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LP-Tag mit Höhen und Tiefen

06. Juli 2025 um 16:46

Vom ersten Tag an stand fest, unser Frühsommerurlaub 2025 soll sehr LP-lastig werden und so wurde sinnvollerweise das Bundesland Brandenburg und dort im Speziellen die Stadt Zossen als grobes Ziel anvisiert. Hier findet man militärische, industrielle und zilive verlassene Orte, in einer Vielzahl, wie sonst wohl kaum in Deutschland.

Kleiner Ausschnitt der Lost Place Club – Karte um Zossen

Und so ging es an diesem Urlaubstag als erstes etwa 25 km südöstlich nach Märkisch-Buchholz. Hier liegt bereits seit über 14 Jahren der Multicache „Alte Molkerei“. Wenn auch sehr in die Jahre gekommen, so hat dieser Ort dennoch einen großen Reiz. Wann ist man denn schon einmal in einer Molkerei? Und hier kann man wirklich noch allerhand entdecken. Neben großen Kesseln, Becken für Milch und drei riesigen Wannen mit Rührwerken für die Butter- oder Käseherstellung kann man im Keller noch elektrische Anlagen und im Außenbereich den Schornstein finden. Nebenbei heißt es, die Stationen zu finden, was uns zum Teil leider nur mit einem Telefonjoker gelang. Dennoch finde ich den Cache, welcher durch die kleine Fabrik, welche wohl Anfang der 50er Jahre erbaut wurde, führt, ziemlich interessant. Als wir an der Laderampe standen und das kleine Fenster sahen, wodurch früher sicher Frachtpapiere und ähnliches gereicht wurden, fühlte man sich direkt in die Betriebsamkeit der damaligen Zeit versetzt. Man sah förmlich den Milch-Laster, sicher ein W50, die Milch anliefern und ein säuerlicher Milchgeruch lag in der Luft. Genau so, müssen sich LostPlaces anfühlen.

DDR-Milchlaster (W50) – Internetfund Facebook
Außenansicht mit kleinem Fenster an der Laderampe
so viel zu entdecken
Kessel und alte Trocknungsregale
tolle Türen und Lüftungsanlagen
große Fensterfront im Produktionsbereich
Schornstein und Natur
Erkundung der Butter- oder Käsewannen
Einmal den Staub der Geschichte abwaschen bitte!

Der Nachmittag sollte Little Prybiat gehören. Unter Urbexern sehr bekannt, befindet sich die ehemals russische Stadt versteckt im Wald in der Nähe des Tropical Island und nur 15 km südwestlich von der alten Molkerei entfernt. Vor Ort angekommen, stellten wir uns ersteinmal an den Straßenrand auf eine freie Fläche, holten unsere Campingstühle raus und gönnten uns eine Kaffeepause. Ich glaube wir waren noch nicht einmal 5 Minuten vor Ort, als ein Securityfahrzeug bei uns hielt und uns darauf aufmerksam machte, das das hier kein Parkplatz wäre. Wir möchten bitte auf den offiziellen Parkplatz des Tropical Island fahren. Offenbar sahen wir in unseren Camouflage- und Cargooutfit mit vielen Dreckflecken aus der Molkerei nicht aus, als wollten wir hier einen schönen Badetag verbringen, deshalb fügte der nette Herr mit einem Fingerzeig Richtung Wald noch hinzu: „Und da rein, ist übrigens verboten!“ Nachdem er mir meine Frage, ob wir hier wenigstens unseren Kaffee austrinken dürfen, bejaht hatte, fuhr er von dannen. Ich dachte das wäre das letzte Mal gewesen, das wir ihm begegnet waren, aber wie ihr Euch denken könnt, war ich da mal wieder zu optimistisch. Wir stellten uns auf einen relativ weit entfernten Platz zu ein paar Gleichgesinnten, die man meist schon an ihren Fahrzeugen erkennt und liefen Richtung vergessener Stadt. Irgendwann sahen wir den für Sicherheit sorgenden Herrn um das eingezäunte Gelände Streife fahren und zu unserer Belustigung die schwere Kette und das Schloss an einem Tor kontrollieren. Der Witz dabei war, das links und rechts des Tores gar kein Zaun mehr vorhanden war. Also liesen wir die Sicherheitsfachkraft weiterfahren und nahmen den Weg links vom Tor. Weit kamen wir allerdings nicht, als wir den Caddy aus einer anderen Richtung zwischen den Bäumen näher kommen sahen. Also Füße in die Hand und runter vom Gelände. Dort trafen wir auf weitere „Flüchtende“ und berieten uns kurz mit Ihnen. Eigentlich war meine Vorfreude und Lust auf dieses riesige Gelände hier schon verraucht. Wie soll man sich auf gute Fotos oder interessante Ecken konzentrieren, wenn man ständig auf etwaige Entdeckung aufpassen muss? Als unser Freund, ja so nenne ich ihn jetzt mal, da wir ihn bis hierher ja schon 4x an unserem Tag teilhaben lassen durften, neben uns mit seinem Auto hielt, wurde mein Gefühl nicht besser. Er teilte uns mit, er habe jetzt Feierabend. Kurze Freude flammte in uns Allen auf, bis er uns verriet, das ab jetzt die Tropical-Island-Feuerwehr die Streife übernähme und diese Jungs niemanden ohne Anzeige wieder gehen liesen, den sie erwischen. Jo, was soll man dazu sagen? Offenbar hatten wir einen wirklich überaus blöden Tag erwischt. Außerhalb des „eingezäunten“ Geländes gibt es aber noch ein paar Hangars und einen überirdischen Bunker mit einem schönen alten Tresor zu entdecken. So gönnten wir uns wenigstens noch diese Orte und traten den Rückmarsch zum Auto an.

