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Jäger u.ä. Personen und unser Hobby

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coronar

Geowizard
Na das Ziel ist doch immer die Konstanz, oder? Keinem Ökosystem, egal ob vollkommen natürlich oder unter menschlichem Einfluß bringt es etwas, wenn ein Faktor aus der Bahn schlägt. Da natürliche Regularien z.B. in Form von Bären in unseren Wäldern fehlen muss mensch diese übernehmen.
 

treemaster

Geoguru
rs-sepl schrieb:
Unlogisch, oder?

Wenn es zuwenig sind, brauch man doch nicht so viele abballern. Da ist also diese Abschussquote zu hoch.

Was ist denn eigentlich das Ziel? Wild dezimieren, konstant halten oder aufpäppeln?
Auch als nichtselbstjagender aber doch Mittwisser (Grundbesitzer) möchte ich mich jetzt dann doch mal zu Wort melden.
Das Problem ist nicht einfach mit ein paar Worten vom Tisch zu fegen. Es geht nicht immer nur um "gut" oder "schlecht" (Verbiss an Jungpflanzen, Einfall von Schwarzwild in Maisäcker, Weizen in der Milchreife). Gleichzeitig muß ein Jagdpächter auch darauf achten, dass er ein ausgewogenes Alterspektrum in seinem Revier aufrecht erhält. Zuviele nur Jung- oder nur Alttiere verzögern die Reproduktionsraten und das Gleichgewicht gerät aus dem Lot. Sicherlich werden in einigen Gebieten z.B. Reh- oder Rotwild nur zur Trophäenjagd gehegt. Dies ist im allgemeinen aber nicht das Ziel der Sache. Ein ausgewogener Bestand, der sich über viele Jahre gleichmäßig vermehren kann ist auf alle Fälle erstrebenswerter als z.B. nur Hirschbullen, die sich zur Brunftzeit gegenseitig zu Tode Forklen weil die Kämpfe um die paar verbliebenen Alttiere (geschlechtsreife Hirschkühe) überhand nehmen.
Wir haben sehr gute Beziehungen zu unseren hier ansässigen Jägern, da wir von diesen immer Schlachtabfälle bzw. Fallwild für die Hundefütterung bekommen. Unser letztes Reh konnten wir im Februar abholen...... normalerweise bekommen wir 5 -8 pro Jahr :???: Stattdessen könnten wir Wildschwein bekommen bis zum abwinken. Aufgrund von für den Hund tödlichen Viren verzichten wir aber dankend darauf.
Um diese Thema wirklich verstehen zu können, sollte man gleichzeitig Geocacher UND Jäger sein.
Mein Vorschlag: wer wirklich interessiert am Thema ist, sollte sich ein lichtstarkes Fernglas besorgen, Kontakt mit einem Jäger in seiner Nähe aufnehmen und fragen, ob mal man bei der einen oder anderen Pirsch mitgenommen wird. Nicht alle Jäger sind Unmenschen und viele sind wirklich froh darüber, wenn die Allgemeinheit anstatt sich nur über "die blöden Kitzkiller" zu beschweren wirkliches Interesse an Ihrer Arbeit zeigt. In Ba-Wü werden z.B. von den Förstern (die oft auch selbst jagen) immer mehr Kurse für Schulen angeboten, um dem zweibeinigen Nachwuchs wieder mehr Verständnis für die Natur nahezubringen.
War dies nicht eigentlich immer unser Ansinnen als GC´ler :???: Wieder raus in die Natur, horchen, sehen, eins werden mit unserem Umfeld, an Plätze kommen, die wir sonst so nie besucht hätten?

Viele Grüße,
ein ob der mittlerweile unnützerweise verhärteten Fronten leicht trauriger
treemaster
 

Zappo

Geoguru
treemaster schrieb:
....Um diese Thema wirklich verstehen zu können...............
Wenn der Thread hier überhaupt EINEN Sinn hat, dann den, etwas übereinander zu lernen. Das muß nicht in Friede-Freude-Eierkuchen enden (über die richtigen Jagdmethoden streiten sich auch Fachleute)- aber ein bisschen was übereinander wissen ist nie schlecht - nicht nur bei Cachern und Grünen.

