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Nicht nur Nachtcachen ist gefährlich

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argus1972

Geowizard
quercus schrieb:
Glänzender Beitrag, danke!

quercus schrieb:
Auf die Jäger bezogen: Ja, sie schüren gerne die Angst vor dem bösen Blei (das im übrigen besser durch bleifreie Munition ersetzt werden sollte), aber diese Angst ist unbegründet und sollte uns in unserem Handeln nicht einschränken.
Warum machen sie es denn dann? Warum immer wieder dieses hirnverbrannte, sich selbst in schlechtes Licht rückende, vollkommen dämliche Argument? :kopfwand:
Vielleicht doch, weil sie es ernst meinen?
Vielleicht doch, weil sie sich der Gefahr, die von Schießereien im Wald ausgeht, durchaus bewusst sind?
Vielleicht doch, weil sie Unfälle fürchten, wie der Teufel das Weihwasser?
Nach der Debatte mit besagtem Bekannten muss ich davon ausgehen!

Gut, so lange man sich selbst derart schlecht macht, braucht man sich um sein Image nicht zu sorgen :p , aber ich verstehe die Beweggründe einfach nicht, die jemanden veranlassen "meidet mich, ich bin nämlich im Rahmen meiner Hobbyausübung gefährlich" zu sagen.
Das hängt mir zu hoch und ist auch unter dem Gedanken des von lästigen Passanten geleerten Waldes nicht nachvollziehbar! :|

Übrigens habe ich keine Angst vor Wald, Wildnis, vor Zecken, Tieren allgemein, Dunkelheit und Überfällen. Alles schon erlebt, alles überlebt, alles abgewettert und das hoch erfolgreich! :D

Mir gefällt einfach nicht, wenn Bewaffnete unterwegs sind, die sich nicht wie Sportschützen in geschlossenen Räumen oder abgeschlossenen Gebieten aufhalten, wo es sich vortrefflich ballern lässt, ohne andere außer sich selbst potenziell zu gefährden, sondern die in freiem und öffentlich zugänglichem Gelände schießen.
Und das, um es noch mal zu betonen, ohne die vermeintliche Sicherheit durch eine nennenswerte Überprüfung der Befähigung zum Umgang mit scharfen Waffen, sondern lediglich durch regelmäßige Erneuerung einer Versicherungspolice.
 

cahhi

Geowizard
argus1972 schrieb:
Warum machen sie es denn dann?

Weil sie gerne im Wald ungestört sind. Wenn niemand außer ihnen dort ist, verscheucht und stört niemand (außer ihnen) das Wild, man muss auf niemanden Rücksicht nehmen, man hat niemanden, der über das "Geballer" im Wald meckert usw.

Genau die gleichen Gründe aus denen immer wieder eine Abschaffung des Betretungsrechts des Waldes gefordert wird.

(Nein, dies gilt nicht für alle Jäger sondern nur für diejenigen, die gerne "normalen" Leuten erzählen, wie gefährlich es ist, den Wald zu betreten, da man bei einer falschen Bewegung ansonsten vom Jäger erschossen wird, der dafür aber nichts kann).
 

morlou

Geocacher
argus1972 schrieb:
quercus schrieb:
Glänzender Beitrag, danke!

quercus schrieb:
Auf die Jäger bezogen: Ja, sie schüren gerne die Angst vor dem bösen Blei (das im übrigen besser durch bleifreie Munition ersetzt werden sollte), aber diese Angst ist unbegründet und sollte uns in unserem Handeln nicht einschränken.
Warum machen sie es denn dann? Warum immer wieder dieses hirnverbrannte, sich selbst in schlechtes Licht rückende, vollkommen dämliche Argument? :kopfwand:
Vielleicht doch, weil sie es ernst meinen?
Vielleicht doch, weil sie sich der Gefahr, die von Schießereien im Wald ausgeht, durchaus bewusst sind?
Vielleicht doch, weil sie Unfälle fürchten, wie der Teufel das Weihwasser?
Nach der Debatte mit besagtem Bekannten muss ich davon ausgehen!