Luftbild „Little Prybiat“
wenige Blicke nach Little Prybiat
verlassene Hangare
Highlight: Ein alter Tresor im Bunker

Das Tropical Island steht übrigens auf einem alten Flughafen. Er war von 1938 bis 1945 Fliegerhorst der Luftwaffe der Wehrmacht. Von 1950 bis 1992 wurde er als Frontbomberbasis der sowjetischen Luftstreitkräfte genutzt und in der Nähe „Little Prybiat“ für die Soldaten errichtet. 1999 bis 2000 wurden Teile der Start- und Landebahnen zurückgebaut und auf dem Gelände die größte freitragende Halle der Welt gebaut. Ursprünglich zum Bau von Luftschiffen der Firma Cargolifter. Nach der Insolvenz 2002 kaufte ein Konzern aus Malaysia die Werfthalle und eröffnete bereits 2004 den Freizeitpark Tropical Island. Der Tradi „Flugplatz Brand“ führt Euch in das Gelände um das Ausflugsziel, in dem es noch viele Relikte der militärischen Nutzung zu entdecken gibt. Teile der Start- und Landebahnen, Schutzmauern und Hangare in denen das Tropical Island heute unter anderem Teile von Vergnügungsanlagen, Sand und Möbel lagert.

Bilder von unserem Besuch im Juni 2024, noch mit unserer unvergessenen Fellnase Benny ❤

Aber zurück zu unserem Besuch 2025. Nun saßen wir im Auto und waren auf der Suche nach neuen Zielen. Nach ein- zwei Orten, welche sich als nicht besuchenswert herausstellten, fanden wir noch zu einem verträumten Ferienlager mitten im Wald. Laut Internetrecherche war es wohl zu DDR-Zeiten Kindern von Bediensteten der Grenztruppen vorbehalten. Einen Cache konnten wir hier zwar nicht finden, aber ein paar Fotos für Euch und Torstens Kanal „maecky1978´s lost & found“ schießen.

Ein bisschen Zeit blieb noch und so fuhren wir zu einer verlassenen betreuten Einrichtung für psysisch Kranke. Auch hier gab es in unmittelbarer Nähe leider nichts zu cachen. Das Gebäude an sich war auch nicht wahnsinnig interessant, aber ein paar Fotos konnten wir dann auch hier noch machen.

Und so, konnten wir aus einem Tag, der so gar nicht lief, wie gedacht, am Ende doch noch eine schöne Erinnerung schaffen.

Zum Zuhören 😄

Das nächste Mal möchte ich unsere Urlaubsgegend für eine Weile verlassen und Euch mit auf einen Abstecher nach Tschechien nehmen. Jedes Jahr besuchen wir einmal das wunderschöne Karlsbad. In der Vergangenheit habe ich darüber schon einmal einen längeren Bericht im leider nicht mehr existierenden Magazin „Rucksackabenteuer“ geschrieben. Da der Sommer die beste Jahreszeit für einen Ausflug nach Karlsbad ist, möchte ich Euch den Bericht hier im Blog auch noch einmal zur Verfügung stellen. Auf Grund der Länge wahrscheinlich aber in zwei bis drei Teilen. Bis dahin wünsche ich Euch eine abenteuerliche Zeit, Eure Chaos_Schnecke Tina

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chaosschnecke

LP-Tag mit Höhen und Tiefen

06. Juli 2025 um 16:46

Vom ersten Tag an stand fest, unser Frühsommerurlaub 2025 soll sehr LP-lastig werden und so wurde sinnvollerweise das Bundesland Brandenburg und dort im Speziellen die Stadt Zossen als grobes Ziel anvisiert. Hier findet man militärische, industrielle und zilive verlassene Orte, in einer Vielzahl, wie sonst wohl kaum in Deutschland.