Der Tip mit dem Förster ist auch garnicht schlecht - ich selbst war in den Jugendjahren öfters ud regelmäßig mit dem Förster unterwegs, da ich das mal werden wollte. Ist dann in den jugendlichen Revoltejahre etwas in Vergessenheit geraten - vom Gesichtspunkt des morgendlichen Aufstehens sicher eine Erleichterung :D

Gruß und Danke - geht also doch noch mit konstruktiven Beiträgen (immerhin haben wir hier einen Ruf zu verlieren)

Zappo
 

argus1972

Geowizard
Wenn das jetzt auch vielleicht etwas abdriftet: Ich hatte immer angenommen, es gäbe zu VIEL Wild in unseren Wäldern. Wie kommt den jetzt plötzlich die Argumentation ins Rennen, es sei anders? Die Logik erschließt sich mir absolut nicht.
Na das Ziel ist doch immer die Konstanz, oder? Keinem Ökosystem, egal ob vollkommen natürlich oder unter menschlichem Einfluß bringt es etwas, wenn ein Faktor aus der Bahn schlägt. Da natürliche Regularien z.B. in Form von Bären in unseren Wäldern fehlen muss mensch diese übernehmen.
Ob der Bär oder andere Raubtiere es wirklich bringen, stelle ich in Frage.

Nach meinen bisherigen Erkenntnissen ist der Wildbestand heute höher denn je, schlichtweg aus dem Grund, weil weniger gejagt wird, denn das Fleisch kann elegant im Supermarkt beschafft werden.
Früher gab es für die Jagd einen ganz einfachen Grund: Hunger und Lust auf Fleisch auf der Gabel.
Wer Fleisch wollte, musste es sich vermutlich im Wald besorgen, denn die Milchkuh oder die Zuchtviecher haben halt den Nachteil, dass man sie nur 1x essen kann und sie dann eben nicht mehr für Zucht, Milch und sonstwas zu Verfügung stehen. Ich vermute mal ganz stark, die Bevölkerung wird es vermieden haben, in größeren Mengen ihre Hof- und Weidetiere zu verspeisen.
Sollte ich mit dieser These richtig liegen, muss der Jagddruck vergangener Zeitalter ungleich höher gewesen sein als heute, woraus sich auch die rasante Zunahme des Wildbestandes ergibt. Mit eventuellen Raubtieren hat es wenig zu tun, vermute ich, wenn diese auch in gewissem Maße dazu beigetragen haben werden, die Bestände klein zu halten. Hauptsächlich war es aber für meine Begriffe immer der Mensch, der massiv gejagt hat.
Dann ist es aber trotzdem unbegreiflich, dass ca. 300.000 Jäger in Deutschland es nicht schaffen, den Bestand nennenswert zu dezimieren.
 

Clyde

Geocacher
Ich denke es wird ein "Feindbild" konstruiert, von beiden Seiten. Das ist auch überaus Menschlich. Es geht um verschiedene Intentionen, den Wald zu nutzen.
Man kommt sich zwangsläufig in die quere, wenn verschiedene Meinungen aufeinander rasseln. Wer bitte hatt das Recht gepachtet? Hat ein Benz eingebaute Vorfahrt, manche denken das.
Vernünftiges Handeln bedeutet auch, über seinen Schatten zu springen und andere Meinungen zu zulassen.
Wenn mich ein Jäger irgendwie anmachen würde, stelle ich meinen Standpunkt dar.
Er wird Ihn vieleicht nicht teilen, egal, erwarte ich auch nicht.
Ich ärger mich ein bisschen und gut ist. Aber es war ja nur die Meinung eines einzelnen Individuums, also geht mir das nicht wirklich nahe. Wenn ich was wirklich übeles gemacht hätte, würde ich mich aufklären lassen und mich gegebenenfalls entschuldigen.
Aber es wird nunmal alles sehr persönlich genommen und schon hat man einen "Feind".
 

