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Richtige Ausrüstung zum Klettern!

@PeterTheMaster:
Einen Achter verwendet man NUR zum Abseilen.
Beim Aufsteigen an zwei Bandschlingen (ich bevorzuge hier den Bandklemmknoten mit Sackstich an der Vernähschlaufe einer (vernähten Bandschlinge)) oder eben zwei kleinen, dünneren Seilstückchen (Reepschnur) (ca. 5-6 mm Durchmesser - man sagt halber Seildurchmesser, von dem Seil wo man dran aufsteigen will !) sitzt, bzw. steht man immer in der einen Bandschlinge, während man die andere hoch schiebt. Das heißt eine der Bandschlingen ist immer fest (und damit richtig blockiert !) und die andere kann man bewegen.
Nein, schnell geht das wahrlich nicht.
Ärgerlich daran auch: Es geht genauso langsam runter, wie rauf.
Also in der Mitte umdrehen, bringt einem nicht viel. Außer man knotet einen Knoten auf, und hängt statt diesem einen Achter ein (umbauen), das ist aber kompliziert, und kostet auch nicht wenig Kraft ...

Übrigens macht man das normalerweise aber am Einfachseil, denn wenn man nur dran runterkommen muss, und wieder dran hoch geht (ohne das Seil unten abziehen zu müssen, da man ja eh wieder hoch geht !) ist Doppelseil nicht nötig.
Doppelseil verwendet man nicht wegen Redundanz (also als zweite Sicherung) sondern damit man unten an einem Ende ziehen kann, und damit das Seil wieder in der Hand hat, um nun am nächsten Punkt noch weiter runter zu kommen. Sinn macht das bei einer alpinen Wand. Da ist dann halt alle 30 Meter ein Haken an dem man das Seil fädelt, abseilt, danach abzieht, und in den nächsten Haken (30 Meter weiter unten) wieder fädelt ...
Wobei Haken natürlich vereinfacht gesagt ist, da gibts auch noch Unterschiede ...

Letzendlich ists am Einfachstrang wohl bequemer, und man hat mehr Seillänge.
Am bequemsten ist es natürlich mit Steigklemmen. (das sind Geräte aus Metall, die man statt den Knoten verwendet, sie lassen sich nur in eine Richtung (nach oben !) verschieben.

Um mal ein paar Zahlen in die Runde zu werfen, für einen durchschnittlich konditionellen Menschen, der Übung mit der Technik hat würde ich sagen:

25 Meter Aufstieg am Einfachseil mit Klemmknoten, je nach Knoten: 15 - 20 Minuten
25 Meter Aufstieg am Einfachseil mit Steigklemmen: 5 - 10 Minuten

Dabei lass ich mal ganz grob außen vor, dass es noch Statik- und Dynamikseile gibt, denn der Unterschied ist meiner Meinung nach nicht sonderlich schwerwiegend. Dynamische Seile (verwendet beim richtigen Klettern !) dehnen sich halt mehr, diese Dehnung muss man erstmal überwinden. Auf 25 Meter heißt das ca. 2 bis 3 Meter mehr, ein Statikseil (verwendet für Höhlenforschung, sowie für Auf-, und Abseilen, aber auch NUR DAFÜR !), dieses dehnt sich vielleicht 0,5 bis 1 Meter.

Hoffe damit hab ich noch viel, viel mehr Fragen aufgeworfen, und kann dir nur wärmstens empfehlen: Lass es dir zeigen, dann kapiert mans auch :)

Lg,
Thomas
 
dankeschoen fuer die ausfuehrlichen informationen. das hat mit einem schlag zwei tage wikipedia lesen im nachinein ueberfluessig gemacht. ;-)
also hat man beim aufsteigen keine weitere sicherung ausser die steigschlingen? was ist denn, wenn einem beide haende vom seil abrutschen? dann faellt man doch nach hinten und rutscht aus den beinschlingen raus, oder nicht? ich haett gedacht, man verbindet noch irgendwie seinen hueftgurt mit dem dem seil.

warum ist das steigen mit den steigklemmen so viel schneller? rutschen die knoten so schlecht? sonst ist doch von der technik her dabei alles geleich, nur klemme statt knoten, richtig? mir scheint so ein bachmann knoten mit karabiner drin ganz komfortabel, oder ist der nicht so gut wie er klingt?

