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Würgender Seileinbau - Karabiner?

Nerre

Geowizard
-jha- schrieb:
Noch radikaler: Man kommt sogar mit 50% (+ Knoten/-Schlingenanteil) der Seillänge aus, wenn man als unbelastete Seite eine etwas stärkere Pilotleine nimmt.
Dh. nur Schlinge und Lastseil sind wirklich Kletterseil, die andere Seite macht eine 3-4mm Reepschnur oder doppelt genommene Pilotleine.
(Habe ich schon machen "dürfen" als das Seil schlicht zu kurz war um anders einzubauen und ich keinen Banschlingenaufstieg hinlegen wollte...)

Jepp. Ist nicht nur eine gute Notlösung. Man muß auch nie mehr als 30m Seil mitschleppen, zumindest wenn man würgend einbauen kann. Wenn es dann mal nicht geht steht man aber doof da. :D
Wenn ich das lange Seil eh immer mitnehme damit ich nie nochmal zurück laufen muss, kann ich es auch nutzen.
 

Aceacin

Geowizard
Attila_G schrieb:
Duffy77 schrieb:
...Sollte ja gross genug gewählt werden damit das Seil durchrutschen kann. Aber er sollte auch nicht zu gross gewählt werden, damit der Knoten nicht in die Schlinge gerät.

Passender hätte ich es auch nicht formulieren können. ;)

-- Attila
Öhm... ich hab die Frage zunächst falsch verstanden und mich gefragt, wie man sich das vorstellen sollte, dass der Achterknoten unterhalb des Schmetterlingsknoten durch selbigen durchrutschen kann... :lachtot:
Aber dann ging mir auf, dass damit wohl der Schmetterlingsknoten selbst gemeint sein soll, dass dieser nicht durch die eigene Schlinge rutscht, wenn die zu groß gewählt wurde. :D

Die Schlinge des Schmetterlings würde ich so lang wählen, dass sie in etwa der Hälfte des Astdurchmessers entspricht, damit der Knoten möglichst an der anderen Seite bleibt und nicht so unter den Ast gezogen wird (wenn zu kurz) oder sich gar um den Ast wickelt (wenn zu lang gewählt) und damit das Seil sich gut ein und ausbauen lässt.

CU,
Aceacin
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Nerre

Geowizard
Wenn der Knoten allerdings zu weit um den Ast gezogen wird und die Schlaufen zu lang sind, besteht wiederum das Risiko daß er an einem Aststummel oder ähnlichem Hindernis hängen bleibt. Dann reißt dir eher die Pilotleine an der Schlaufe, als daß du dann das Seil noch (ohne erneuten Aufstieg) ausgebaut bekämst.
Falls ihr also große Schlaufen macht, schaut am besten wenn ihr eh schon oben seid nach, ob da nicht evt. etwas ist was den Abbau stören könnte.
 

satanklaus

Geomaster
_Karsten schrieb:

Denselben Trick (Seilenden verknoten statt dreifache Seillänge) kann man auch für die Variante zum Ablassen des Kletters in Notfällen anwenden - der Verbindungsknoten muß dabei über dem Anschlag zum Ablassen eingebaut werden.

Der Teil ist mir nicht klar: würgender Einbau ablassbar? Ich hätte gedacht, das geht prinzipbedingt nicht, lasse mich aber gerne eines besseren belehren. Über ein weiteres dieser schönen Bilder zur Illustration würde ich mich freuen.
 

_Karsten

Geocacher
satanklaus schrieb:
Der Teil ist mir nicht klar: würgender Einbau ablassbar?
Nein

OffTopic: Ich meinte wenn man bei der 'unten anschlagen Variante' den üblichen Notablass-Anschlagknoten verwendet, dann benötigt man auch dort nur etwas mehr als die 2-fache Länge, wenn man die Seilenden verknotet. Der Anschlagknoten muß dabei unterhalb des Seilverbindungsknoten einbaut werden, denn sonst würde das Ablassen scheitern, da der Knoten im HMS blockiert.

Ich hatte die Schriftgröße verkleinert, weil es dort gerade nicht um würgenden Einbau ging. Ich hätte vielleicht besser (so wie hier) noch ein 'OffTopic' davor setzen sollen. Ist halt genau derselbe Trick um nicht die dreifache Seillänge zu benötigen, darum hatte ich überhaupt den Hinweis gebracht.
 