Kleiner Ausschnitt der Lost Place Club – Karte um Zossen

Und so ging es an diesem Urlaubstag als erstes etwa 25 km südöstlich nach Märkisch-Buchholz. Hier liegt bereits seit über 14 Jahren der Multicache “Alte Molkerei”. Wenn auch sehr in die Jahre gekommen, so hat dieser Ort dennoch einen großen Reiz. Wann ist man denn schon einmal in einer Molkerei? Und hier kann man wirklich noch allerhand entdecken. Neben großen Kesseln, Becken für Milch und drei riesigen Wannen mit Rührwerken für die Butter- oder Käseherstellung kann man im Keller noch elektrische Anlagen und im Außenbereich den Schornstein finden. Nebenbei heißt es, die Stationen zu finden, was uns zum Teil leider nur mit einem Telefonjoker gelang. Dennoch finde ich den Cache, welcher durch die kleine Fabrik, welche wohl Anfang der 50er Jahre erbaut wurde, führt, ziemlich interessant. Als wir an der Laderampe standen und das kleine Fenster sahen, wodurch früher sicher Frachtpapiere und ähnliches gereicht wurden, fühlte man sich direkt in die Betriebsamkeit der damaligen Zeit versetzt. Man sah förmlich den Milch-Laster, sicher ein W50, die Milch anliefern und ein säuerlicher Milchgeruch lag in der Luft. Genau so, müssen sich LostPlaces anfühlen.

DDR-Milchlaster (W50) – Internetfund Facebook
Außenansicht mit kleinem Fenster an der Laderampe
so viel zu entdecken
Kessel und alte Trocknungsregale
tolle Türen und Lüftungsanlagen
große Fensterfront im Produktionsbereich
Schornstein und Natur
Erkundung der Butter- oder Käsewannen
Einmal den Staub der Geschichte abwaschen bitte!

Der Nachmittag sollte Little Prybiat gehören. Unter Urbexern sehr bekannt, befindet sich die ehemals russische Stadt versteckt im Wald in der Nähe des Tropical Island und nur 15 km südwestlich von der alten Molkerei entfernt. Vor Ort angekommen, stellten wir uns ersteinmal an den Straßenrand auf eine freie Fläche, holten unsere Campingstühle raus und gönnten uns eine Kaffeepause. Ich glaube wir waren noch nicht einmal 5 Minuten vor Ort, als ein Securityfahrzeug bei uns hielt und uns darauf aufmerksam machte, das das hier kein Parkplatz wäre. Wir möchten bitte auf den offiziellen Parkplatz des Tropical Island fahren. Offenbar sahen wir in unseren Camouflage- und Cargooutfit mit vielen Dreckflecken aus der Molkerei nicht aus, als wollten wir hier einen schönen Badetag verbringen, deshalb fügte der nette Herr mit einem Fingerzeig Richtung Wald noch hinzu: “Und da rein, ist übrigens verboten!” Nachdem er mir meine Frage, ob wir hier wenigstens unseren Kaffee austrinken dürfen, bejaht hatte, fuhr er von dannen. Ich dachte das wäre das letzte Mal gewesen, das wir ihm begegnet waren, aber wie ihr Euch denken könnt, war ich da mal wieder zu optimistisch. Wir stellten uns auf einen relativ weit entfernten Platz zu ein paar Gleichgesinnten, die man meist schon an ihren Fahrzeugen erkennt und liefen Richtung vergessener Stadt. Irgendwann sahen wir den für Sicherheit sorgenden Herrn um das eingezäunte Gelände Streife fahren und zu unserer Belustigung die schwere Kette und das Schloss an einem Tor kontrollieren. Der Witz dabei war, das links und rechts des Tores gar kein Zaun mehr vorhanden war. Also liesen wir die Sicherheitsfachkraft weiterfahren und nahmen den Weg links vom Tor. Weit kamen wir allerdings nicht, als wir den Caddy aus einer anderen Richtung zwischen den Bäumen näher kommen sahen. Also Füße in die Hand und runter vom Gelände. Dort trafen wir auf weitere “Flüchtende” und berieten uns kurz mit Ihnen. Eigentlich war meine Vorfreude und Lust auf dieses riesige Gelände hier schon verraucht. Wie soll man sich auf gute Fotos oder interessante Ecken konzentrieren, wenn man ständig auf etwaige Entdeckung aufpassen muss? Als unser Freund, ja so nenne ich ihn jetzt mal, da wir ihn bis hierher ja schon 4x an unserem Tag teilhaben lassen durften, neben uns mit seinem Auto hielt, wurde mein Gefühl nicht besser. Er teilte uns mit, er habe jetzt Feierabend. Kurze Freude flammte in uns Allen auf, bis er uns verriet, das ab jetzt die Tropical-Island-Feuerwehr die Streife übernähme und diese Jungs niemanden ohne Anzeige wieder gehen liesen, den sie erwischen. Jo, was soll man dazu sagen? Offenbar hatten wir einen wirklich überaus blöden Tag erwischt. Außerhalb des “eingezäunten” Geländes gibt es aber noch ein paar Hangars und einen überirdischen Bunker mit einem schönen alten Tresor zu entdecken. So gönnten wir uns wenigstens noch diese Orte und traten den Rückmarsch zum Auto an.