viele gruesse
peter
 
Fragen über Fragen :)

Fangen wir oben an:

>also hat man beim aufsteigen keine weitere sicherung ausser die steigschlingen?
Korrekt. ABER:
Die eine Schlinge (Bauchschlinge) hängt in der Anseilschlaufe des Hüfgurtes (da wo normalerweise der Achter hängt) und damit hängt man an dieser, sobald man sich reinsetzt. Setzen heißt dabei wirklich setzen, sobald der Knoten Zug bekommt, klemmt er sich fest, das heißt:

>was ist denn, wenn einem beide haende vom seil abrutschen?
Man rutsch etwas runter, und sackt ein Stückchen nach hinten (je nachdem wieviel Körperspannung man mit den Bauchmuskeln hält)

>dann faellt man doch nach hinten und rutscht aus den beinschlingen raus, oder nicht?
Schlimmstenfalls hängt man etwas doof, ganz schlimm Kopfüber, aber im Regelfall SITZT man einfach drin.
Wobei man dazu sagen muss, wirklich bequemes sitzen ist es nicht, aber es geht.
Der untere Klemmknoten klemmt ja fest, und ist ja auch fest mit der Anseilschlaufe des Hüftgurtes verbunden. Eventuell ist hierfür ein extra Brustgurt bequemer, da man damit den Anseilpunkt weiter oben hat, und bequemer hängen kann (der Oberkörper richtet sich von selbst auf) - bei übergewichtigen Menschen, oder Kindern ist sowieso ein Brustgurt pflicht, da diese aus dem Hüfgurt rutschen KÖNNTEN, wenn sie kopfüber drin baumeln (kommt auf die ausgeprägtheit der Hüften an, also sicherheitshalber vielleicht mal testen ob man den geschlossenen Hüftgurt nach unten über die Hüfte ziehen kann, bzw. kopfüber rausrutschen kann !)

>ich haett gedacht, man verbindet noch irgendwie seinen hueftgurt mit dem dem seil.
Tut man ja, mit dem Bauchklemmknoten.

Also eine detailreiche Erklärung:
(Bitte schlagt mich nicht, aber die genauen Längen hab ich nicht mehr im Kopf, da ich genau abgelängte Schlaufen in Steigklemmen nehme...)

Ich stelle mich an mein Seil, dann nehme ich ca. eine 80 cm Schlinge, häng sie mit einem Klemmknoten ans Seil, damit baumeln von der also noch ca. 30, 40 cm runter. In diese häng ich einen Karabiner, und den häng ich in meine Anseilschlaufe des Hüftgurtes.

Nun nehme ich eine ca. 200 cm Bandschlinge, und wickel sie mit einem Klemmknoten ÜBER (oder drunter, ich glaub bei Klemmen nehm ich die Fußklemme immer über die Bauchklemme, bei Knoten ists aber wohl einfacher wenn man die Fußklemme unten hat -> AUSPROBIEREN !) meinen anderen Klemmnknoten am Seil.

Jetzt hab ich die beiden Knoten übereinander im Seil. Schiebe nun erstmal beide zusammen so hoch wie möglich (limitiert durch die Schlinge die ich ja in meiner Anseilschlaufe hab), und dann lehne ich mich nach hinten. Die Füße heben ab, und ich baumel in meinem Anseilklemmknoten. Meißt pendel ich jetzt dumm umher, und schlage mit dem Kopf und allen anderen möglichen Körperteilen gegen Kameraden und Felswände (Helm ist manchmal echt toll...). Während ich da also dumm hänge (durch die Dehnung des Seils hängt man mit dem Hintern gerade mal 20 cm überm Boden, mit dem Erfolg dass einen die Umstehenden etwas doof ansehen, weil die Bewegungsrichtung (nach oben !) noch sind so recht erkennbar ist :)

Jetzt aber kommts. Da die Fußschlinge gerade eben nicht belastet ist, kann ich sie nach oben verschieben. Je nachdem wie hoch ich dann antreten kann, schieb ich sie hoch (werden wohl so 30 cm sein). Mein unterer Klemmknoten ist momentan bockelfest am Seil, da ich ihn ja mit meinem kompletten Körpergewicht abklemme.