Gut, so lange man sich selbst derart schlecht macht, braucht man sich um sein Image nicht zu sorgen :p , aber ich verstehe die Beweggründe einfach nicht, die jemanden veranlassen "meidet mich, ich bin nämlich im Rahmen meiner Hobbyausübung gefährlich" zu sagen.
Das hängt mir zu hoch und ist auch unter dem Gedanken des von lästigen Passanten geleerten Waldes nicht nachvollziehbar! :|

Übrigens habe ich keine Angst vor Wald, Wildnis, vor Zecken, Tieren allgemein, Dunkelheit und Überfällen. Alles schon erlebt, alles überlebt, alles abgewettert und das hoch erfolgreich! :D

Mir gefällt einfach nicht, wenn Bewaffnete unterwegs sind, die sich nicht wie Sportschützen in geschlossenen Räumen oder abgeschlossenen Gebieten aufhalten, wo es sich vortrefflich ballern lässt, ohne andere außer sich selbst potenziell zu gefährden, sondern die in freiem und öffentlich zugänglichem Gelände schießen.
Und das, um es noch mal zu betonen, ohne die vermeintliche Sicherheit durch eine nennenswerte Überprüfung der Befähigung zum Umgang mit scharfen Waffen, sondern lediglich durch regelmäßige Erneuerung einer Versicherungspolice.

Auch wenn es die Diskussion nicht weiter bringt...kann ich mich diesem emotionalem Statement weitestgehend anschließen.
 

argus1972

Geowizard
cahhi schrieb:
Das ist es doch, was ich nicht klein bekomme!!!
Der gedankliche Hintergrund ist mir auch vollkommen klar, aber diese Argumentation ist doch einfach bekloppt! :irre:
Sorry, aber ein anderer Begriff fällt mir dazu nicht ein!
Würde das Gegenteil behauptet, um Sorgen zu entkräften, könnte ich es verstehen, aber so?

Gerade weil zumindest mir unbegreiflich ist, wie man sich selbst freiwillig und ohne Not als Gefahr für die Allgemeinheit hinstellen kann, wo man ohnehin schon ein mehr als ramponiertes Image hat und mehreren Umfragen zufolge von deutlich >50% der Bevölkerung Ablehnung erfährt, liegt doch die Befürchtung nahe, dass die Herrschaften es teilweise vermutlich doch ernst meinen, oder?

Oder greift hier einfach "... so jagt es sich ganz ungeniert"?

Hm, ziemlich abgedreht, wenn es so wäre ...
Und ich dachte, wir Cacher wären verrückt. :p :D :lachtot:
 

Zappo

Geoguru
argus1972 schrieb:
....Als mir dann noch kürzlich ein befreundeter Jäger, bei dem ich weiß, dass er nicht nur bei der Jagd immer sehr auf Sicherheit achtet, wieder das "bleibt-aber-doch-lieber-weg, wir-haben-es-nicht-immer-100%ig-im-Griff"-Argument präsentierte und auch mein "Wildschwein-mit-Kopflampe"-Argument offenbar gedanklich in den Rahmen der heute im HighTech-Wald gegebenen Möglichkeiten einordnete, muss man doch davon ausgehen, dass selbst die Jäger als Akteure keinesfalls bereit sind, die reale Chance auf versehentlichen Beschuss von Wanderen gänzlich auszuschließen.....
Tja, ich denke, da gibts mehrere Aspekte:

Daß der Jäger als "worst case" das Szenario eines Verletzens von Unbeteiligten ansieht, und sich dementsprechend gedanklich - und in trauter Jägerrunde - mit beschäftigt bzw. Angst davor hat, ist eigentlich natürlich. Das ist so ähnlich wie die Grundangst des Autofahrers, daß ihm "ein Kind reinrennt" : Eine Situation, die man nicht im Griff hat, eigentlich nur hofft, daß man einigermaßen (im Rahmen seiner naturgemäß unperfekten menschlichen Fähigkeiten) reagiert - und genau weiß, daß doch was hängenbleibt - sei es definitive Schuld oder Schuldgefühle - oder beides.
WENIG Menschen im Wald sind deshalb erstrebenswert - und wenn der Rest vor Angst um die jagdlichen Einrichtungen einen Bogen macht und somit weder den Jagdbetrieb stört, noch an Salzlecke rumpopelt, keine Kirrungsäpfel wegfrisst oder am Malbaum nicht seinen Duft hinterlässt, ist das ja auch nicht falsch.
Daß man DAS ebenso mit ein wenig Information der Bürger erreichen könnte - falls die nicht sowieso schon wissen, daß man von diesen Stellen wegbleibt - ist wohl noch nicht in allen Köpfen.