Luftbild “Little Prybiat”
wenige Blicke nach Little Prybiat
verlassene Hangare
Highlight: Ein alter Tresor im Bunker

Das Tropical Island steht übrigens auf einem alten Flughafen. Er war von 1938 bis 1945 Fliegerhorst der Luftwaffe der Wehrmacht. Von 1950 bis 1992 wurde er als Frontbomberbasis der sowjetischen Luftstreitkräfte genutzt und in der Nähe “Little Prybiat” für die Soldaten errichtet. 1999 bis 2000 wurden Teile der Start- und Landebahnen zurückgebaut und auf dem Gelände die größte freitragende Halle der Welt gebaut. Ursprünglich zum Bau von Luftschiffen der Firma Cargolifter. Nach der Insolvenz 2002 kaufte ein Konzern aus Malaysia die Werfthalle und eröffnete bereits 2004 den Freizeitpark Tropical Island. Der Tradi “Flugplatz Brand” führt Euch in das Gelände um das Ausflugsziel, in dem es noch viele Relikte der militärischen Nutzung zu entdecken gibt. Teile der Start- und Landebahnen, Schutzmauern und Hangare in denen das Tropical Island heute unter anderem Teile von Vergnügungsanlagen, Sand und Möbel lagert.

Bilder von unserem Besuch im Juni 2024, noch mit unserer unvergessenen Fellnase Benny ❤

Aber zurück zu unserem Besuch 2025. Nun saßen wir im Auto und waren auf der Suche nach neuen Zielen. Nach ein- zwei Orten, welche sich als nicht besuchenswert herausstellten, fanden wir noch zu einem verträumten Ferienlager mitten im Wald. Laut Internetrecherche war es wohl zu DDR-Zeiten Kindern von Bediensteten der Grenztruppen vorbehalten. Einen Cache konnten wir hier zwar nicht finden, aber ein paar Fotos für Euch und Torstens Kanal “maecky1978´s lost & found” schießen.

Ein bisschen Zeit blieb noch und so fuhren wir zu einer verlassenen betreuten Einrichtung für psysisch Kranke. Auch hier gab es in unmittelbarer Nähe leider nichts zu cachen. Das Gebäude an sich war auch nicht wahnsinnig interessant, aber ein paar Fotos konnten wir dann auch hier noch machen.

Und so, konnten wir aus einem Tag, der so gar nicht lief, wie gedacht, am Ende doch noch eine schöne Erinnerung schaffen.