Nachdem nun die Fußschlinge 30 cm höher ist, stell ich einen Fuß in die Schlaufe, halte mich mit den Händen am Seil fest, und katapultiere meinen athletischen Körper in die Höhe. (ganze 30 cm !!!)

Nun halte ich mich mehr schlecht als recht mit den Händen an einem dünnen Seilchen fest (ich nehm dabei das Seil meißt in die Ellbogenbeuge des rechten oder linken Arms !), stehe mit einem Fuß aber einigermaßen bequem in der Trittschlaufe (hier ist es wichtig, das man das Bein in der Trittschlaufe DURCHSTRECKT. Das spart ne Menge Kraft, und macht die Sache stabiler).

Jetzt kommt der kritische Moment, entweder ich schaffe es mit den Händen den unteren Klemmknoten (der ja nun nicht mehr durch mein Körpergewicht belastet wird !) die 30 cm bis zu meinem Fußknoten hochzuziehen, oder nicht.
(Dabei halte ich mit der anderen oder eben der oben erwähnten Ellbogenbeuge das Seil fest, um die Balance zu halten !)
Egal wie, es kommt der Moment an dem ich dann also loslasse, zurückfall, und wieder im unteren Knoten baumel. Entweder 30 cm höher wenn ichs geschafft hab den unteren Knoten hochzuziehen, oder wieder am Anfang, wenn ichs nicht geschafft hab.
Zuziehen tut sich der Knoten eigentlich von selbst, in dem Moment, wo man ihn wieder belastet. Außer man hat ihn richtig aufgewickelt beim aufziehen, um ihn hochziehen zu können, das ist mir aber noch nie passiert, und wohl eher ein theoretisches Risiko.)

Und dann geht das ganze von vorne los ...

>warum ist das steigen mit den steigklemmen so viel schneller?
Knoten klemmen. Das heißt sie werden mit dem kompletten Körpergewicht am Seil festgezurrt. Wenn sie nun entlasstet sind, lassen sie sich nicht sofort verschieben, je nach Knoten muss man den Knoten immer erstmal etwas lockern.
Wenn nun noch (Höhle !) Schlamm und Wasser übers Seil fließt, und sich der Knoten (und das macht er naturgemäß immer) verdreht und nicht mehr gerade liegt, dann krampft man an diesem Sch*** Knoten rum, probiert ihn irgendwie aufzuzerren, damit er nur ein paar Zentimeter höher geht, das ganze natürlich mit einem Fuß in der Seilschlinge baumelnd ...

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Knoten super halten. Die halten sogar immer besser umso höher man ist ...

>rutschen die knoten so schlecht?
Rutschen tun die garnicht, die muss man schön mühsam von Hand verschieben ...

>sonst ist doch von der technik her dabei alles geleich, nur klemme statt knoten, richtig?
Jo, richtig. Nur die Klemmen klemmen nicht immer fester. Sobald sie nicht mehr belastet sind, lassen sie sich ganz einfach verschieben. Arbeitet man mit zwei Klemmen so läuft ab einem gewissen Seilgewicht (ca. ab 4 Metern Höhe) die untere Klemme (muss mit einem Bändchen um den Hals gebunden werden, damit sie aufrecht steht) sogar von selbst mit, und man muss nur noch die Fußklemme verschieben.
Alternativ kann man auch statt der unteren Klemme ein automatisches Sicherungsgerät nehmen (z.B. GriGri), das läuft zwar ned von selber, blockiert aber relativ zuverlässig (alle paar Meter sollte man aber evtl. einen Sicherheits-Stopp Knoten ins Seil machen, außer man hat die obere Klemme (so wie ich) mit einer 2. Sicherheitsschnur auch in die Anseilschlaufe gehängt...) und hat den Vorteil, dass man nur an nem Hebel ziehen muss, wenn man wieder runter will. Im Gegensatz zu einer Bauchklemme, die lässt sich nämlich auf keinen Fall überzeugen nach unten zu fahren... die muss man komplett aushängen !
(Genauso wie die Fußklemme natürlich auch, aber während ich im unteren Teil hänge (GriGri), ist diese ja entlasstet, und ich kann sie einfach ausbauen ...)