Der Rest ist "Revierdenken" - verinnerlichen, daß das Gelände/der Wald dem Jäger GEHÖRT. Das ist so falsch wie - ich spreche da für mich - verständlich. Wenn ich mir angucke, wieviel "Besitzreflex" in völlig bescheuerten Situationen mitspielt - da braucht man nur mal auf den Campingplatz, zum Nachbarn an den Grenzzaun, zum Handtuch auf der Sonnenliege, zum Firmenparkplatz schauen. Wenn dann noch das "Ich hab ja was bezahlt"-Syndrom dazukommt, ist der Ofen ganz aus.

Wieviel mehr muß es dem Jäger so gehen - er HAT was bezahlt, er kümmert sich um das Revier, hat auch mehr Privilegien bzw. Rechte und Pflichten als der Normalbürger (und sei es nur die Durchfahrtgenehmigung) und kennt sich im Idealfall im Revier aus. Daß da eine größere Identifikation als beim einmal durchrauschenden Cacher entsteht, ist klar. Da verschwindet eben mal kurz die gesetzlichen Tatsachen aus dem Gesichtsfeld , z.B. daß es sich hier um keinen Besitz mit alleinigem Bestimmungsrecht handelt, sondern daß das alles eingebunden ist - auch in Rechte Dritter.

Daß das "Argumentieren" mit drohender Unfallgefahr beim Jagen ein katastrophales Eigentor ist, seh ich auch so - man kann sich auch selbst das Wasser abgraben. Wenn klar wäre, daß durch das Jagen eine definive Unfallgefahr bestünde, würde -in der heutigen Zeit- eher an der Jägerei was verändert als die Wälder für Bürger gesperrt werden.

Zappo
 

quercus

Geowizard
nur mal so als anstoß: mir ist noch nie ein pilzsammler begegnet, der angst vor jagdunfällen hätte.

vielleicht sind die jäger aber auch deshalb etwas nervöser, weil auch ihnen ständig von allen seiten eingeredet wird, wie gefährlich ihr hobby ist. und weil die konsequenzen des einen unfalls alles andere in den schatten stellen würde.
vielleicht ist es ein bisschen wie mit der atomkraft: eigentlich ist alles sicher, aber wenn dann doch mal etwas passiert ist der schaden immens.

ihr werdet nun einmal damit leben müssen, dass es im deutschen wald bewaffnete jäger gibt, die wild erlegen wollen. daran wird sich auch in naher zukunft nichts ändern. bevor die pille für wildsäue oder das gift für rehe eingeführt wird, erlaubt sich die oder zurück nach Tschechien zu fließen ;) also gilt es verhaltensregeln zu vereinbaren, die das risiko auf eine homöopathische menge verringert.

einige vorschläge wären -viele sind auch schon oft genannt, die meisten machen es auch so- (... bitte vervollständigen)

cacher:
- möglichst auffällige kleidung tragen (keine tarnung)
- immer mit lampe unterwegs, sinnvoll ist eine zusätzliche kopflampe
- wege möglichst nicht verlassen
- nachtcaches erst 2 stunden nach sonnenuntergang beginnen, auf jeden fall deutlich nach der dämmerung loslegen
- nicht bei vollmond suchen
- nicht durch dickungen, außen rum laufen, wege benutzen
- schilder und hinweise beachten
- eine zurückhaltende, vernünftige kommunikation suchen und im zweifelsfall 5e grade sein lassen

owner
- keine wege quer durch den bestand, wenn jagdliche einrichtungen im umkreis von 150 meter vorhanden sind
- möglichst den cacher auf wegen zum ziel führen
- keine hinweise, dosen oder strecken an jagdlichen einrichtungen oder deutlich sichtbaren wildplätzen
- eine vernünftige kommunikation suchen und im zweifelsfall eine gegensätzliche meinung akzeptieren
- ausgewiesene wildschutzgebiete akzeptieren, lokale bündnisse und absprachen unterstützen

jäger
- die eigenen fähigkeiten nicht überschätzen, für ausreichend training sorgen
- bei schlechtem licht erhöhte aufmerksamkeit und im zweifelsfall finger gerade sein lassen
- 0-promille grundsatz
- freizeitnutzung des jagdreviers akzeptieren und darüber informieren
- sollte es zu ehrlichen problemen kommen, das gespräch suchen
- vernünftige, ruhige, friedliche und lösungsorientierte kommunikation suchen, im zweifelsfall alternativen aufzeigen
 