Zum Zuhören 😄

Das nächste Mal möchte ich unsere Urlaubsgegend für eine Weile verlassen und Euch mit auf einen Abstecher nach Tschechien nehmen. Jedes Jahr besuchen wir einmal das wunderschöne Karlsbad. In der Vergangenheit habe ich darüber schon einmal einen längeren Bericht im leider nicht mehr existierenden Magazin “Rucksackabenteuer” geschrieben. Da der Sommer die beste Jahreszeit für einen Ausflug nach Karlsbad ist, möchte ich Euch den Bericht hier im Blog auch noch einmal zur Verfügung stellen. Auf Grund der Länge wahrscheinlich aber in zwei bis drei Teilen. Bis dahin wünsche ich Euch eine abenteuerliche Zeit, Eure Chaos_Schnecke Tina

Haftantritt „Zum guten Zweck“

09. März 2025 um 08:07

20 km von unserem Wohnort Chemnitz entfernt, ca. 30 Minuten Autofahrt Richtung Dresden, findet sich die Kleinstadt Oederan. Fast jeder Sachse bringt den Ortsnamen mit einem sehr bekannten Ausflugsziel, dem „Klein-Erzgebirge“ in Verbindung. Seit 1933 hat die Ausstellung im Stadtwald für Besucher geöffnet und führt diese auf nur 17.000 Quatratmetern durch das gesamte Erzgebirge. Mit über 200 Nachbauten im Maßstab 1:25 wird der Besucher mit der Geschichte der Gegend vertraut gemacht.
Den Ort, zu welchem ich Euch aber heute führen möchte, gibt es im kleinen Städtchen schon 22 Jahre länger und die „Besucher“ kamen auch nicht unbedingt freiwillig und schon gar nicht zu ihrem Vergnügen hierher. Die Rede ist vom 1911 erbauten Oederaner Amtsgericht und dem dazugehörigen Gefangenenhaus. Dem Gerichtsgebäude sieht man auch heute, trotz fehlender Nutzung, seine Schönheit noch an und da ich auch eine passende Postkarte im Internet fand, nutzte ich die Gelegenheit für einen meiner Fotovergleiche, welche ich so gern mache.

oben: Ansichtskarte Netzfund, unten: mein aktueller Vergleich

Vom Gefangenhaus habe ich leider keine alten Bilder im Netz gefunden. Man sieht vor Ort aber, das es an die Architektur des Gerichtsgebäudes angelehnt, aber natürlich um ein vielfaches einfacher gehalten ist. Die beiden Gebäude verbindet ein unterirdischer Tunnel, bei dem man annehmen könnte, das er der Überstellung von Verurteilten in die Haftanstalt diente. Da er das Amtsgericht mit dem Heizungskeller der Haftanstalt verbindet, wird aber wohl eher die Angabe stimmen, das er zu Heizzwecken diente. Heute ist er in Höhe des Gerichts zugemauert, wovon Maecky1978 sich bei unserem Besuch aber zur Sicherheit überzeugen wollte. 🙃 1965 wurde das Gefängnis mit den 17 unterschiedlich großen Zellen und der hohen Mauer geschlossen und zeigt heute noch den originalen Zustand der damaligen Zeit. Die Zellen mit ihren schweren Türen, der Heizungsraum, das vergitterte Treppenhaus und auch der kleine Hof, welcher vermutlich dem Freigang diente, versetzt den Besucher in eine andere Zeit und könnte auch wunderbar als Filmkulisse herhalten.
Aber das Stadtmarketing von Oederan hatte 2021 eine andere, meiner Meinung nach, wirklich schöne Idee für die Nutzung des Gebäudes. Es bietet nämlich Fototouren für Urbexer, Fotografen und Models oder einfach Interessierte an. Diese können an verschiedenen Sonntagen im Monat das Gefangenenhaus besuchen, solange verweilen, wie sie möchten und sich in den Räumen frei bewegen. Gegenseitige Rücksichtnahme natürlich vorausgesetzt.
Alles was nötig ist, ist eine Anmeldung und eine Spende von 20€ pro Person. Diese kam bei den ersten Fototouren dem „Elternverein krebskranker Kinder e.V. Chemnitz“ zu Gute. Mittlerweile können sich Vereine, welche Spenden nötig haben, beim Veranstalter um die Einnahmen bewerben. Das Gebäude an sich, soll im jetzigen Zustand nur erhalten werden, Bauvorhaben sind nicht geplant.
Wir waren insgesamt zwei Stunden im Haus unterwegs und können jedem LostPlace- Liebhaber eine Fototour hinter Oederaner Gitter nur empfehlen. In der Geschichte zu reisen, dem Hobby zu fröhnen und einem guten Zweck zu dienen sind doch drei gute Gründe, sich beim Stadtmarketing einen der nächsten Termine zu sichern. Lasst nun gern noch unsere Bilder auf Euch wirken und ich hoffe, ich habe Euer Interesse geweckt.