>mir scheint so ein bachmann knoten mit karabiner drin ganz komfortabel, oder ist der nicht so gut wie er klingt?
Ich glaube ich hab ihn mal getestet, und fand den Bandschlingenknoten mit abgeknoteter Vernähschlaufe angenehmer, aber sicher kann ich es nicht sagen - das muss man alles selber ausprobieren, Klemmen jedenfalls sind um einiges bequemer ...

Lg,
Thomas
 

SabrinaM

Geowizard
Auch wenn ich es bisher nur einmal gemach habe, kann ich schon antworten... Du hast doch 2 Bandschlingen... die eine ist am Seil fest und Du stehst mit dem Fuß drin. Die zweite Schlinge ist am Seil fest UND am Hüftgurt. Die ist gleichzeitig Deine Sicherung! Selbst wenn der Knoten gerade locker ist, und Du lässt los, zieht er sich durch die Belastung sehr schnell fest und Du hängst im Seil.

Da brauchst Du Dich gar nicht mal extra drum kümmern. Ich hab das selbst gemerkt als ich zum ersten mal am Seil mit den Schlingen hochgestiegen bin. Du schiebst den Knoten nach oben und dann belastest Du einfach die Schlinge, indem Du Dich in den Gurt setzt (= Sicherung und Entlastung der anderen Schlaufe) oder in die Fußschlaufe stellst. Dabei zieht sich der Knoten sofort fest, da braucht man gar nicht dran rumzufummeln oder so. Der Knoten rutscht auch nicht ein Stück nach unten dabei. Rumfummeln muss man an dem Knoten erst, wenn man ihn wieder losmachen muss, um ihn höher zu schieben. Und ich nehme an, hier kommen die Klemmen ins Spiel, die ich selber auch noch nicht benutzt habe. Hier braucht man wahrscheinlich nur einen Hebel zu drücken, der anatomisch an der richtigen Stelle liegt, und kann die Schlinge nach oben schieben, während das mit dem Knoten schon ein bisschen fummelig ist.

Beim nächsten mal wollen wir auch den Bachmann mit Karabiner versuchen, wir denken auch, das könnte ne gute Alternative sein, weil es mit den Karabinern nicht mehr ganz so fummelig ist, den Knoten nach oben zu schieben. Wenn das Wetter mitspielt, vielleicht noch diese Woche, dann kann ich berichten. Die Klemmen sind im Moment jedenfalls noch nicht im Budget... vielleicht kann ich mir sowas zu Weihnachten schenken lassen :^^:

Ups, ich war zu langsam... :eek:ps:
 
Alles richtig, nur klitzekleine Korrektur:
Bei den Klemmen muss man GARKEINEN Hebel ziehen, um sie nach oben zu ziehen. Man muss einfach nur schieben.

Der einzige Hebel den die Dinger haben, ist der um sie aufzumachen, und aus dem Seil zu nehmen, und der ist ein bisschen arg fummelig zum bedienen (erst nach unten, dann nach üben) damit man ihn nicht ausversehen öffnen kann. Wenn die Klemme belastet ist, kann man den Hebel aber sowieso ned aufmachen.

Thomas
 

SabrinaM

Geowizard
Die Schatzjäger schrieb:
Alles richtig, nur klitzekleine Korrektur:
Bei den Klemmen muss man GARKEINEN Hebel ziehen, um sie nach oben zu ziehen. Man muss einfach nur schieben.
Das ist ja noch praktischer! (Wie gesagt, ich hab bisher noch keine solche Klemme im Einsatz gehabt)

Ich hab dann gleich noch eine doofe (?) Frage... ein Bekannter erzählte mir, er benutzt die Klemme, um sich beim Abseilen am Cache zu sichern, weil ihm der Sicherungsprusik alleine zu unbequem sei. Er würde sich dann an der entsprechenden Position einfach mit dem Hüftgurt in die Handklemme einhängen. Aber wie kriegt er die Klemme in das Seil? So einfach mit nach unten rutscht die doch dann gar nicht, wenn ich das jetzt richtig verstanden hab... :???: Und die unterwegs ins Seil zu fummeln ist wohl auch keine Lösung :???: Wo liegt mein Denkfehler? Oder lässt sich die Klemme so einfach unterwegs einklinken?
 