robbi_kl

Geowizard
quercus schrieb:
cacher:
- möglichst auffällige kleidung tragen (keine tarnung)
- immer mit lampe unterwegs, sinnvoll ist eine zusätzliche kopflampe
- wege möglichst nicht verlassen
- nachtcaches erst 2 stunden nach sonnenuntergang beginnen, auf jeden fall deutlich nach der dämmerung loslegen
- nicht bei vollmond suchen
- nicht durch dickungen, außen rum laufen, wege benutzen
- schilder und hinweise beachten
- eine zurückhaltende, vernünftige kommunikation suchen und im zweifelsfall 5e grade sein lassen
Ich gebe zu: Nichts davon, außer der Hand- und Stirnlampe, mache ich - zumindest nicht, um das Risiko zu senken, dass mich ein Jäger erschießen könnte.
 

cahhi

Geowizard
quercus schrieb:
cacher:
- möglichst auffällige kleidung tragen (keine tarnung)
Ähh... ich renne zwar nicht in Tarnklamotten durch die Gegend aber für die Jäger werde ich nun auch nicht zum Kanarienvogel, ich trage einfach meine normalen Klamotten

- immer mit lampe unterwegs, sinnvoll ist eine zusätzliche kopflampe
Wenn es möglich ist, mache ich die Lampen auch gerne mal aus um die Natur ein wenig zu genießen und um das Wild auch weniger zu stören. Es ist einfach toll, bei einem Nachtcache ein Reh zu entdecken, was nicht flüchtet und nach Ende der Runde immer noch in der gleichen Ecke ist. Mit Dauer-Flakbeleuchtung wäre es garantiert abgehauen.

- wege möglichst nicht verlassen
selbstverständlich
- nachtcches erst 2 stunden nach sonnenuntergang beginnen, auf jeden fall deutlich nach der dämmerung loslegen
Das käme für mich im Sommer einem Nachtcacheverbot gleich.

- nicht bei vollmond suchen
Da gehört der Wald nur den Jägern?

- nicht durch dickungen, außen rum laufen, wege benutzen
- schilder und hinweise beachten
- eine zurückhaltende, vernünftige kommunikation suchen und im zweifelsfall 5e grade sein lassen
Selbstverständlich.

jäger
- 0-promille grundsatz

Dass Du das ausdrücklich erwähnst, macht mir dann doch ein wenig Angst. Gibt es verbindliche Promillegrenzen für Jäger?
 

treemaster

Geoguru
cahhi schrieb:
jäger
- 0-promille grundsatz

Dass Du das ausdrücklich erwähnst, macht mir dann doch ein wenig Angst. Gibt es verbindliche Promillegrenzen für Jäger?

Soviel ich weiß, nur wenn sie im Zuge von Verkehrs- / anderen Delikten erwischt werden, denen eine Promillegrenze zugrunde liegt.

Ansonsten möchte ich mich hier einmal für die von beiden Seiten bislang echt ernsthaft geführte Diskussion bedanken :^^:
 

treemaster

Geoguru
quercus schrieb:
Auf die Jäger bezogen: Ja, sie schüren gerne die Angst vor dem bösen Blei (das im übrigen besser durch bleifreie Munition ersetzt werden sollte), aber diese Angst ist unbegründet und sollte uns in unserem Handeln nicht einschränken.
(Hervorhebung durch mich)
@quercus: wieso bist Du für bleifreie Munition? Nach allem was mir bislang bekannt ist, liegt der einzige Vorteil doch darin, dass nach dem BMELV die Gesundheit des Verbrauchers geschützt wird (von den Greifen mal abgesehen). Alles andere was ich über bleifrei weiß, liegt in den Unfallmeldungen begründet, die von Abprallern etc. herrühren. Eine vernünftige Begründung zum Einsatz selbiger habe ich noch nicht gefunden.
 
Hallo cahhi,

so ganz will ich die Statistik die Du zitierst (ich hab´ den Link auch! ;) ) nicht gegen null reden lassen:

cahhi schrieb:
Team Hellspawn schrieb:
Zahlen dazu gibt es ja, ich betrachte die nur etwas skeptisch weil die die ich gefunden habe von Aktivisten gegen die Jagd kommen.
[gekürzt]
oder am deutlichsten: "Tirol: Betrunkener Jäger mit Auto abgestürzt" (ersetzt Jäger durch "Geocacher" und Ihr versteht, was ich meine).