Außenansicht
Zelle
Maecky1978 unterwegs im Tunnel
Details im Heizungskeller
Keller
Gefängnishof
Kochnische 😉
Einblicke
er durfte wieder raus 😏
eine wunderschöne antike Mangel im Dachgeschoss
LostPlace-Romantik
🚽🧻

Wenn ihr bewegte Bilder auch mögt, dann nimmt Euch Maecky1978 gern mit auf unseren Rundgang. Das Video auf seinem Kanal zu unserem Besuch im Gefangenenhaus findet ihr hier 📢. Auch über ein Abo unseres WhatsApp-Kanals würden wir uns freuen. Hier verpasst ihr keinen meiner Blogbeiträge und auch kein neues LostPlace-Abenteuer von Maecky1978. Folgt gern unserer Einladung: 💌

Version für Lesefaule ☺

Das nächste Mal geht es wieder um eine Blockparty, welche wir Euch ans Herz legen wollen und auf die wir uns auch selbst sehr freuen. Bis dahin, geniest die ersten Frühlingsanzeichen, Eure Chaos_Schnecke Tina

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chaosschnecke

Challenge angenommen

19. Januar 2025 um 14:12

Schon einige Zeit fiel uns ein interessantes Gelände an der A72 im Vogtland auf, wenn wir diese gen Westen fuhren. Irgendwann schaute ich einmal etwas genauer auf die Karte und mir fiel direkt vor Ort ein interessanter Challengecache vom mir nicht ganz unbekannten Owner huberteff ins Auge. Solltet ihr noch nichts von einer Challenge gehört haben, hier eine kurze Erklärung. Solch ein Cache erscheint immer als Rätsel auf der Karte, liegt aber an den gelisteten Koordinaten. Um ihn als Fund zu loggen, müsst ihr die geforderte Aufgabe, die Euch der Owner stellt, erfüllt haben. Diese können ganz unterschiedlich, von sehr anspruchsvoll bis einfach sein. So sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Es kann gefordert sein, eine bestimmte Anzahl von Klettercaches gefunden zu haben, eine bestimmte Anzahl an Tagen in Folge gecacht zu haben oder eine gewisse Cacheart beispielsweise 100x gefunden zu haben. Oder, oder, oder. Im Listing ist meist der Link zum Challenge Checker von Projekt GC eingearbeitet, über welchen ihr prüfen könnt, ob ihr die Herausforderung bereits bestanden habt oder nicht. In unserem Fall, dem Cache „Get Lost – LP Challenge Cache“ besteht die Aufgabe darin insgesamt 100 Geocaches mit dem Atribut“verlassenes Gebäude“ gefunden zu haben. Suchen, finden und signieren könnt ihr die Dose natürlich jederzeit. Solange ihr die gestellte Aufgabe noch nicht erfüllt habt, besteht die Möglichkeit mittels einer Bemerkung zu loggen. Gefunden loggt ihr in diesem Fall erst, wenn der Challenge Checker Euch grünes Licht gibt. Und so sah es zum Zeitpunkt unseres Besuches auf unseren Profilen aus:

Maecky1978 fehlen noch 11 LP-Attribute
Ich erfülle die Anforderungen

Und so begaben wir uns an diesem sonnigen, aber sehr kalten Januartag zu dieser Dose. Wie im Cache angegeben, muss kein eingezäuntes Gelände zum Finden und Signieren betreten werden und es ist auch nicht erforderlich dieses Gelände zu erkunden. Aber wenn man mal da ist…😉 und es einen offenen Zugang gibt, dann begeben wir uns natürlich gern auf Abenteuertour.

GC Karte
gefunden und signiert
Luftbild – Internetfund

Wie wir im Nachhinein erfuhren, gibt es wohl einen neuen Besitzer, welcher Besucher auf seinem Gelände nicht so gern sieht. Er hat und das ist uns auch aufgefallen, Räume gesichert und verschlossen. Da wir uns generell auf fremden Grundstücken immer wie Gäste verhalten, ist es natürlich eine klare Sache, das soetwas respektiert und nicht betreten wird. Generell ist unser Anspruch immer, nichts als Fotos und Eindrücke mitzunehmen und nichts als unsere Fußspuren zu hinterlassen. Da bei unserem Besuch ein bisschen Schnee lag, war letzteres diesmal sogar wörtlich zu nehmen.
Los ging es im größten Komplex, welcher in einer Hälfte wohl einmal Hotelzimmer und in der anderen das Restaurant beherbergt hat.