Kappler

Geowizard
Ich würde, wen man sich neu mit Klemmen und ähnlichen technischen Spielerein eindeckt, ernsthaft überlegen, statt der zweiten Klemme (der für den Hüftgurt) ein automatisches Sicherungsgerät (z.B. Grigri) anzuschaffen.

Ich persönlich komme damit beim Aufsteigen wesentlich besser zurecht als mit der zweiten Klemme, da ich beim Aufstieg in die Trittschlinge mit einer Hand das freie Seilende aus dem Grigri nach oben ziehen kann. Damit unterstütze ich das (auf Dauer doch recht anstrengende) Hochsteigen, da das Ganze noch einen Flaschenzugeffekt hat: das Grigri wirkt quasi als lose Rolle, was das Hochkommen doch deutlich erleichtert.

Zudem spart man sich das Umbauen zum Abseilen am Ende, da nur die obere Steigklemme ausgehängt werden muss und man mit dem Grigri abseilen kann.

Ausserdem kann das Grigri auch zum Sichern verwendet werden, falls man doch mal "richtig" in der Halle oder am Fels klettern möchte...
 
@SabrinaM:
Okay, ist ein bisschen eine doofe Frage :)
Die Klemme hat er einfach am Gurt hängen, und nicht am Seil.
Wenn er sie dann braucht, nimmt er sie vom Gurt, macht den Hebel auf, hängt sie ins Seil, und macht den Hebel zu.
Nun kann er sich in die Klemme (die mit einer Schlinge wohl mit seinem Gurt verbunden ist) reinsetzen.
Problem ist nur wenn er sie rausbauen will, wenn er sie nämlich wirklich belastet hat, muss er sie erst entlasten, also wohl ein Stückchen nach oben.
Aber das kommt jetzt drauf an, wie genau er das macht ...

@Kappler:
Stimmt, auch eine Technik die ich relativ häufig sehe. Ich finds zwar mit Klemme bequemer, da diese eben von selbst läuft - aber das Bändchen um den Hals dafür ist nicht unbedingt vertrauenserweckend. Wenn auch sicherheitstechnisch nicht unbedingt gefährlich ...

Vermutlich hab ich aber auch einfach nur eine unterschwellige Abneigung gegen das GriGri, da jeder **** das verwendet, und es ja so 100% sicher ist, und man in der Halle aber reihenweise Leute sieht die das Bremshandprinzip vergessen ...

Also wenn mans billig will, und nix gegen unbequem und anstrengend hat: Klemmknoten.
Wenn mans bequem will, und nix gegen teuer hat: 2 Klemmen, oder eine Klemme und ein GriGri.

Bei den Steigklemmen kostet die Große ca. 40 €, die kleine 30 €.
Ein GriGri kostet auch gleich mal wieder ~ 50 - 60 €.

Nachtrag:
Von wegen man kann ein GriGri auch zum Sichern verwenden, wenn man mal doch richtig klettert. Jo, kann man. Aber ein HMS Karabiner mit HMS-Knoten kann man auch zum Sichern verwenden. Und den würde ich persönlich vorziehen.

GriGri ist ja schön und gut, aber man sollte erstmal die simpleren (vom Materialaufwand her !) Techniken üben, bevor man mit tollen, teuren Supergeräten arbeitet.

Einen Bandschlingenknoten sollte jeder können, denn Bänder hat man im Gegensatz zum GriGri quasi immer bei Kletterunternehmnungen dabei, und sie sind vielseitiger einsetzbar - denn mit Klemmknoten kann ich zum Beispiel auch am Stahlseil eines Klettersteiges hoch, das geht weder mit GriGri, noch mit Klemmen ...
 