Stramon

Geowizard
Mal kurz eine Anmerkung zu Reepschnur oder Knoten auf der Abziehseite.
Damit verbaut ihr den, bei würgendem Einbau, einzigen verbleibenden Rettungsweg.
Auch die Profis von der Höhenrettung gehen hier bei uns, im Notfall an der Abziehseite hoch um dann die Hilope und sich im Wechsel an den jeweils eigenen Abseilgeräten ab zu lassen.

Gruß Stramon
 

_Karsten

Geocacher
Stramon schrieb:
Mal kurz eine Anmerkung zu Reepschnur oder Knoten auf der Abziehseite.
Bezüglich geknotetem Seil auf Abziehseite:

Damit ein Retter im Notfall auf der Abziehseite fast bis ganz oben steigen kann, sollte man den gesteckten Achter möglichst nahe unter dem Schmetterlingsknoten einbauen. Dann beträgt der Unterschied im maximalen Aufstieg der beiden Seilseiten vielleicht 20cm.

Hmm, vielleicht sollte ich die bisher gemachten Hinweise noch im Bild einarbeiten.
 

_Karsten

Geocacher
Einbau_Wuergeschlinge3.jpg
 
Mal für mich als Laien: Wie sieht das denn mit der Belastbarkeit des Seils bei einem Aufstieg durch einen Retter auf der Ablasseite aus? Beim Anheben von Lasten auf der Arbeit würde ich an sowas aus dem Bauch heraus nicht meine Gesundheit hängen aus Angst das Seil bricht mir im Knoten.

LG
 

Aceacin

Geowizard
Öhm.. ich glaube nicht, dass die Bruchlast bei 2 Personen also sagen wir mal 200 kg erreicht sein dürfte. Der Vorteil des Schmetterlingsknoten im Gegensatz doppelten Achterknoten ist, dass er in 2 Richtungen belastbar ist. Wie man den macht, sollte man sich am Besten zeigen lassen, aber bei Wiki gibbet auch 'ne schöne Anleitung.
Die Festigkeit wird beim doppelten Achterknoten (also den, wo wir uns tagtäglich reinhängen) mit 63% (bzw. 65% bei Statik) angegeben. Beim Schmetterlingsknoten finde ich bei Wiki keine Angaben, die dürfte aber ähnlich stabil sein, vor Allem wegen des Winkels besser als wenn ich bei der Art von Einbau 'nen doppelten Achter nehmen würde. Hier wäre der Wert vermutlich wesentlich schlechter, da der Knoten um 90° abgewinkelt würde.

CU,
Aceacin
 
Danke! :) Ich hatte auch mehr Angst vor dem Achterknoten auf der 2. Seilhälfte falls sie denn genutzt würde.

Und danke für den Link, das mit dem Strickleiterersatz z.B. kannte ich so noch gar nicht!
 

lovertux

Geocacher
Dreifach ist sowieso übertrieben. Ich mach den Schmetterlingsknoten immer schon ins Seil, wenn das Ende oben über den Anschlagpunkt ist. Dann ziehe ich die Schlinge mit der Pilotleine hoch. Auf halbem Weg geht dann das Seilende durch das Auge. Klappt prima.
 

Nerre

Geowizard
Stramon schrieb:
Mal kurz eine Anmerkung zu Reepschnur oder Knoten auf der Abziehseite.
Damit verbaut ihr den, bei würgendem Einbau, einzigen verbleibenden Rettungsweg.
Auch die Profis von der Höhenrettung gehen hier bei uns, im Notfall an der Abziehseite hoch um dann die Hilope und sich im Wechsel an den jeweils eigenen Abseilgeräten ab zu lassen.

Gruß Stramon

Für mich ist die Seilseite, in der schon jemand hängt, auch ein Rettungsweg, wenn auch der schlechtere und vielleicht nicht ganz vorschriftsmäßig. Zur Not gehe ich aber auf jeden Fall eher dort hoch als die Person hängen zu lassen, nur weil das einzig einbauabhängig bekletterbare Seil schon besetzt ist. Oder was meinst du?
 