Danach kämpften wir uns durch ein paar lichtere Dornenhecken zu einem der wirklich stark eingewachsenen Bungalows, welche sicher einst als Kinderferienlager dienten. Das Reh, welches uns ganz zu Beginn unseres Besuches über den Weg lief, scheint wohl hier zu wohnen. Zumindest fanden wir unzählige Spuren. Wie auch von wahrscheinlich einem Waschbär.

Weiter ging es vorbei an einer Art Garagen und Versorgungsräumen zum Heizhaus, auf dem der weithin sichtbare Schornstein mit dem Schriftzug „HOTEL“ prankt. Hinter dem ehemaligen Restaurant findet man noch kleinere Gebäude mit einer Sauna, einem Aufenthaltsraum, einer Kegelbahn und vermutlich einer Bücherei.

Auf dem gesamten Gelände ist Vorsicht geboten, in der Erde tun sich immer wieder Löcher auf, da Kanaldeckel fehlen oder einfach neben den Schächten liegen. Nicht immer kann man das in der Wiese sofort erkennen. Generell muss ich sagen, habe ich auf einem LP Gelände selten soviel Spuren von Diebstahl gesehen. Hier fehlen quadratmeterweise Fußbodenplatten, Fliesen, Holzpaneele und sogar Treppenstufen. Was noch übrig war, ist dem Vandalismus zum Opfer gefallen, wurde eingeschlagen, zertreten oder zertrümmert. Immer wieder ein trauriger Anblick für uns. Finden konnten wir noch ein paar nicht ganz schlechte Graffiti, welche das triste Grau etwas auflockerten.

Beim Verlassen des Geländes fiel mir noch eine Wäscheleine auf. Wie lange mag sie wohl hier schon ungenutzt ihr Dasein fristen und auf dem Fußmarsch zum Auto eröffnete sich uns ein schöner Blick auf die Talsperre Pirk. Der Blick, welcher dem Hotel „Am See“, den Namen gab, unter dem man das Gelände im Internet immer mal wieder findet.

Blick zur Talsperre
arbeitslose Wäscheleine

Zuhause recherchierte ich ein wenig und konnte in Erfahrung bringen, das das Gelände zu DDR-Zeiten als Ferienheim und Kinderferienlager für die Mitarbeiter eines Espenhainer Betriebes genutzt wurde. Danach, wohl bis 2006, hatte es noch als Hotel und Raststätte geöffnet. Seither setzt Leerstand, Diebstahl und Vandalismus dem Gelände zu. Auch wenn es für mich schwer vorstellbar ist, so wünsche ich dem Ort, das wieder bessere Zeiten kommen mögen. Vielleicht mit Hilfe des neuen Eigentümers.
Bei meiner Recherches stieß ich auf einige alte Ansichtskarten und sogar ein Motiv, welches ich zufällig fast im gleichen Winkel fotografiert habe. Dies Alles möchte ich Euch hier natürlich nicht vorenhalten.

Internetfunde
Fotovergleich
Audioherausforderung 😁

Das nächste Mal stelle ich Euch einen Owner vor, welcher in Treuen und Umgebung wirklich einzigartige Caches legt. Großen und kleinen Geocachern wird hier defintiv ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Außerdem plant er für 2025 ein Event, welches vielleicht in Eurem Kalender landen sollte. Bis dahin, seid lieb gegrüßt von Eurer Chaos_Schnecke Tina

PS: Ich freue mich über ein Abo meines WhatsApp Kanals 🥂https://whatsapp.com/channel/0029Vazmmlt47Xe79maMkV1f

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chaosschnecke

Colditzer LP- und Schlossgeschichten

12. Januar 2025 um 12:44

Der letzte Ausflug des Jahres 2024 führte uns zu einem fast auf den Tag genau 14 Jahren alten LP-Cache nahe Colditz. „Kulturhaus Thierbaum (LP)“ liegt seit dem 29.12.2010 in einem Gebäudekomplex, welcher laut Listing auf eine wechselvolle Geschichte zurückblickt. Sozialgebäude, Kindergarten, Bücherei, Kulturhaus, Ferienlager und Musterungsstützpunkt, hier gingen stets viele Menschen ein und aus. Heute macht sich Verfall breit, der Vandalismus hält sich in Grenzen, was wohl an der dörflichen Lage mit direktem Nachbar liegt. Seit Mitte der 90er Jahre stehen die Gebäude leer und bis auf ein paar Geocacher verirrt sich hierher wohl niemand mehr. Wenn ihr das Abenteuer angehen möchtet, dann schlüpft ihr in die Rolle des Lehrlings Krause, welcher seinen ersten Arbeitstag hier beim Hausmeister antritt. Verschiedene Aufgaben hat dieser für Euch hinterlegt, da er leider nicht selbst vor Ort sein kann. Die Stationen sind allesamt schön gemacht und die Geschichte stimmig. Uns hat es Spaß gemacht und wer solche Caches mag und noch nicht hier war, dem können wir den Besuch wirklich empfehlen.

