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Würgender Seileinbau - Karabiner?

ZDW

Geocacher
Ja, aber das Seil steht dabei nicht unter Last. Alle anderen Varianten ohne Kambiumschoner sind noch schlimmer.
 

Orimha

Geocacher
Was zu beweisen wäre! Jeder weiß wie schwer es ist ein Seil an der Pilotschnur über einen Ast zu ziehen und wieviel Reibung dabei entsteht. Denn ohne Last ist ja nicht ganz richtig. 15 Meter Seil wiegen ungefähr 1 kg. Und beim rüberziehen (haben wir schon gelernt), liegt sogar der doppelte Druck auf dem Ast.

Egal wie, an einer Buche hinterlässt es eindeutige Spuren, wenn da 30 Meter Seil mit dem entsprechenden Eigengewicht rübergezogen werden. Und wenn das genügend Cacher an einem Baum und Ast machen, nimmt der Baum Schaden.

Gruß
Michael
 

Attila_G

Geocacher
Also ich habe es nicht getestet, darum ist diese Aussage nur ein Bauchgefühl: Ich glaube ebenfalls, dass das unbelastete Seil weniger schlimm ist, als wenn man mit vollem Gewicht das Seil straffzieht und dann immer wieder während dem Ausstieg am Ast 'sägt'. Perfekt wird es dann noch mit einem Dynamikseil.

-- Attila
 

KreuterFee

Geomaster
Ich halte das für vernachlässigbar, genauso könntest du das Klettern an Felsen verbieten, weil sich hier Steine lösen, die auf lange Sicht zum Abtragen des Felsens führen.
Ich persönlich sehe den Anschlag oben als baumschonende Alternative an.
Ob das Rettungsszenario für einen selber in Ordnung ist steht auf einem anderen Blatt und kann jeder nur für sich entscheiden.
 

SkyTrain

Geowizard
Ich lebe auf diesen Planeten und hinterlasse Spuren. Ich versuche die Spuren so gut es geht zu mindern. Sie ganz zu vermeiden wird mir nicht gelingen. Was ist eigentlich so schlimm daran? Wünschen wir uns wirklich das keiner mehr weiss, dass wir jemals existiert haben?
 

Nerre

Geowizard
Orimha schrieb:
Egal wie, an einer Buche hinterlässt es eindeutige Spuren, wenn da 30 Meter Seil mit dem entsprechenden Eigengewicht rübergezogen werden. Und wenn das genügend Cacher an einem Baum und Ast machen, nimmt der Baum Schaden.

Und ein Vogel der auf dem Ast landet schadet ihm auch. Fiese Krallen, Landen mit hoher Geschwindigkeit und so weiter. Oder stell dir vor wie bei einer Eiche im Herbst die harten und schweren Eicheln teilweise aus mehreren Metern Höhe auf den Ast knall! Ungeheuerlich! :lachtot:

Ungefähr genauso verhält sich dein Beispiel eines unbelasteten Seils zu einem nicht schonend eingebaut belasteten Seil. Und: viele Meter Pilotleine können auch schaben und einschneiden, da viele Sorten relativ hartes Matrial sind und durch die Webung wie eine Feile wirken können. Da tut es oft dem Baum mehr weh wenn das Seil an der Pilotleine knapp vor der Umlenken hängt beim Hochziehen, als wenn dann das Seil dann schon drüber läuft. Gewicht/Fläche ist ja auch nicht so irrelevant, oft mehr als Reibung oder Gewicht allein.

Fazit: Nicht übertreiben, alles ist relativ.

Drei Bäume eines meiner T5-Multis die ich möglichst schonend beklettert habe wurden letzten Winter abgeholzt, wie ettliche T5er die ich besuchte auch. Alle Kambiumschonung für die Katz. Der Forstwirtschaft sind die Seitenäste übrigends ziemlich egal, hauptsache der Stamm ist verwertbar, wie ich schon mehrfach gesagt bekam. :p
 

toffife666

Geonewbie
Hoppla, hab ich in Physik überhaupt nicht aufgepasst?

Der würgende Seileinbau verdoppelt(!) die Last die auf den ast wirkt verglichen mit dem Anschlagpunkt am Boden!


EDIT:
Um das klarzustellen, das soll nicht heißen dass der Anschlag am Boden baumschonender ist, im Gegenteil. Es geht nur um den falschen Glauben dass die Kraft die auf den Ast wirkt geringer sei. Nur dass nachher niemand auf den Trichter kommt "Der Ast sieht morsch aus, mach ich lieber mal würgenden Einbau!".
 

toffife666

Geonewbie
Auhauaha, da war der Kopf aber noch sowas von im Wochenende. Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil! :D

(Kam mir doch gleich seltsam vor dass da nicht sofort protestiert wurde - nächstes Mal denke ich zwei Mal :roll: )
 

Attila_G

Geocacher
Wenn man einen T5 Newbie nach der Kraft fragt, welche auf den Ast einwirkt, wenn man am Boden anschlägt und dann mit 100kg reinhängt, dann kommt zuerst meistens spontan 50kg... Ist also ein weit verbreiteter Überlegungsfehler. Ich erkläre es dann immer so: Wenn man am einen Seilende 100kg hängt, dann braucht es auf der anderen Seite auch 100kg, um auszugleichen. Dito reissen 200kg am umlenkenden Ast oben. Danach ist es dann jedem klar. Mit den Wippbewegungen beim Aufstieg kommen dann ganz schnell nochmals locker 100kg+ dazu.

-- Attila
 

toffife666

Geonewbie
Jop, definitiv. Dat ist wahrscheinlich ein beliebter Knick in der Denkweise. Wenn man sich das andersrum überlegt: Hänge ich 100kg (ca. 1kn) auf eine Seite des Seiles wirken 1kn auf den Ast. Andererseits muss der Baum 1kn Kraft aufbringen um das ganze in der Waage zu halten, die dann ebenfalls auf den Baum einwirken, Ergo 2kn wirken auf den Ast (Im Vakuum und ohne Reibung).
Und nicht 0,5kn wirken auf den Ast und die verbliebenen 0,5kn auf den Baum. Wie gesagt, beim doppelten Nachdenken macht dat Sinn ;)
 

Aceacin

Geowizard
Ja, und die Richtung ist so ziemlich egal, ob nach unten oben links oder rechts (im idealen Fall ohne Reibung und Eigengewichte). Flaschenzug eben... Interessant, aber darüber hatte ich bisher auch nicht nachgedacht. *g*
 

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jrklp11

Geocacher
Jetzt mal ne Frage ist das bei einem Umlaufenden Seil System like Rope Walker genauso liegt da auch die Doppelte Last auf dem Ast?
 

Aceacin

Geowizard
Meinst Du wenn eine Person in beiden Seilen hängt?
Neee. dann hat ja 'ne Person mit angenommenen 1000 N Gewichtskraft je Seil nur die Hälfte, also 500 N, bzw, wenn das eine Bein belastet wird, dort mehr (z.B: 800 N), am Anderen dann weniger (z.B: 200 N). Addiert sind's wieder 1000 N.
 

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