treemaster

Geoguru
In der aktuellen Bild für Jäger gibt es einen sehr informativen Artikel über die Reproduktion von Schwarzkitteln. Bei Interesse scanne ich das Teil und hinterlege einen Link zum onlinelesen.
Fakt ist, dass die meisten Probleme der heutigen Zeit mit Wildschäden doch hausgemacht sind. Hatte das Wild früher seine Einstände in großen Waldgebieten, die aufgrund von Rodungen für Ackerflächen etc. heute nicht mehr gegeben sind, müssen sie heute zur Nahrungsaufnahme immer mehr auf die jetzt vorhandenen Mais-, Weizen-, Gerstenfelder ausweichen. Auch die üppige Bucheckern- und Eichelmasten der letzten zwei Jahre reichen bei den Wildsauen nicht mehr aus, den Nahrungsbedarf zu decken, was dann wiederum zu einer Kollision zwischen Jägern und "Erholungssuchenden" beiträgt.
 

coronar

Geowizard
@Argus:
Versteh mich nicht falsch, ich bin ganz froh, dass ich nicht fürchten muss, ständig einem Bären über den Weg zu laufen. Wobei wahrscheinlich nur wenige Wälder in Deutschland in der Lage wären, Bären überhaupt aufzunehmen, diese wohl durchaus selten zu Gesicht zu bekommen wären und die Erholungssuchenden eher kein Problem damit hätten. Anders die Landwirte, denn eine eingezäunte und über Jahrzehnte auf Milch/Fleischausbeute und nicht auf Weglaufen gezüchtete Kuh läßt sich deutlich einfacher fangen als ein wildes Reh oder gar ein Wildschwein. Mal abgesehen davon, dass Bären sich überwiegend vegetarisch ernähren...
@treemaster:
Sicherlich würde es verständnisfördernd sein, mal mit auf Pirsch zu gehen, aber das muss ich gar nicht. Ich hab kein Problem mit Jägern, solange sie nicht mutwillig Dosen zerstören, Leute mit vorgehaltenem Gewehr aus dem Revier treiben oder festhalten und sie nicht mit geballter Lobby versuchen, uns das Hobby mies zu machen. Und es nervt mich, dass einige dann noch versuchen, derartiges Verhalten zu verteidigen.
Bei den Jägern wie bei den Geocachern gibt es wie in jeder größeren Gruppe das gesamte Spektrum, unter anderem auch Idioten. Diese muss man dann aber nicht verteidigen, das sind und bleiben Idioten. Allerdings sollte (und dazu hab ich sicher auch zum Teil geneigt) man nicht das Verhalten von einer gesamten Gruppe an einigen Idioten festmachen.
Alles was ich fordere ist, dem jeweils anderen seinen persönlichen Raum zu lassen. Und über Hege und Pflege weiß ich nicht Bescheid, daher erlaube ich mir auch kein Urteil darüber.
 

treemaster

Geoguru
@ Coronar: bitte meine Einträge nicht so verstehen, als würde ich mich nur auf die Seite der Jäger stellen. Auch ich habe (genauso wie Elli) meine berufsbezogenen Probleme mit der grünen Zunft. Seit zwei Jahren haben wir mächtig Trubble mit Dachsen. Wer ständig einen Zaun auf 1,5km Länge auf durchgebissene, untergrabene Stellen kontrollieren muß wird irgendwann einfach mal biestig (vor allem wenn dann nach unzähligen Anrufen bei den Jäger immer noch nichts passiert). Wenn man sich dann aber näher mit der Materie beschäftigt und mitbekommt, dass die Jäger gleichzeitig noch Reviere in einem Gebiet haben, wo eine Sauenschwemme herrscht und die Maisfelder Flächenbombardements gleichen. Was ist schon ein Loch in einem Zaun gegen hunderte, wenn nicht tausende von Euros, die die Jäger als Ausgleichszahlung den betroffenen Landwirten zahlen müssen? :hilfe:
 

coronar

Geowizard
Ich hatte die Aussage mit dem Verteidigen auch nicht auf Deine Kommentare bezogen. Ich wollte nur noch mal meinen Standpunkt von mir geben, zumal mir in letzter ja "Jägerbashing" vorgeworfen wurde.
 