Ca. 2 Stunden waren wir im Objekt unterwegs. Bei einem Kaffee am Cachermobil entschlossen wir uns den restlichen Tag, welcher uns wieder mit bestem Winterwetter verwöhnte, in Colditz zu verbringen. Unser erster Stopp führte uns zum Schloss auf dem ein Virtual auf Euch wartet. Bei „The Colditz (Castle) Story“ müsst ihr Fragen auf dem Schlossgelände beantworten und daraus eine Mailadresse bilden. Wir mussten auf einen Telefonjoker zurückgreifen, da ein Teil des Schlosses bei unserem Besuch nicht zugänglich war. Mittelerweile ist der Cache bis März deaktiviert, da das Problem wohl über den Winter bestehen bleibt. Wir haben uns das Schloss, welches über die deutschen Ländergrenzen hinaus sehr bekannt ist und über welches es mehrere Filme, Bücher und sogar ein Spiel gibt, dennoch soweit es ging, angeschaut. Vor dem Eingangtor wartet noch ein wirklich schöner Tradi auf Euch. „Colditz Castle“ ist ein toll gemachtes Versteck, welches schon 30% Favis abgreifen konnte.

Ungefähr die Stelle des Tradis war es auch, von der wir eine Ruine sehen konnten, welche unser Interesse weckte. Irgendwie sah es von hier aus, als könne man diese Stelle nicht so einfach erreichen. Also machten wir uns erstmal zu einem Mystie in der Nähe auf, der im Vorfeld zu Hause gelöst worden war und welcher auch thematisch gut zum Ort passte. Schloss Colditz war nämlich im 2.Weltkrieg ein als fluchtsicher geltendes Gefängnis für schon einmal irgendwo ausgebrochene Kriegsgefangene. Also ging es für uns zu den Lösungskoordinaten von „Fluchtwege“ . Ein wenig entfernt fanden wir einen schönen Picknickplatz mit wundervollem Blick auf das Renaissance-Schloss auf einem Porphyrfelsen.

die geheimnisvolle Ruine & der Picknickplatz mit Fotopunkt

Hier fiel unser Blick wieder auf die Karte und wir entdeckten den Multi „Erinnerungen“. Keine Ahnung, warum wir dachten, das dieser Multi uns zur Ruine bringen könnte, wir sahen es als wahrscheinlich an und nahmen die Herausforderung an. Am Start trugen wir die Informationen zusammen und die Richtung zur errechneten Station 1 stimmte mit einem verschlungenen Weg hinauf überein. Voller Vorfreude arbeiteten wir uns von Punkt zu Punkt, was manchmal nicht ganz einfach war. Und tatsächlich führte uns der Weg an der Ruine vorbei und für die Mühen des Aufstiegs wurden wir mit einem wirklich zauberhaften Blick auf Schloss Colditz belohnt.

Noch ein paar hundert Meter entfernt, fanden wir dann das Finale und Informationen zum Bonus. Neben dem Logbuch gab es hier auch den Hinweis, das es sich bei der Ruine um ein Lustschloss von Fürstin Sophie und bei den Hängen rundum, früher um Weinberge handelte. Auch oder besonders dafür liebe ich dieses Hobbie. Was wäre mir an Wissen und Orten wohl ohne unsere Abenteurerei verwehrt geblieben. Da die Sonne schon sehr tief stand und der Rückweg noch auf uns wartete, verzichteten wir auf den Bonus und traten den Rückweg an. In einem wunderschönen Sonnenuntergang ging es Richtung Heimat und ein wunderschöner Tag zu Ende.

Für meine Blog“hörer“ 😉

Das nächste Mal besuchen wir einen LP im Vogtland mit einem Challengecache vor der Tür. Bis dahin wünsche ich Euch eine schöne Zeit, Eure Chaos_Schnecke Tina

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chaosschnecke

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