Stramon

Geowizard
Nerre schrieb:
Stramon schrieb:
Mal kurz eine Anmerkung zu Reepschnur oder Knoten auf der Abziehseite.
Damit verbaut ihr den, bei würgendem Einbau, einzigen verbleibenden Rettungsweg.
Auch die Profis von der Höhenrettung gehen hier bei uns, im Notfall an der Abziehseite hoch um dann die Hilope und sich im Wechsel an den jeweils eigenen Abseilgeräten ab zu lassen.

Gruß Stramon

Für mich ist die Seilseite, in der schon jemand hängt, auch ein Rettungsweg, wenn auch der schlechtere und vielleicht nicht ganz vorschriftsmäßig. Zur Not gehe ich aber auf jeden Fall eher dort hoch als die Person hängen zu lassen, nur weil das einzig einbauabhängig bekletterbare Seil schon besetzt ist. Oder was meinst du?

Im Notfall würde ich das auch machen, die Höhenretter aber wohl nicht, die würden anfangen ein eigenes Seil ein zu bauen, was wertvolle Zeit kostet aber die arbeiten halt strickt nach Vorschrift.

Gruß Stramon
 

Nerre

Geowizard
Was natürlich zu "um .... wurde vorschriftsmäßig der Tod festgestellt." führen kann. Aber dank für die Info.
Wenn es mein Job wäre würde ich mich auch nicht jeden Tag mehr als nötig in Gefahr bringen wollen, egal ob der Unfall nun durch Pech oder Dummheit zustande kam. Wenn aber ein Kumpel oben hängt und kein Unbekannter ist es dann aber doch was anderes. (So wie es immer ist in Deutschland. Wenn zweihundert Leute bei einem Brand sterben, heißt es höchstens "schlim, schlim" und dann ist es auch schon wieder vergessen sobald die nächste Nachrichtenmeldung kommt. Aber wehe wenn auch nur ein Bild von einem versengten Kätzchen oder gar Kind zu sehen ist.)
 
A

azimut400gon

Guest
Stramon schrieb:
...

Im Notfall würde ich das auch machen, die Höhenretter aber wohl nicht, die würden anfangen ein eigenes Seil ein zu bauen, was wertvolle Zeit kostet aber die arbeiten halt strickt nach Vorschrift.

Gruß Stramon

Höhenretter arbeiten meistens sehr streng nach Vorschrift, da sie sich selbst nicht auch noch zusätzlich in Gefahr bringen möchten. Als Retter bist Du nicht gezwungen Dich selbst in Gefahr zu bringen oder Dein Leben zu riskieren. Und in der Höhenrettung machst Du Fehler halt meist nur einmal...
 
Das ist aber immer so. In meinem Betrieb weis ich wo die Sicherungen zu den Maschinen sind. Man will ja wenn wirklich mal einer kleben bleibt abschalten können. Die Zeit würde ich mir halt auch nehmen. Bis jetzt hatten wir nur einmal einen richtigen Knall aber dann wie im Comic mit sturmstehenden Haaren, schwarzes Gesicht und sonst nix. Zu Hause habe ich Frau und zwei Kinder! ^^
So halte ich das schon als Privatmann und ich helfe gerne und bin vor nichts fies, egal ob Blutspur durch die Halle, HL-Wiederbelebung, epileptischer Anfall oder nur Magen-Darm....
Und selber verletzte Helfer helfen auch keinem mehr.

LG
 

Orimha

Geocacher
Möchte noch einen Nachteil dieses Einbaus in den Raum werfen:

Der Baum wird über die Maße hinaus belastet und geschädigt. Am Stamm anschlagen ist schon schlimm genug, aber hier wird doppelt so viel Seil über das Kambium gezogen, wie überhaupt nötig wäre. Das Seil leidet natürlich ebenfalls. Das könnte man höchstens mit der "Pilotschur-Methode" reduzieren.

Zur Verdeutlichung: Ast in 15 Meter Höhe. Seil bis nach oben ziehen und dann wieder runter (bis dahin normal). Jetzt werden aber wieder 15 Meter nach oben gezogen und beim Ausbau noch einmal das Gleiche zurück. Mit anderen Worten, ich schleife zusätzliche 30 Meter Seil über die Rinde.

Gruß
Michael
 
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