treemaster

Geoguru
Ich fühlte mich auch nicht angegriffen... das wäre in meinem Falle eher, wenn mir ein Rekrut mal wieder die P1 mit Ladehemmung unter die Nase hält oder ein Jäger meint, mir blöd kommen zu müssen :motz: . Zu diesen Themen halte ich mich gerne raus, da ich mir meine anmassen zu können, das WaffG besser zu kennen als die meisten dieser Herren und hierbei oftmals ein Schwachsinn verzapft wird, der mir die Hutschnur platzen läßt. Erst vor kurzem wollte mir einer blöd kommen, weil wir mit einem Range Launcher mit den Hunden am Arbeiten waren. Selbiger kam uns erst im letzten Winter schon einmal quer vor die Nase, damals haben wir noch klein beigegeben und uns mit dem Hund an der kurzen Leine vom Waldweg verzogen (den er mit seinem Pickup befuhr) um die "Wildruhezone" nicht mit dem Geruch unseres Hundes zu stören. Als er uns jetzt aber auf freier Flur ankam und wegen der Wildvergrämung durch den Abschußknall (9mm Platz) mit einer Anzeige drohte habe ICH auf dem Ordnungsamt angerufen. Immerhin lag uns vom Bauern der 10ha großen Fläche eine schriftliche Einverständnisserklärung vor, dass wir seinen Acker für die Hundeausbildung nutzen dürfen. Außerdem sind wir von Weinbergen und Obstanlagen umgeben, wo an allen Ecken und Enden Knallschreckgeräte stehen. Ich habe insgeheim die Hoffnung, dass der gute Mann trotz all seinem Geld das Revier nicht mehr lange behält ;)
 

Pfeifadeggel

Geomaster
"coronar" schrieb:
Ich hab kein Problem mit Jägern, solange sie nicht mutwillig Dosen zerstören, Leute mit vorgehaltenem Gewehr aus dem Revier treiben...

User coronar wird hiermit vom mir der Müchhausen-Award verliehen !
Auweia- wird hier dick aufgetragen...
 

treemaster

Geoguru
In diesen Fällen gibt es nur eines: postwendender Anruf beim Ornungsamt oder auch bei der unteren Jagdbehörde (auch übers Ordnungsamt zu erfragen). DAS sind keine Drohungen mehr sondern schon wirklich Eingriffe in die persönliche Entfaltung bzw. Verstöße gegen das Waffenrecht und werden mit dem Entzug der Jagdlizenz geahndet..... und da können sich die Herren in Grün noch so aufregen...
 

coronar

Geowizard
Ein weiteres Beispiel!

Und wenn man hier im Forum sucht, kommen noch mehr solcher Dinge zu Tage.

Nu soll es aber auch gut sein, denke ich. Aber anhand solcher Beispiele kann man denke ich sehen, wo der Frust her kommt. Ich habe noch von keinem Geocacher gehört, der einen Jäger in seiner Tupperdose eingesperrt hat...
 

wutzebear

Geoguru
coronar schrieb:
Nichtsdestotrotz sind es nur Beispiele. Der Lehrmeister meines mittleren Sohnes ist Jäger, weiß dass ich cache und wir reden trotzdem noch miteinander.

Und auf der anderen Seite kenne ich auch Caches, bei denen Stages direkt an Fütterungen oder gar über einem Hochsitz montiert wurden. Also auch nicht gerade das Paradebeispiel, wie es laufen sollte.
 

treemaster

Geoguru
wutzebear schrieb:
Und auf der anderen Seite kenne ich auch Caches, bei denen Stages direkt an Fütterungen oder gar über einem Hochsitz montiert wurden. Also auch nicht gerade das Paradebeispiel, wie es laufen sollte.

Ich argumentiere hier mal wieder als Advocatus Diabolus: das ist sowohl wie mit vertikalen als auch horzontalen Leitplanken. Je auffälliger, desto besser :kopfwand:
In der Hinsicht ist es doch wirklich kein Wunder, wenn die Jäger auf die Cacher losgehen. Soviel Hirn sollte man doch jedem zutrauen, dass man eine Stage nicht gerade AUF einen Hochsitz legt (Andererseits: ich erinnere mich immer wieder gerne an die SIG: Der Kopf ist rund, damit die Gehirnzelle auch mal die Richtung wechseln kann)... und das beziehe ich auf beide Menschenschläge :p
 
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