SabrinaM

Geowizard
Ah OK. Also ist es nur fummelig, die Klemmen wieder aus dem Seil auszubauen, aber nicht, sie unterwegs einzubauen :idee:

Naja, mein Budget ist eh erstmal für die absolute Grundausstattung aufgebraucht (Gurt, Karabiner, ATC, Bandschlingen und Reepschnur), damit werde ich jetzt erstmal üben, und wenn ich dann auf solchen Luxus umsteige, dann kann ich das wenigstens richtig geniessen xD
 

Schnueffler

Geoguru
SabrinaM schrieb:
Ah OK. Also ist es nur fummelig, die Klemmen wieder aus dem Seil auszubauen, aber nicht, sie unterwegs einzubauen :
Fummelig finde ich das jetzt nicht. Solange es nur die Handsteigklemme ist, geht das, denn die kann man einfach ein Stück hochschieben, wenn sie entlastet ist. Dann geht sie relativ einfach auf.
Das Einzige, was mir immer etwas Probleme macht, ist am oberen Ende die Bruststeigklemme auszuhängen, denn die lässt sich nicht so einfach entlasten. Finde ich.
 

Kappler

Geowizard
Schnueffler schrieb:
SabrinaM schrieb:
Ah OK. Also ist es nur fummelig, die Klemmen wieder aus dem Seil auszubauen, aber nicht, sie unterwegs einzubauen :
Fummelig finde ich das jetzt nicht. Solange es nur die Handsteigklemme ist, geht das, denn die kann man einfach ein Stück hochschieben, wenn sie entlastet ist. Dann geht sie relativ einfach auf.
Man muss sich hier nur furchtbar darauf konzentrieren, dass die Handsteigklemme zuvor nicht bis zum Anschlag am Halteast hochgeschoben und anschließend belastet wurde. Dann wird es nämlich schwierig, die Klemme zu entlasten.

Und die Versuchung, die Klemme so weit hochzuschieben ist nicht gering, schließlich will man ja möglichst weit hochkommen... speziell am Ende, wenn die Dose vielleicht doch noch etwas höher hängt als man drankommt.
 

Schnueffler

Geoguru
Kappler schrieb:
Und die Versuchung, die Klemme so weit hochzuschieben ist nicht gering, schließlich will man ja möglichst weit hochkommen... speziell am Ende, wenn die Dose vielleicht doch noch etwas höher hängt als man drankommt.
Da hilft nur eins: Von vorne herein das Seil entsprechend legen, dass man gar nicht erst in die Versuchung kommt, bis zum Ende aufzusteigen, und schon vorher auf eine andere Sicherung (Bandschlingen am Baum) umsteigen.
 
Oder aber einfach ein Messer dabei haben :)

Auch wenns nicht so klingt, aber ein Messer dabei zu haben, um notfalls die BANDSCHLINGE an der Klemme abzuschneiden, damit man wieder runter kommt, ist durchaus eine Überlegung wert.

Abgestürzt ist mir noch keiner, aber hoffnungslos verheddert oder entkräftet kam schon mal vor ...
 

SabrinaM

Geowizard
Wo wir gerade bei den Technik-Fragen sind...

Ich bin auf unbequeme Weise mit Prusik (Bachmann, Klemmheist) am Seil nach oben gestiegen und will wieder runter. Beim letzten mal hatten wir eine seltsame Konstruktion aus 2 Seilen und einer Rolle und ich war zusätzlich ins Seil eingebunden und konnte einfach abgelassen werden (dafür war die Seildehnung so gross das ich die Dose nicht erreicht habe :kopfwand: Aber alleine die Erfahrung war es wert). Angenommen ich steige am einfachen Seil hoch, da muss ich ja auch wieder runter. Am einfachsten wäre es doch, ich würde mich abseilen. Dazu müsste ich aber alles komplett umbauen :???: Wie gehe ich da am geschicktesten vor? Oder ist das eine Schnapsidee, und ich prusike wieder nach unten?

Folgende Schritte wären ja nötig, um mich abzuseilen:
- Ich baue das Abseilgerät (ATC) ein, unterhalb der Bauch- und Fußschlinge
- Ich baue meine Sicherung (kurzer Prusik in Beinschlaufe) ein
- Jetzt müsste ich meine anderen Prusik-Schlaufen ausbauen, wie gehe ich hier am geschicktesten vor, erst die Fuß- oder erst die Bauchschlaufe? Die Fußschlaufe könnte ich ganz bequem ausbauen, während ich noch in der Bauchschlaufe hänge, anderseits ist die Bauchschlaufe sicher mehr Fummelei, da könnte ich vielleicht bequemer noch in der Fußschlaufe stehen :???:
Oder nehme ich die Bauchschlaufe, lasse sie im Seil, hänge sie mit einem zweiten Karabiner in die Beinschlaufe und kürze mit einem weiteren Knoten die Länge (ich vermute, das wird schwierig), und hänge sie dann oben aus (oder lasse den zweiten Karabiner in der Anbindeschlaufe)? Das würde mir das Auffummeln des 2. Prusik ersparen, habe aber keine Ahnung, ob dieser "Umbau" in Schwindelerregender Höhe funktioniert :???:

Wie macht Ihr das? Ich sehe ein, hier hat so ein GriGri oder ähnliches Vorteile, aber sowas steht erstmal nicht auf dem Einkaufszettel...
 

DocW

Geowizard
Hehe, ich habe den Fred ja auch mitbegleitet und auch meine Einkaufsliste sah ähnlich aus.
Ich glaube, ich muss mir ein Seil vom Balkon auf die Terasse hängen, um das alles mal üben zu können.... :D
 

Schnueffler

Geoguru
Bis jetzt habe ich nur mit Steigklemmen und Abseilgerät gearbeitet. Daher schreibe ich Dir mal, wie es bei mir am Besten geklappt hat.

- Abseilgerät (Pezl Simple) einhängen und belegen (sichern)
- an der Handsteigklemme etwas hochziehen und so die Bruststeigklemme entlasten, dann öffnen
- 2. Sicherung (Pezl Shunt) in das Seil einbauen
- Handsteigklemme lösen

Bis jetzt hatte ich am Übungsturm damit die besten Erfahrungen gemacht. Vielleicht kannst Du das analog auch auf die Prusik anwenden.
 

klo25

Geocacher
Folgende Schritte wären ja nötig, um mich abzuseilen:
- Ich baue das Abseilgerät (ATC) ein, unterhalb der Bauch- und Fußschlinge
- Ich baue meine Sicherung (kurzer Prusik in Beinschlaufe) ein
- Jetzt müsste ich meine anderen Prusik-Schlaufen ausbauen, wie gehe ich hier am geschicktesten vor


- ATC schon mal so weit wie möglich nach oben ziehen und Sicherungsprusik straffen
- in die Fußschlaufe stellen und somit die Bauchschlaufe/Prusik entlasten
- Bauchschlaufe lösen
- sich langsam ins Abseilgerät absenken, Sicherungsprusik nicht durch ruckartiges absenken fest zuziehen lassen, ansonsten kann dieser u.U. nur durch erneutes Entlasten mittels Beinschlinge/Prusik wieder gelöst werden. Das ist mir auch schon bei 5mm Prusik und 9mm Statikseil passiert.
- Fußschlaufe/Prusik lösen und ausbauen
- abseilen

Eine andere Reihenfolge dürfte schwierig sein, da die Bauchschlaufe nur im entlasteten Zustand gelöst werden kann.

Da dieser Umbau nicht trivial ist, empfehle ich vorher gründlich zu üben. Wenn möglich ist eine doppelte Absicherung durch einen Partner am Boden mit einem zweiten Seil immer zu bevorzugen!

Gruß,
klo25
 
Mönsch, einmal wenn man ned schnell genug antwortet :)

Auch wenn alles richtig war, möcht ich aber trotzdem noch meinen Senf dazu geben:
Auf das Einbauen der Hintersicherung vom Abseilgerät (Prusik) kann man verzichten, wenn ein Kletterpartner unten steht, und am Seil ziehen kann.

Zieht der das nämlich straff ist dass das gleiche, als wie wenn man selbst das Bremsseil hält.
Wer jetzt meint dass der untere dann den oberen wunderbar und rettunglos in der Luft festbinden kann: Korrekt :)

Den Tipp nur mal am Rande, denn so kann man sich das Hintersicherungsgefitzel sparen.

Und was da noch an Kommentaren aus dem Klo(25) gekommen ist (sorry, schlechter Witz !) ist natürlich wichtig: ÜBEN, ÜBEN, ÜBEN.
(möglichst nicht weit vom Boden entfernt)

Das Umbauen ist schwierig, anstregend, und gefährlich.

Thomas
 
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