Sowas würde von allen wenn es ein Geocacher gewesen wäre auch genau in diesen Zusammenhang gerückt. Warum sollte man die Jäger da rauslassen? Das mag unfair sein, dann aber bitte nach allen Seiten gleich unfair berichten. Da wird aber in der Presse schon eher ein Unterschied gemacht. Jagd ist anerkannter, also wird da mehr Bahau um die Cacher gemacht.

cahhi schrieb:
Und es ist in der Tat so: Die mit Abstand meisten Todesfälle sind welche, wo die Jäger die Waffen außerhalb der Jagd benutzen (Familiendrama, nervenden Nachbarn erschossen usw.), der sehr große Anteil hiervon überrascht mich wirklich und zeigt, dass man nicht in die Köpfe der Leute schauen kann, wenn man den Waffenschein ausgibt. Denn all diese Sachen kann man nicht als Unfall bezeichnen. Sie stellen aber auch keine Gefahr für Spaziergänger im Wald dar.

DAS wäre aber ein wirklich gutes Argument dafür Hobbyjagd komplett abzuschaffen. Keine Jagd keine Waffe im Haus. Die Anzahl dieser Vorfälle ist wirklich unschön vorsichtig ausgedrückt. Und nein, man nimmt dann nicht einfach ein Messer oder einen Knüppel. Der Angang ist da schon ein anderer. Und ja, wenn es nach mir ginge müssten auch die Sportschützen Ihre Waffen in der Sportstätte lassen.
Man muss nicht für die Abschaffung sein, aber gerade solche Vorfälle kann man sich dann ruhig dreimal durch den Kopf gehen lassen.

Da bin ich froh das ich bloß jemandem eine Beule verpassen kann wenn ich beim Werfen mit Altbatterien im Wald mal wieder nicht aufpasse! ;)

cahhi schrieb:
Dann kommen die waffenlosen Unfälle (Vom Hochsitz gefallen, Hang abgestürzt, ertunken), dann klassische Schießunfälle - die aber meist unter Jägern ablaufen. Unbeteiligt von den "Jagd-Todesopfern" in Deutschland war nach meiner Durchsicht nur einer - hier bin ich aber auch nicht sicher.

Gerade bei den klassischen Schießunfällen müßte man was unternehmen. Wie da dann hantiert wird ist z.T. haarsträubend. Das passiert immer dann wenn man zu lange nicht mit den Gefahren konfrontiert und zu selbstsicher wird. Im Berufsleben sind regelmäßige Unterweisungen Pflicht und ich gehe bei der Arbeit auch grundsätzlich hin und weise Mitarbeiter auf Fehlverhalten hin auch wenn die älter und erfahrener sind (eher gerade dann, da ist das Risiko namlich auch da das man da zu selbstsicher wird).
Da sollte man sich als Jäger ruhig mal Gedanken zu machen; es könnte nämlich sein das die nächste Sau die von der Presse durch´s Dorf getrieben wird die Jäger sind. Und dann wäre man vieleicht an einer solchen Stelle nicht gerne angreifbar. Geocacher können da ja gerade ein Lied von singen (obwohl ich das Gefühl habe das geht gerade zurück).

cahhi schrieb:
Jagd Abschaffen geht auch nicht, es ist allgemein anerkannt, dass sie notwendig ist ...

Trotzdem sollte man sich fragen: Muss das so sein? Oder besser: Muss Jagd so stattfinden wie im Moment? quercus hatte da ja Alternativen genannt. Was wäre dann schlechter als jetzt?

Etwas weniger Kadavergehorsam unter Jägern wäre vieleicht auch nicht schlecht, sonst gäbe es übrigends sowas nicht: http://coord.info/GC2GF9G

LG
 

robbi_kl

Geowizard
cahhi schrieb:
Jagd Abschaffen geht auch nicht, es ist allgemein anerkannt, dass sie notwendig ist ...
Es stimmt nicht, dass das allgemein anerkannt ist. Es ist allerdings ein seit langem gerne angeführtes Argument, das dadurch schon fast den Status einer anerkannten Tatsache erreicht hat. Es gibt aber genügend Gegenbeispiele dafür. Einige davon hat Carlo Consiglio in seinem Buch "Vom Widersinn der Jagd" aufgeführt.
 

radioscout

Geoking
Team Hellspawn schrieb:
Und ja, wenn es nach mir ginge müssten auch die Sportschützen Ihre Waffen in der Sportstätte lassen.
Das würde bedeuten, daß jeder weiß, wo massenweise Waffen und Munition verwahrt werden. Sicherlich professionell gesichert aber wer etwas haben will findet i.A. auch einen Weg um es zu bekommen.
 
