möglich ist und sogar relativ häufig genutzt wird, ist die Ortung des Mobiltelefons (ja, auch wenn die Anrufernummer unterdrückt wird).

Also ich arbeite jetzt schon etliche Jahre in einer der größten Leitstellen Deutschlands, aber eine solche Ortung habe ich bisher genau null mal erlebt.

Feuerwehr und Rettungsdienst können da ohnehin nur ungenau orten, also den Standort des Sendemastes ermitteln, der ja direkt mit übertragen wird. Halbwegs exakt triangulieren könnte höchstens die Polizei, aber die will schon ordentliche Gründe dafür haben.
 

BenOw

Geomaster
Schrottie schrieb:
Also ich arbeite jetzt schon etliche Jahre in einer der größten Leitstellen Deutschlands, aber eine solche Ortung habe ich bisher genau null mal erlebt.

Feuerwehr und Rettungsdienst können da ohnehin nur ungenau orten, also den Standort des Sendemastes ermitteln, der ja direkt mit übertragen wird. Halbwegs exakt triangulieren könnte höchstens die Polizei, aber die will schon ordentliche Gründe dafür haben.
Genauere Antwort mal unter uns per PN, weil ich mich hier nicht allzusehr offenbaren möchte. Quintessenz: meine Leitstelle kann's & macht's, soweit ich weiss ist das zumindest in Bayern flächendeckend möglich. Mir wurde es mal gezeigt. Ich bin allerdings nicht in der Leitstelle tätig und werde das Detail nochmal gezielt nachfragen und darauf zurückkommen.
 

BenOw

Geomaster
Spät aber doch: habe wie versprochen mit einem verantwortlichen Kollegen aus einer Leitstelle gesprochen. Ich hatte mich nicht getäuscht: sie bekommen bei jedem (!) Mobiltelefonanruf vom Provider die Standortdaten übermittelt. Die Qualität der Daten ist jedoch unterschiedlich, hängt vom Provider und vom verwendeten Mobiltelefon ab. Bei manchen Notrufen bekommen sie deshalb nur die Standortdaten des betroffenen Funkmastes und damit nur die Funkzelle in der sich das Telefon befindet (sehr ungenau), bei anderen aber sogar den exakten GPS-Standort des Mobiltelefones. Das ist aber dann grundsätzlich so, erfordert keine spezielle Nachfrage. Die Anzeige des Standortes erfolgt parallel zum Notrufeingang direkt auf der Karte des Call-Takers. Dies sei in allen bayerischen nicht-polizeilichen Leitstellen der Fall (bayernweit einheitliches Leitstellensystem, ausgenommen München, die haben noch eine alte Version), vermutlich dann auch bei den polizeilichen Einsatzzentralen.

Zusätzlich ist eine gezielte Peilung von den Funkmasten aus möglich, dies aber nur auf Anfrage. Geht dann am Schnellsten über die Polizei.

Wie das außerhalb Bayerns ist, weiß ich nicht. Die technische Möglichkeit zur Standortübermittlung durch den Provider besteht demnach aber. Gesetzliche Grundlagen oder gar Datenschutzbedenken haben wir nicht diskutiert, das scheint in Bayern aber kein besonderes Thema zu sein: wer den Notruf anruft, will in der Regel ja auch, dass jemand weiß, wo er ist.
 
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