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Deutschstund

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hcy

Geoguru
Schlimm ist es übrigens in Süddeutschland.
Ja gut wenn man jetzt noch alle Dialekte diskutiert... Da ist es auch ganz schlimm, wenn die "heben" zu "halten" sagen oder "schaffen" zu "arbeiten".
Zu letzterem hab ich immer eine Anekdote: Kurz nach der Wende, ich zum ersten Mal in Italien und dort auf solche Schluchtenjodler getroffen. Fragt mich der eine "wo schaffst denn du" (wollte wohl wissen was ich arbeite), ich verstehe aber "wo schlafst denn du" und antworte natürlich "im Bett". Der hat ganz schön verdattert geguckt.
 

Fadenkreuz

Geoguru
Ja gut wenn man jetzt noch alle Dialekte diskutiert...
Die Lastwägen und Kinderwägen sind zwar regional, aber kein Dialekt. Man liest das im Süden auch in der Tageszeitung. Es ist eher wie der ostdeutsche Fleischer, der sonst Metzger heißt oder der ostdeutsche Sonnabend, der sonst Samstag heißt.
 

hcy

Geoguru
Genau, Wikipedia sagt: Die Bezeichnung Fleischer wurde 1966 zum alleinigen Namen des Handwerks in Deutschland.
Im (Nord-)Osten hat man übrigens eher Schlachter dazu gesagt.
 

jennergruhle

Geoguru
Es ist eher wie der ostdeutsche Fleischer, der sonst Metzger heißt
Der heißt doch überall Fleischer (oder Schlachter, siehe oben), außer in Süddeutschland, wo der Begriff Metzger bevorzugt wird.

Bei Berufsbezeichnungen gibt's da noch mehr regionale Abweichungen, wie z.B. der Klempner, der nur in Teilen Süddeutschlands, in Österreich und der Schweiz Spengler genannt wird. Selbiges mit dem Tischler, der nur in Süden Schreiner heißt.
Aber es scheint so, als ob viele Süddeutsche jeweils nur die dortige Bezeichnung kennen, die Norddeutschen aber jeweils beide schon gehört haben.
 

Fadenkreuz

Geoguru
Der Duden sagt zur Verbreitung von "Metzger": besonders westmitteldeutsch, süddeutsch. Es gibt aber tatsächlich Begriffe, die ich nie benutzen würde, z.B. "Fleischhauer" oder "Fleischhacker". In Luxemburg gibt es die Metzlerei, da hat man das Blutbad direkt vor Augen. ;)
Schlimm ist es auch, wenn sie meinen etwas wäre unterschiedlich (... als), sagen aber gleich (... wie).
Das kann ich mir gerade nicht vorstellen. Kannst du mal ein Beispiel geben?
 

jennergruhle

Geoguru
Na, wenn die Leute den Unterschied zwischen als und wie bei Vergleichen nicht kennen, z.B. wenn sie dagen "Ich bin größer wie Paul". Das "wie" ist hier dann offenbar falsch benutzt, weil es korrekt "als" heißen muss: "Ich bin größer als Paul". Aber es gibt auch komplizierte Konstruktionen, bei denen das nicht so klar ist - sondern missverständlich.

Wenn ich sage "Paul ist klein, und Peter ist größer wie ich", kann das (rein akustisch oder bei Annahme falscher Zeichensetzung) zwei Bedeutungen haben:
  1. Paul ist klein, aber unabhängig davon ist Peter größer als ich (man nimmt an, der Sprecher hat einen Fehler gemacht und meint "größer als ich")
  2. Paul ist klein, und Peter ist größer (als Paul), (genauso) wie ich (ich bin auch größer als Paul, genauso wie Peter)
Daher ist "als" und "wie" eben nicht das Gleiche - und nicht immer wird klar, dass der Sprecher das nicht unterscheidet. Auch da soll es wieder Gegenden in Süddeutschland geben, wo das nicht korrekt bekannt ist (oder es den Leuten schlicht egal ist).
 

Fadenkreuz

Geoguru
Jetzt habe ich verstanden, was du meinst. Ja, wenn der falsche Komparativ auch noch mit einem falschen Komma versehen wird, dann ergibt sich tatsächlich ein Bedeutungsunterschied, den der Schreiber gar nicht erkennt:
"Heute ist es heißer, wie gestern."
 

jennergruhle

Geoguru
Oder größer als wo ich, dann hat man auch gleich das nicht-örtliche "wo" verarbeitet. So wie in "Leute, die wo nicht richtig sprechen können tun".
 

HHL

Geomaster
Falsches Komma:
Willkommen im Geoclub - dem größten, deutschsprachigen Geocaching Forum.
Denn der Geoclub ist weder das größte Geocaching-Forum, noch das deutschsprachige Geocaching-Forum.
Richtig wäre es, das Komma zu entfernen, denn "größte" ist hier ein Adverb und kein gleichrangiges Adjektiv. Damit wäre deutlich, daß der Geoclub das größte Forum der deutschsprachigen Geocache-Foren ist.
 

Staffy

Geowizard
»Richtig« ist nicht steigerbar. Entweder etwas ist richtig – oder eben nicht.
Dazu die passende Humoreske:
https://bastiansick.de/kolumnen/fragen-an-den-zwiebelfisch/tot-toter-am-totesten/
Aber Herr Sick vertritt hier doch die Ansicht, dass es eben doch steigerbar ist, oder verstehe ich da etwas falsch?
Im Sinne von: je mehr Fehler aus einem Text entfernt werden, desto richtiger (d.h. weniger falsch) ist er am Ende.
Mir fällt in dem Kontext auch die Fuzzylogik ein.
Hast du dir jetzt selbst gedankt, oder fehlt mir da ein Kontext?
 
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