Eine Waffe bekomme ich auch so! ;) Wenn man es darauf anlegt...

Und zentral gelegen lässt sich imho besser bewachen als verteilt. Wo es womöglich offen herumliegt.
Hast Du Dir mal angeschaut wie nach dem letzten Amoklauf die Verkaufszahlen für Waffenschränke hochgegangen sind? Bloss weil alle auf einmal Angst vor einer Kontrolle hatten?
Das hat sich dann schnell wieder beruhigt nachdem dann sogar die Herren von der Ordnungsmacht gesagt haben das sie für vernünftige Kontrollen personell zu dünn ausgestattet sind.

Nein, dann lieber zentral weggeschlossen...

LG
 

radioscout

Geoking
Ich sehe bei beiden Varianten Vor- und Nachteile.
Die zentrale Verwahrung bietet sicherlich mehr Möglichkeiten einer sehr sicheren Verwahrung, es ist aber auch möglich/wahrscheinlich, daß in der Routine des Schießtrainings sie Sicherheit leidet ("Schlüssel hängt hinter der Kaffeedose").

Wenn es auf große Sicherheit ankäme, könnte ich mir vorstellen, die Waffen zentral zu verwahren, jedoch ohne ein für den Betrieb wichtiges Teil, welches der Sportschütze zu Hause verwahrt.
 

Paus-online

Geocacher
Hat schon mal jemand gehört, daß wer irgendwo eingebrochen ist, um dort eine Sport- oder Jagdwaffe zu klauen und anschließend damit eine Straftat zu verüben? Kann ich mich nicht dran erinnern. Kommt wahrscheinlich vor, dürfte aber eher selten sein. Vermutlich sind die Mehrzahl dieser Teile auch für den Zweck unpraktisch oder ungeeignet...

Außerdem würde ich mir, wenn ich schon eine Knarre klauen wollte, wahrscheinlich eher ein Depot der Bundeswehr aussuchen, die sollen ja einfacher zugänglich sein als der örtliche Aldi während der Öffnungszeiten...
 
OP
adorfer

adorfer

Geoguru
cahhi schrieb:
Wie könnte man denn die verlangte Sicherheit schaffen?
Keine Ansatzjagd mehr, sondern Treibjagden bei erfolgreich gesperrtem Wald.
Staatlich bezahlte Jägerei unter Aufsicht der Förster statt Hobbyjagd durch Liebhaber.
Wiederansiedlung von Wölfen und Bären. (Würde auch das Naturschutzproblem durch Cacher regeln. Andere Länder leben schließlich auch mit Bären in ihren Wäldern ohne dass die Bevölkerung ausstirbt.)
 

quercus

Geowizard
@cahhi: es ging hier um sicherheit. wenn man die nicht braucht, muss man sein verhalten nur noch mit seinem gewissen vereinbaren und genug eier haben, mögliche konflikte auszuhalten. und wenn man den jäger nicht bei seiner jagd stören möchte, dann gelten halt ein paar verhaltensweisen. wenn man dies nicht möchte, bitte, wir sind ein freies land. ich höre da wieder zu viel arroganz und rechthaberei raus, aber das ist meine persönliche einschätzung.
ich kenne auch cacher, die gehen ungesichert 30 meter hohe schornsteige hoch oder klettern ohne helm an der wand ... langfristig regelt das die evolution :D
 

quercus

Geowizard
treemaster schrieb:
quercus schrieb:
Auf die Jäger bezogen: Ja, sie schüren gerne die Angst vor dem bösen Blei (das im übrigen besser durch bleifreie Munition ersetzt werden sollte), aber diese Angst ist unbegründet und sollte uns in unserem Handeln nicht einschränken.
(Hervorhebung durch mich)
@quercus: wieso bist Du für bleifreie Munition? Nach allem was mir bislang bekannt ist, liegt der einzige Vorteil doch darin, dass nach dem BMELV die Gesundheit des Verbrauchers geschützt wird (von den Greifen mal abgesehen). Alles andere was ich über bleifrei weiß, liegt in den Unfallmeldungen begründet, die von Abprallern etc. herrühren. Eine vernünftige Begründung zum Einsatz selbiger habe ich noch nicht gefunden.

