Orimha schrieb:@tom
kann Dir leider nicht folgen. Beim Blake (soweit ich den kenne) hängt man ebenfalls in einer Schlaufe (also halbierte Belastung). Es sei denn, Du meinst einen anderen Knoten, den ich nicht kenne.
Und wie erreicht man mit einer KS einen Sturzfaktor von 3?
Ich lerne gerne dazu.....
Gruß
Michael
0,3 meine ich, sorry.
Ganz einfach.
Fall1: Nehmen wir an, das Klemmknotenseil ist mittels zweier Spierenstiche im Karabiner eingebunden (also keine Rundschlinge). Wenn man sich ständig bewegt (klettert), dann kann es passieren, dass nur ein Strang der Klemmknotenschnur belastet wird, wenn man sich in die KS legt. Hier ein Bild zum Verständnis (nicht beide Stränge sind immer gleich belastet im ungünstigsten Fall):
Fall2: Ein Mastwurf wird zur Fixierung in den Karabiner eingebunden. Der bewirkt oft eine einseitige Belastung der Schlinge. Bild zum Verständnis (Knoten sind noch nicht festgezogen):
Fall3: Der Knoten (oft ein doppelter Spierenstich), rutscht nicht durch den Karabiner, weil in einer blöden Stellung im Baum oder ein anderer Karabiner ist noch eingehängt usw. Auch dann kommt es zu einer einseitigen Belastung.
Die halbe Belastung bei einer Reepschnur in einer Schlinge ist also nicht sicher gegeben. Es ist immer der ungünstige Fall anzunehmen.
Bruchlasten von 25% schafft ein Spierenstich bei optimaler Belastung und wenn alle Parameter stimmen.
50% ist ein praktikabler Wert.
Schlecht oder falsch gebundene Knoten haben auch mal 70% Bruchlastminderung.
FISAT spricht z.B. von 60%.
Entscheidend ist das schwächste Glied der Kette.
Beispiel: Reepschnur 5mm 6 kN Bruchlast, ein Strang ungünstig belastet, scharf umgelenkt, falscher Knoten senkt Bruchlast um 70%. Bleiben 1,8 kN. Jetzt ein leichtes Abschrutschen: Fangstoß... Reepschnur evtl. schon etwas abgerieben.
Viel Spaß!
Der Blake wird oft ins Endsystem gebunden und auch meist einseitig verwendet (wird dann mit einem Endknoten gesichert).
Wo setzt du den in einer Schlinge ein?
@cherokee: Unzureichender Ansatz. Du lässt die komplette Dynamik unter den Tisch fallen. Außerdem muss man mit Fangstößen im Baum rechnen (z.B. KS liegt nicht sichtbar über einem kleinen Vorsprung und rutsch bei einem Schwenk nach, wird dann aber von der Astgabel gestoppt). Diese sollten nur nicht groß werden. Vermeiden sollte man das Schlaffseil immer aber mit einem Nachrutschen muss man trotzdem rechnen. Daraus entstehen kleinere Fangstöße. Sie sollten nur unter der Verletzungsgrenze bleiben. Das Material muss diese kleineren Fangstöße aber abkönnen (der Ankerpunkt auch). Deshalb haben auch halbstatische Seile noch eine definierte Restdehnung von 2-4%. Sonst könnte man welche mit der Dehnung Null nehmen (technisch kein Problem), die aber nix mehr auffangen (resultierend aus der Dynamik und den menschlichen Fehlern).
@Filipp: Klemmknotenseile werden nach EN 1891 bewertet. Was du meinst sind sicher Verbindungsmittel nach EN 358 (15 kN). Gilt nicht für Seile. Bei Klemmknotenseilen sind dies 18 kN. Sonst stimmt das natürlich, das vor allem die Reibung gefährlich ist, bei einer KS aber seltener vorkommt, da die Abseilstrecken kurzer sind.
cu Tom
PS: Ich empfehle Anfängern immer dringend einen Kurs zu besuchen. Da gibt es ja mittlerweile viele Anbieter und vernünftige Preise.