Du hast die Argumente bereits genannt.
1. Wenn das Wildbret verwertet werden soll, dürfte man eigentlich keine Bleimunition mehr nehmen.
2. Hier in Brandenburg sterben nach Schätzungen des NABU bis zu 50% der Seeadler an Bleivergiftung.

Dagegen spricht, dass es wohl noch ballistische Nachteile gibt. Wie weit die damit jetzt aber sind weiß ich nicht.

Meine Forderung wäre:
1. Druck auf die Hersteller ausüben, die konstruktiven Probleme in den Griff zu bekommen. Denke, dass ist möglich.
2. Das Verbot von Luderplätzen und die Pflicht Aufbruch und verludertes Wild mindestens 50 cm tief zu vergraben bzw. an sicheren Stellen.
3. Kennzeichnungspflicht von Wildfleisch, dass mit Bleimunition erlegt wurde (damit der Verbraucher entscheiden kann)

Die Berliner Forsten stellen im übrigen auf bleifreie Munition um. Und in Brandeburg gibt es da auch schon theoretische Regeln, das sind aber eher Papiertieger.
Die Hersteller haben auch schon reagiert und die Munition wurde schon wesentlich besser. Außerdem gibt es wohl schon Hybrid-Munition, die versucht das zerstäuben des Bleis zu verhindern. Also ich glaube, da geht noch viel, man sollte nur den nötigen Druck und die passenden Anreize schaffen.
 

cahhi

Geowizard
quercus schrieb:
und wenn man den jäger nicht bei seiner jagd stören möchte, dann gelten halt ein paar verhaltensweisen.

Ich hätte statt Dämmerung vermeiden und nicht bei Vollmond los eine ganz andere Methode, die ich auch garantiert durchziehen werde:

- Wenn ich mitbekomme, dass eine Jagd läuft, breche ich ab und kehre mit voller Beleuchtung auf offiziellen Wegen zurück zum Auto.

Mir geht es nur darum, dass ich es nicht einsehe, mich über die gesetzlichen Regelungen hinaus einschränken zu müssen, nur weil da jemand anders ein könnte. Wenn dieser tatsächlich da ist (und bemerkt wird), dann nehme ich auch Rücksicht.

robbi_kl schrieb:
Es stimmt nicht, dass das allgemein anerkannt ist.

Hätte ich auch nicht gedacht, dass ich zu einem Verteidiger der Jagd werde...

In vielen Bereichen ist es anerkannt, bestes Beispiel sind die Berliner Wildschweine. Und wenn in einem Gebiet die Zahl der Wildunfälle zunimmt, ist ganz schnell das Geschrei nach einem Jäger da.

Das passt mir nicht, das passt Dir nicht, es ist aber so. Und ob es in jedem Fall gerechtfertigt ist, steht auf einem anderen Blatt. Die sachlichen Gründe zählen nicht unbedingt, es geht nach "dem Gefühl". Gegner gibt es immer - ob diese mehr oder weniger Ahnung haben, interessiert nicht, es interessiert, ob sie mehr oder weniger entscheidende Leute überzeugen.

Genau wie bei S21. Vom Gefühl her muss doch der neue Durchgangsbahnhof leistungsfähiger sein als der alte Kopfbahnhof - genauso dachte ich, bevor ich mich mit dem Thema auseinandersetzte. Wahrheit ist, dass ein (nachgebesserter!) Durchgangsbahnhof nur mit aberwitzig kurzen Standzeiten den Stresstest gerade so eben bestehen konnte (sprich, das Ding läuft von Anfang an auf Anschlag), während ein leicht verbesserter Kopfbahnhof ("K21") mit wenigen, günstigen Umbauten noch massive Reserven hätte (ja, auch die Neubaustrecke passt rein) und sogar Verspätungen abbauen kann. Das bestritt in der Schlichtung am Ende nicht einmal mehr die Bahn...
Problem ist: in der Öffentlichkeit sind die K21-Befürworter nur laute Querulanten, die dem Fortschritt im Wege stehen. ("Wutbürger"). Und deshalb wird jetzt S21 gebaut und das muss akzeptiert werden. So ist die Demokratie.
 
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